Festivals

Berlinale 2025: Magerkost statt Magie - Ein Fazit

Als Jubiläumsausgabe und erster Jahrgang unter der Leitung der US-Amerikanerin Tricia Tuttle hatte die 75. Berlinale im Vorfeld einige Erwartungen geschürt. Doch von Glanz konnte keine Rede sein. Die neue Intendantin weckte keine Hoffnungen auf einen großen Aufbruch. Ein gutes Niveau in den Nebensektionen und achtbare Jury-Entscheidungen verbergen nicht, dass die Berlinale in einer künstlerischen, durchaus auch selbstverschuldeten Krise steckt.

Von Marius Nobach


Berlinale 2025: Caligari-Filmpreis für „Fwends“

Zum 40. Mal haben die Kommunalen Kinos ihren Favoriten aus dem Programm des Internationalen Forums gewählt. Die Jury zeichnete das Spielfilmdebüt der australischen Regisseurin Sophie Somerville aus. Der Film erzählt die Geschichte zweier Freundinnen, die in einer Existenzkrise stecken.


Berlinale 2025: Goldener Bär für "Dreams (Sex Love)"

Mit „Dreams (Sex Love)“ als abschließendem Teil seiner Trilogie „Oslo-Stories“ hat der Norweger Dag Johan Haugerud den „Goldenen Bären“ der 75. Berlinale gewonnen. Mit dieser Ehrung für ein bemerkenswertes Filmprojekt hat sich die Internationale Jury unter Vorsitz des US-Regisseurs Todd Haynes bei einem wenig aufregenden Wettbewerb achtsam aus der Affäre gezogen. Weitere Auszeichnungen gingen an noch wenig bekannte Filmemacher aus Südamerika, aber auch an etablierte Darsteller.

Von Marius Nobach

Berlinale 2025: Nicht jeder Schrei verhallt ungehört

In vielen Filmen, die auf der Berlinale 2025 liefen, standen Pflegekräfte im Zentrum, die hilfsbedürftigen Menschen zur Seite stehen und nicht nur medizinischen Beistand, sondern auch ein offenes Ohr haben. Doch oft ist auch ihre Überforderung und Verlorenheit zu sehen, die ihnen ihre Aufgaben zusätzlich erschweren. Zum Glück verhalt nicht jeder Schrei um Beistand ungehört.

Von Marius Nobach


Berlinale 2025: Sehnsucht nach Transzendenz

In auffallend vielen Filme der Berlinale nehmen Kinder die Rolle von Boten aus einer anderen Welt ein. Sie verfügen über Fähigkeiten, die den Erwachsenen verlorengegangen sind. In ihrem Verhalten, Denken und Sehnen machen sie deutlich, dass es mehr als die prosaische Wirklichkeit geben muss. Im Spiel mit dem Übersinnlichen erzählen diese Filme von der stillen Sehnsucht nach Transzendenz, die sich mit den Katastrophen der Gegenwart nicht abfinden will.

Von Hans-Joachim Neubauer


Berlinale 2025: Familien im Fokus

Mit guten Absichten allein lässt sich die Welt nicht ändern. Die Wahrheit ist komplexer als das Bild, das man sich von ihr macht. Auch oder erst recht, wenn es um Familien geht. Ein Streifzug durch Filme der Berlinale, in denen der Zustand des Systems Familie unter die Lupe genommen wird. Mit interessanten Ergebnissen, ernüchternden Einsichten, aber durchaus auch Aussichten, die Hoffnung machen.

Von Hans-Joachim Neubauer


Berlinale 2025: Durchs Schwarze ins Blaue

Die 75. Berlinale neigt sich allmählich dem Ende zu, doch im Wettbewerb sind echte Favoriten für den „Goldenen Bären“ bislang eher noch rar. Filme wie „The Blue Trail“ von Gabriel Mascaro haben immerhin einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Und auch in den Nebensektionen gibt es schöne Entdeckungen, etwa „The Thing With Feathers“ mit Benedict Cumberbatch. Dennoch fällt die Zwischenbilanz eher mau aus.

Von Felicitas Kleiner

Berlinale 2025: Gegen die Politisierung der Kultur

Augenblicklich wird der (Kultur-)Kampf um den Nahen Osten scheinbar gerade wieder auf der Berlinale entschieden. Über Filme zu sprechen, gerät darüber fast zur Nebensache. Gegen diesen Missbrauch eines Festivals für politische Agitation erhob der Gastredner Lars Henrik Gass beim Ökumenischen Empfang der Kirchen das Wort. Nachfolgend dokumentieren wir seine Rede.


Berlinale 2025: Ökumenischer Empfang

Die gegenwärtige Gesprächskultur leide darunter, dass der Dialog so schnell polarisiert würde, beschrieb die EKD-Bevollmächtigte Anne Gidion beim Ökumenischen Empfang während der Berlinale die digital überhitzte Öffentlichkeit. Und Gastredner Lars Henrik Gass regte zur „Ideologieunterbrechung“ an, um die destruktiven Folgen des politischen Aktivismus in Grenzen zu weisen.

Von Marius Nobach


Berlinale 2025: Emotionale Schlitterpartien

Mit dem Science-Fiction-Film „Mickey 17“ von Bong Joon-ho hat die Berlinale endlich wieder einen Star-besetzten Crowdpleaser im Programm. Zudem gab es im verschneiten Berlin manche emotionale Schlitterpartie zu bestehen: Von Michel Francos „Dreams“ bis zu Beiträgen der neuen „Perspektiven“-Sektion kreisten auffällig viele Filme um fundamentale Verunsicherungen, nicht zuletzt in zwischenmenschlichen Beziehungen.

Von Felicitas Kleiner