Im Fokus: Kinder- und Jugendfilme

#ichsehewas – In der Schule

Die Schule ist außerhalb der Familie der wohl prägendste Ort des Heranwachsens. Vom sechsten Lebensjahr an drückt jeder und jede mehr oder minder lange die Schulbank, manchmal mit Begeisterung, oft aus Gewohnheit, mitunter aber auch nur mit zusammengebissenen Zähnen. Das spiegelt sich in zahllosen Kinder- und Jugendfilmen, die sich dieser Lebenszeit annehmen. Die Ausgabe von #ichsehewas zeichnet die wichtigsten Spuren der filmischen Beschäftigung mit der Schulzeit nach.

DOK Leipzig 2024: In Bewegung versetzen

Vom 28. Oktober bis zum 3. November lief in Leipzig die 67. Ausgabe von „DOK Leipzig“, einem internationalen Festival für Dokumentar- und Animationsfilme. Zu den Highlights im Programm gehörte der essayistische Film „La Jetée, the Fifth Shot“, der für seine vielschichtige Auseinandersetzung mit Chris Markers Klassiker „La Jetée“ mit einer „Goldenen Taube“ geehrt wurde.

Von Anne Küper

Kino als Verbrechen

Ausgehend von persönlichen Erinnerungen an heimliche Blicke auf verbotene Filmbilder sinniert Siegfried-Kracauer-Stipendiat Leonard Geisler in seinem fünften Essay über den Reiz des Filmesehens als Grenzüberschreitung, voyeuristisches Begehren und in Rückgriff auf den französischen Filmphilosophen Jean Louis Schefer über die Verbindung zwischen Kino und Verbrechen.

Von Leo Geisler

Filmkultur News

Spielwiese des freien Denkens übers Kino. Letterboxd: Eine Verteidigung

Jüngst beleuchtete Patrick Holzapfel in einem Essay über die boomenden Plattform Letterboxd und deren Auswirkungen auf die Diskurse der Filmkritik. Lukas Foerster hält dagegen: Auch wenn viele der Einwände gerechtfertigt sind, ist Letterboxd derzeit einer der spannendsten Orte im Netz, um über Filme zu schreiben und zu lesen.

Disziplin & Kontrolle (X): „Lippenbekenntnisse“

In dem Liebesthriller „Lippenbekenntnisse“ (2001) von Jacques Audiard werden eine fast taube Sekretärin und ein junger Kleinkrimineller zu einem unerwarteten Duo, das einen Nachtclubbesitzer ausrauben will. Im zehnten Beitrag zum Blog „Disziplin & Kontrolle“ geht es um einen Film, in dem die Rollenbilder des Heist-Movies unter den Bedingungen einer von Sehnsucht und Begehren geprägten Beziehung neu verhandelt werden.

Verteidigung des Originals

Jean-Pierre Melville war als Regisseur in den ersten Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg eine Ausnahmegestalt. Seine fatalistischen Filme über Gangster und andere Parias stießen auf Unverständnis bei der breiten Masse der Kinokultur. So wurden seine Arbeiten für ihre deutschen Kinopremieren regelmäßig gekürzt und teilweise im Sinn verfälscht. Der Vergleich dieser Rumpfversionen mit den Originalfassungen erlaubt bemerkenswerte Erkenntnisse über die Komplexität von Melvilles Filmen.

Von Josef Nagel

Disziplin & Kontrolle (IX): „Sexy Beast“

In Heist Movies sind Raubzüge und Überfälle oft der Inbegriff von Disziplin, da diese ohne akribische Planung kaum durchführbar wären. Anders verhält es sich in „Sexy Beast“ (2000) von Jonathan Glazer, in dem ein Safeknacker im Ruhestand von einem psychopathischen Kollegen zu einem letzten Coup gezwungen werden soll. Der neunte Beitrag zum Blog „Disziplin & Kontrolle“ behandelt einen Film, der nicht der Logik der Disziplinargesellschaft folgt, sondern von Räubern zwischen Affekten und Getriebenheit erzählt.

Von Leo Geisler

Aha-Momente - Das Internationale Roma-Filmfestival AKE DIKHEA?

In der Kunst- und auch in der Kinogeschichte waren Roma und Sinti lange nur als „Zigeuner“ – mal als Feindbild, mal als romantische Projektion – präsent. Die alten antiziganistischen Klischees in den Köpfen mit neuen, vielfältigen Geschichten zu konterkarieren, ist das Ziel des internationalen Filmfestivals AKE DIKHEA?, das Filme von und mit Roma und Sinti zeigt. Ein Gespräch mit Hamze Bytyçi, dem künstlerischen Leiter, zur achten Festivalausgabe.

Das Gespräch führte Thomas Klein.

Letterboxd: Cinephilie-Segen oder Albtraum?

Die Online-Plattform Letterboxd, auf der Filme bewertet, kommentiert und in Listen verarbeitet werden, hat einen rasanten Aufstieg erfahren. Längst werden Letterboxd-Einträge für die Filmwerbung genutzt, Kritiker und Filmmagazine nutzen die Plattform und in den Nischen gedeiht der Austausch. Doch während sich die Website als Streiterin für die Filmkultur inszeniert, ist ihr Hang zu populären, emotionalen Meinungsäußerungen nicht weniger problematisch als bei anderen Online-Foren.

Von Patrick Holzapfel

Momente der Wahrheit: Aus der SIGNIS-Jury von San Sebastián

Bei fast allen großen Filmfestivals der Welt gibt es immer noch kirchliche Jurys, die wichtige Filme aus dezidiert christlichen Augen heraus würdigen. Beim 72. Festival in San Sebastián diskutierte die SIGNIS-Jury am Ende über vier Filme, die auf packende Weise von menschlichen Nöten, Sorgen und Hoffnungen erzählen.

Von Thomas Kroll

Hinaus ins Offene

Der US-amerikanische Filmemacher Robert Kramer bewegte sich zeitlebens an der Grenze zwischen Dokumentarischem und Fiktion, thematisierte aber auch die eigenen Befindlichkeiten und Zweifel und machte diese reiseartigen Selbstbefragungen zu seinem Grundprinzip. Sein Werk ist als Speicher von Erfahrungen und Geschichte eine Zeitkapsel, die es immer wieder zu öffnen lohnt, wie aktuell bei der „Viennale“. Dort ist eine umfassende Robert-Kramer-Retrospektive zu sehen.

Von Ralph Eue