Ohne Bewegung ist alles nichts - Die Ausstellung „Entfesselte Bilder“
Schon im frühen 20. Jahrhundert befreite sich das Kino von den starren Bildern seiner ersten Jahre, erfand die Kamerabewegung und in den 1920ern die „entfesselte Kamera“. Und bald setzten Filmemacher ihren Ehrgeiz darein, Kamerabewegungen auszureizen und lange Plansequenzen auszutüfteln. Eine Ausstellung im Deutschen Filmmuseum in Frankfurt widmet sich von der Erfindung bis in die Gegenwart hinein diesem effektvollen Stilmittel.
Von Josef Nagel
Von Fotografie bis Feminismus - Die Susan-Sontag-Ausstellung in Bonn
Die 1933 in New York geborene Susan Sontag hat sich immer wieder mit der Bildkultur ihrer Zeit beschäftigt, wobei neben der Fotografie auch das Kino eine wichtige Rolle spielte. Eine Ausstellung in der Bundeskunsthalle in Bonn spürt unter dem Titel „Sehen und gesehen werden“ dem Verhältnis der fotogenen Denkerin und den Bildmedien gerade facettenreich nach.
Von Alexandra Wach
Ein Flair von weiter Welt - Deutscher Filmpreis 2025: Nominierungen
Das Olympia-Attentatdrama „September 5“ und der Iran-Thriller „Die Saat des Heiligen Feigenbaums“ sind die Favoriten für den 75. Deutschen Filmpreis 2025. Bei der Bekanntgabe der „Lola“-Auswahl am 17. März entfielen auf die beiden auch international sehr beachteten Filme zehn beziehungsweise sechs Nominierungen. Aber auch Andreas Dresens „In Liebe, Eure Hilde“ und der musiknostalgische Historienfilm „Köln 75“ können sich Hoffnungen auf die Preise machen.
Von Marius Nobach
Fürs Kino brennen - Die Oscar-Verleihung 2025
Das Rennen um die 97. „Oscars“ präsentierte sich vor der Verleihung am 2. März 2025 so offen wie selten. Mit dem als Thriller aufgebauten Papstwahl-Drama „Konklave“, dem Architekten-Epos „Der Brutalist“ und der Independent-Dramödie „Anora“ um eine US-Stripperin und einen russischen Oligarchensohn hatten sich mehrere Filme gleichberechtigt in Stellung gebracht. Bei der Gala wurden die Preise insgesamt unter den nominierten Werken verteilt, am Ende gab es aber doch einen eindeutigen Sieger.
Von Marius Nobach
Auf den Spuren von Licht und Schatten
Eine Hommage auf Wim Wenders, eine
unbekannte Seite von Jean-Luc Godard, Blicke auf den
türkischen Regisseur Nuri Bilge Ceylan und die britische Schauspielerin
Tilda Swinton, eine Variation des Nosferatu-Mythos und das kinematografische
Universum des Hollywood-Regisseurs James Cameron. Die für 2025 angekündigten
Ausstellungen versprechen einen ereignisreichen Jahrgang. Ein Ausblick.
Von Josef Nagel
Die „Oscar“-Nominierungen
Mit „Emilia Pérez“ geht ein genresprengendes spanischsprachiges Musical eines Franzosen als ein Favorit in die 97. „Oscar“-Verleihung in der Nacht vom 2. auf den 3. März. Bei der Bekanntgabe der Nominierungen wurde Jacques Audiards Film 13-mal bedacht und teilt sich damit die „Oscar“-Bühne mit der Tragikomödie „Anora“ und dem Epos „Der Brutalist“. Dank Edward Bergers Papstwahl-Thriller „Konklave“ und anderen Filmen sind auch die Deutschen wieder prominent in der Auswahl vertreten.
Von Marius Nobach
Die Tagung „Eskalation“
Auch das Medium Film ist zusehends vom Hang zur Polarisierung betroffen, der die Gesellschaft immer mehr prägt. Ein Symposium in Köln rang unter dem Oberbegriff „Eskalation“ mit Beispielen für die oft hochemotionalen Auseinandersetzungen um Sprachgebrauch, Repräsentation und den Kampf um Aufmerksamkeit. Dabei wurde zumeist sehr ernsthaft um realistische Antworten auf realistische Fragen gerungen.
Von Lukas Foerster
Die Regisseurinnen der Familie Gogoberidse
Nuza Gogoberidse, Lana Gogoberidse und Salomé Alexi sind familiär und künstlerisch eng verbunden. Binnen hundert Jahren haben sie als drei aufeinanderfolgende Generationen von Regisseurinnen aus dem Hause Gogoberidse ein umfangreiches Filmwerk geschaffen. Das Filmmuseum München und das Österreichische Filmmuseum in Wien widmen ihnen im Dezember/Januar eine Retrospektive.
Von Sonka Weiss
Stummfilmtage Bonn 2024
Seit 40 Jahren gibt es das Bonner Sommerkino, 2024 findet es zum 30. Mal als reines Stummfilm-Festival im Arkadenhof der Bonner Universität statt. Zum Jubiläum sind zwischen 8. und 18. August 21 kurze und lange Filme mit live aufgeführter Musik zu sehen, viele von ihnen werden danach auch als Stream zur Verfügung gestellt. Neben Publikumslieblingen von Chaplin und Keaton bis Douglas Fairbanks sind auch weniger bekannte Werke wie „Thora van Deken“ von John Brunius und „Eifersucht“ von Karl Grune zu entdecken.
Von Marius Nobach
Zwischen „Gaza“ und „Genozid“: Kurzfilmtage Oberhausen
Seit dem Aufruf des Oberhausener Kurzfilmtage-Leiters Lars Henrik Gass, bei einer Solidaritätsdemo für Israel teilzunehmen, stand das Festival unter Dauerbeschuss „pro-palästinensischer“ Aktivisten, die zum Boykott der Jubiläumsausgabe aufriefen. Das 70. Filmfest (1.-6.5.2024) begegnete dem auf seine Weise: mit einer Tagung über das Thema Kultur und Öffentlichkeit und einer prominent besetzten Diskussionsreihe.
Von Josef Lederle