Ein Flair von weiter Welt - Deutscher Filmpreis 2025: Nominierungen
Das Olympia-Attentatdrama „September 5“ und der Iran-Thriller „Die Saat des Heiligen Feigenbaums“ sind die Favoriten für den 75. Deutschen Filmpreis 2025. Bei der Bekanntgabe der „Lola“-Auswahl am 17. März entfielen auf die beiden auch international sehr beachteten Filme zehn beziehungsweise sechs Nominierungen. Aber auch Andreas Dresens „In Liebe, Eure Hilde“ und der musiknostalgische Historienfilm „Köln 75“ können sich Hoffnungen auf die Preise machen.
Von Marius Nobach
Fürs Kino brennen - Die Oscar-Verleihung 2025
Das Rennen um die 97. „Oscars“ präsentierte sich vor der Verleihung am 2. März 2025 so offen wie selten. Mit dem als Thriller aufgebauten Papstwahl-Drama „Konklave“, dem Architekten-Epos „Der Brutalist“ und der Independent-Dramödie „Anora“ um eine US-Stripperin und einen russischen Oligarchensohn hatten sich mehrere Filme gleichberechtigt in Stellung gebracht. Bei der Gala wurden die Preise insgesamt unter den nominierten Werken verteilt, am Ende gab es aber doch einen eindeutigen Sieger.
Von Marius Nobach
Auf den Spuren von Licht und Schatten
Eine Hommage auf Wim Wenders, eine
unbekannte Seite von Jean-Luc Godard, Blicke auf den
türkischen Regisseur Nuri Bilge Ceylan und die britische Schauspielerin
Tilda Swinton, eine Variation des Nosferatu-Mythos und das kinematografische
Universum des Hollywood-Regisseurs James Cameron. Die für 2025 angekündigten
Ausstellungen versprechen einen ereignisreichen Jahrgang. Ein Ausblick.
Von Josef Nagel
Die Tagung „Eskalation“
Auch das Medium Film ist zusehends vom Hang zur Polarisierung betroffen, der die Gesellschaft immer mehr prägt. Ein Symposium in Köln rang unter dem Oberbegriff „Eskalation“ mit Beispielen für die oft hochemotionalen Auseinandersetzungen um Sprachgebrauch, Repräsentation und den Kampf um Aufmerksamkeit. Dabei wurde zumeist sehr ernsthaft um realistische Antworten auf realistische Fragen gerungen.
Von Lukas Foerster
Die Regisseurinnen der Familie Gogoberidse
Nuza Gogoberidse, Lana Gogoberidse und Salomé Alexi sind familiär und künstlerisch eng verbunden. Binnen hundert Jahren haben sie als drei aufeinanderfolgende Generationen von Regisseurinnen aus dem Hause Gogoberidse ein umfangreiches Filmwerk geschaffen. Das Filmmuseum München und das Österreichische Filmmuseum in Wien widmen ihnen im Dezember/Januar eine Retrospektive.
Von Sonka Weiss
Stummfilmtage Bonn 2024
Seit 40 Jahren gibt es das Bonner Sommerkino, 2024 findet es zum 30. Mal als reines Stummfilm-Festival im Arkadenhof der Bonner Universität statt. Zum Jubiläum sind zwischen 8. und 18. August 21 kurze und lange Filme mit live aufgeführter Musik zu sehen, viele von ihnen werden danach auch als Stream zur Verfügung gestellt. Neben Publikumslieblingen von Chaplin und Keaton bis Douglas Fairbanks sind auch weniger bekannte Werke wie „Thora van Deken“ von John Brunius und „Eifersucht“ von Karl Grune zu entdecken.
Von Marius Nobach
Zwischen „Gaza“ und „Genozid“: Kurzfilmtage Oberhausen
Seit dem Aufruf des Oberhausener Kurzfilmtage-Leiters Lars Henrik Gass, bei einer Solidaritätsdemo für Israel teilzunehmen, stand das Festival unter Dauerbeschuss „pro-palästinensischer“ Aktivisten, die zum Boykott der Jubiläumsausgabe aufriefen. Das 70. Filmfest (1.-6.5.2024) begegnete dem auf seine Weise: mit einer Tagung über das Thema Kultur und Öffentlichkeit und einer prominent besetzten Diskussionsreihe.
Von Josef Lederle
Feier mit Fragezeichen: Deutscher Filmpreis 2024
Bei der Gala zum 74. Deutschen Filmpreis lief nicht alles rund. Das siebenköpfige Moderatorenteam stolperte durch den Abend, und auch die nominierten Filme versprühten wenig Glamour. Die breite Streuung der Preise, einige eindringliche Dankesreden und Botschaften gegen Hass und Hetze setzten wenigstens einige Glanzpunkte. Die unsichere Lage des deutschen Films konnte der Abend allerdings nicht auflösen.
Von Marius Nobach
„Lola“-Chancen für „Sterben“
Bei den Nominierungen für den Deutschen Filmpreis 2024 gehören unter anderem eine stilistisch ausgefeilte Hommage ans Noir-Kino, die filmische Freundschaftsgeschichte zwischen einem Fuchs und einem Soldaten im Zweiten Weltkrieg und ein deutsch-kurdischer Spionagethriller zu den Favoriten. Die meisten „Lola“-Nennungen erhielt am 19. März indes Matthias Glasners dreistündige Familien-, Tod- und Künstler-Nabelschau „Sterben“.
Von Marius Nobach
Die Welt als Vor-Entwurf: Zum 4. Kongress „Zukunft Deutscher Film“
Der Kongress „Zukunft Deutscher Film“ hat sich innerhalb weniger Jahren zu einer alternativen Branchenveranstaltung gemausert, in der insbesondere die Bedingungen bei der Entstehung von Filmen zur Diskussion werden. Die 4. Ausgabe erweiterte dies auf europäische Perspektiven und fand vor allem dort aus pessimistischen Positionen heraus, wo enthusiastisch über Filme und das Kino als Ort der Begegnung gesprochen wurde.
Von Philipp Stadelmaier