DOK Leipzig 2024: In Bewegung versetzen
Vom 28. Oktober bis zum 3. November lief in Leipzig die 67. Ausgabe von „DOK Leipzig“, einem internationalen Festival für Dokumentar- und Animationsfilme. Zu den Highlights im Programm gehörte der essayistische Film „La Jetée, the Fifth Shot“, der für seine vielschichtige Auseinandersetzung mit Chris Markers Klassiker „La Jetée“ mit einer „Goldenen Taube“ geehrt wurde.
Von Anne Küper
Aha-Momente - Das Internationale Roma-Filmfestival AKE DIKHEA?
In der Kunst- und auch in der Kinogeschichte waren Roma und Sinti lange nur als „Zigeuner“ – mal als Feindbild, mal als romantische Projektion – präsent. Die alten antiziganistischen Klischees in den Köpfen mit neuen, vielfältigen Geschichten zu konterkarieren, ist das Ziel des internationalen Filmfestivals AKE DIKHEA?, das Filme von und mit Roma und Sinti zeigt. Ein Gespräch mit Hamze Bytyçi, dem künstlerischen Leiter, zur achten Festivalausgabe.
Das Gespräch führte Thomas Klein.
Momente der Wahrheit: Aus der SIGNIS-Jury von San Sebastián
Bei fast allen großen Filmfestivals der Welt gibt es immer noch kirchliche Jurys, die wichtige Filme aus dezidiert christlichen Augen heraus würdigen. Beim 72. Festival in San Sebastián diskutierte die SIGNIS-Jury am Ende über vier Filme, die auf packende Weise von menschlichen Nöten, Sorgen und Hoffnungen erzählen.
Von Thomas Kroll
San Sebastián 2024: Sterben und sterben lassen
Mit dem höchst kontroversen Dokumentarfilm „Tardes de soledad“ hat Albert Serra die „Goldene Muschel“ beim 72. Filmfestival in San Sebastián gewonnen. Darin wird das blutige Handwerk des Stierkämpfers Andrés Roca Rey aus nächster Nähe beobachtet. Ungewöhnlich viele Filme kreisten um das Sterben und den Tod. Der SIGNIS-Preis ging an „Los destellos“ von Pilar Palomero.
Von Wolfgang Hamdorf
San Sebastián 2024: Rot & Weiß
Ein Papst stirbt, ein neuer
Pontifex muss gewählt werden. Nicht nur die katholische Welt hält den Atem an,
bis endlich weißer Rauch über dem Vatikan aufsteigt. Doch wer soll künftig die
Geschicke der Kirche lenken? In der Romanverfilmung „Konklave“ lotet Regisseur Edward
Berger das Ringen um die Macht mit großer stilistischer Brillanz und den
dramaturgischen Kniffen eines packenden Thrillers aus. Das wurde beim Filmfestival in San Sebastián wohlwollend aufgenommen.
Von Wolfgang Hamdorf
Venedig 2024 - Das Jahr der Diven
Der „Goldene Löwe“ des 81. Filmfestivals von Venedig geht an das Drama „The Room Next Door“ von Pedro Almodóvar, in dem Tilda Swinton und Julianne Moore zwei Freundinnen spielen, von denen eine die andere beim Sterben begleitet. Die Jury unter Isabelle Huppert zeigte bei der Preisvergabe aber auch ein Herz für sperrigere Arbeiten wie „The Brutalist“ von Brady Corbet oder politisch Relevantes wie „I’m Still Here“ von Walter Salles.
Von Felicitas Kleiner
Venedig 2024: Wir müssen reden!
Mit „Joker“ gewann Regisseur Todd Phillips 2019 den „Goldenen Löwen“ beim Filmfestival von Venedig. Nun tritt er bei der 81. „Mostra“ mit der Fortsetzung „Joker: Folie à Deux“ erneut an. Aus dem Stoff um den „Batman“-Schurken wird diesmal ein Musical, eine abgründige Love-Story und ein „Courtroom-Drama“, in dem mit dem Joker auf clevere Weise ins Gericht gegangen wird.
Von Felicitas Kleiner
Venedig 2024: Einander unter die Haut gehen
Bei der 81. Mostra feierten gerade Luca Guadagninos „Queer“ und Pedro Almodóvars „The Room Next Door“ Premiere. Beide Filme kreisen um Figuren, die auf Abgründe zusteuern und die Nähe zu einem anderen Menschen suchen. In „Harvest“ von Athina Rachel Tsangari geht es hingegen um eine Gemeinschaft, die zerbricht, als ihre Lebens- und Wirtschaftsform verloren zu gehen droht.
Von Felicitas Kleiner
Venedig 2024 - Seelenlandschaft
Halbzeit am Lido. Bisher gelingt dem Wettbewerb der 81. „Mostra“ der Brückenschlag zwischen süffigem Starkino, ambitionierter Filmkunst und relevanten Themen. Mit Brady Corbets „The Brutalist“ feierte einer der aufregendsten Beiträge Premiere, während mit George Clooney und Brad Pitt auch für Glamour-Höhepunkte gesorgt war. Der Wettbewerb um die „Löwen“ bewegt sich auf einem guten Niveau, mit nur wenigen Ausreißern nach unten.
Von Felicitas Kleiner
Venedig 2024: Terror live
Das Münchner Olympia-Attentat vom 5. September 1972 war der erste Terrorakt, der live im Fernsehen übertragen wurde. Palästinensische Terroristen nahmen damals Mitglieder der israelischen Mannschaft als Geiseln und töteten elf von ihnen. In dem Thriller „September 5“, der bei Filmfestival Venedig uraufgeführt wurde, beleuchtet Tim Fehlbaum den Anschlag ganz aus der Sicht der verantwortlichen Journalisten des US-Senders ABC.
Von Felicitas Kleiner