Das bewährte Nachschlagewerk

Neu: Filmjahrbuch 2024/2025

Gerade ist der aktuelle Jahresband des „Lexikons des Internationalen Films“ erschienen, der das komplette Kinoangebot von 2024 sowie das Wichtigste aus dem Heimkino versammelt. Außerdem enthält das Buch wichtige Porträts, Interviews und Essays, die im letzten Jahr in filmdienst.de publiziert wurden. Die etablierte Chronik blickt außerdem auf das Filmgeschehen im Spiegel und vor dem Hintergrund gesellschaftlicher und politischer Entwicklungen zurück.

Von Marius Nobach

Geld, Geld, Geld

Der ab 2014 aufgedeckte „Cum-Ex“-Skandal, der den Steuerbetrug durch international vernetzte Großbanken in Höhe von 146 Milliarden Euro umfasst, beschäftigt noch immer die europäischen Gerichte. Mit der achtteiligen Serie „Die Affäre Cum-Ex“ wagen sich das ZDF und dänische Koproduzenten an den Finanzskandal heran und nähern sich ihm aus unterschiedlichen Perspektiven an. Dabei gelingt es Regie und Drehbuch, komplizierte Verfahren anschaulich, spannend und auf spielerische Weise umzusetzen.

Von Dietrich Leder

Ohne Bewegung ist alles nichts - Die Ausstellung „Entfesselte Bilder“

Schon im frühen 20. Jahrhundert befreite sich das Kino von den starren Bildern seiner ersten Jahre, erfand die Kamerabewegung und in den 1920ern die „entfesselte Kamera“. Und bald setzten Filmemacher ihren Ehrgeiz darein, Kamerabewegungen auszureizen und lange Plansequenzen auszutüfteln. Eine Ausstellung im Deutschen Filmmuseum in Frankfurt widmet sich von der Erfindung bis in die Gegenwart hinein diesem effektvollen Stilmittel.

Von Josef Nagel


Filmkultur News

Von Fotografie bis Feminismus - Die Susan-Sontag-Ausstellung in Bonn

Die 1933 in New York geborene Susan Sontag hat sich immer wieder mit der Bildkultur ihrer Zeit beschäftigt, wobei neben der Fotografie auch das Kino eine wichtige Rolle spielte. Eine Ausstellung in der Bundeskunsthalle in Bonn spürt unter dem Titel „Sehen und gesehen werden“ dem Verhältnis der fotogenen Denkerin und den Bildmedien gerade facettenreich nach.

Von Alexandra Wach


Leders Journal (39): Rosenthal - Die Show und die Schatten der Shoah

Am 2. April 2025 wäre Fernsehmoderator Hans Rosenthal (1925-1987) 100 Jahre alt geworden. Das ZDF präsentiert zu diesem Anlass neben einer Dokumentation den Spielfilm „Rosenthal“, der sich insbesondere Rosenthals Spiel-Show „Dalli Dalli“ und Kontroversen zwischen dem jüdischen Entertainer und Holocaust-Überlebenden und dem ZDF im Jahr 1978 anlässlich des 40. Jahrestags der Pogromnacht widmet.

Von Dietrich Leder

Die Fetischisierung der Zeit: „The Clock“ von Christian Marclay

Im Stuttgarter Kunstmuseum ist derzeit die Installation „The Clock“ zu sehen, die aus 24 Stunden mit Szenen besteht, in denen Uhren eine Rolle spielen. Oder die Zeit in anderer Form thematisiert wird. Das Spektakel von Christian Marclay wird seit der Premiere im Jahr 2010 gepriesen, doch kaum jemand dürfte sich ihm in Gänze ausgesetzt haben. Das Schauen setzt dabei eigene Assoziationen zum Verhältnis von Kino und Zeit, der Vielfalt der filmischen Zeit-Darstellung und ihren Grenzen frei. Die Analyse eines Selbstversuchs.

Von Patrick Holzapfel


Ein Flair von weiter Welt - Deutscher Filmpreis 2025: Nominierungen

Das Olympia-Attentatdrama „September 5“ und der Iran-Thriller „Die Saat des Heiligen Feigenbaums“ sind die Favoriten für den 75. Deutschen Filmpreis 2025. Bei der Bekanntgabe der „Lola“-Auswahl am 17. März entfielen auf die beiden auch international sehr beachteten Filme zehn beziehungsweise sechs Nominierungen. Aber auch Andreas Dresens „In Liebe, Eure Hilde“ und der musiknostalgische Historienfilm „Köln 75“ können sich Hoffnungen auf die Preise machen.

Von Marius Nobach


Mit oder ohne Waffe in der Hand - Der Film „Bonhoeffer“ und die US-Rechte

Die christliche Rechte in den USA versucht, sich den Theologen Dietrich Bonhoeffer kulturell anzueignen. Dafür wird sein Widerstand gegen die Nazis ideologisch bewusst verdreht. In den Augen der MAGA-Populisten wird Bonhoeffer zum Vorbild im Kampf gegen den liberalen Zeitgeist. Ungewollte Schützenhilfe leistet ihnen dabei der Film „Bonhoeffer“, der ab Donnerstag, 13. März, auch in den deutschen Kinos zu sehen ist.

Von Thomas J. Spang


Fürs Kino brennen - Die Oscar-Verleihung 2025

Das Rennen um die 97. „Oscars“ präsentierte sich vor der Verleihung am 2. März 2025 so offen wie selten. Mit dem als Thriller aufgebauten Papstwahl-Drama „Konklave“, dem Architekten-Epos „Der Brutalist“ und der Independent-Dramödie „Anora“ um eine US-Stripperin und einen russischen Oligarchensohn hatten sich mehrere Filme gleichberechtigt in Stellung gebracht. Bei der Gala wurden die Preise insgesamt unter den nominierten Werken verteilt, am Ende gab es aber doch einen eindeutigen Sieger.

Von Marius Nobach


Berlinale 2025: Magerkost statt Magie - Ein Fazit

Als Jubiläumsausgabe und erster Jahrgang unter der Leitung der US-Amerikanerin Tricia Tuttle hatte die 75. Berlinale im Vorfeld einige Erwartungen geschürt. Doch von Glanz konnte keine Rede sein. Die neue Intendantin weckte keine Hoffnungen auf einen großen Aufbruch. Ein gutes Niveau in den Nebensektionen und achtbare Jury-Entscheidungen verbergen nicht, dass die Berlinale in einer künstlerischen, durchaus auch selbstverschuldeten Krise steckt.

Von Marius Nobach


Berlinale 2025: Caligari-Filmpreis für „Fwends“

Zum 40. Mal haben die Kommunalen Kinos ihren Favoriten aus dem Programm des Internationalen Forums gewählt. Die Jury zeichnete das Spielfilmdebüt der australischen Regisseurin Sophie Somerville aus. Der Film erzählt die Geschichte zweier Freundinnen, die in einer Existenzkrise stecken.