Spuren des Religiösen im Film

Vom Garten Eden nach Armageddon

Wenige Filme des frühen 21. Jahrhunderts haben die Auseinandersetzung um eine grundlegende Deutung der Welt so stimuliert wie Lars von Triers „Antichrist“. Die Leidensgeschichte eines Mannes und einer Frau, die mit dem Tod ihres kleinen Sohnes ringen, ist so radikal wie raffiniert verschlüsselt. Eine theologische Lektüre rückt den Film entlang der Begriffe „Antichrist“, „Garten Eden“ und „Armageddon“ in ein überraschend neues Licht.

Von Joachim Valentin

Das Böse im Kino

Das Böse ist als Kategorie in Kinofilmen nicht wegzudenken. Figuren, deren Verhalten in der Realität als gefährlich, abstoßend und verwerflich wahrgenommen würde, besitzen im Kino eine nicht zu leugnende Faszinationskraft. Eine voluminöse Neuerscheinung setzt sich aktuell mit Spielarten des Bösen im Film auseinander.

Von Hans Jörg Marsilius


Vom Amtsblatt zum Journal

In der 75-jährigen Geschichte des Filmdienstes spiegelt sich die intensive Auseinandersetzung zwischen Kirche und moderner Kultur. Was heute ein Portal für Filmkritik und Filmkultur ist, entstand aus der ethischen Verpflichtung heraus, nach dem Ende der NS-Diktatur an der Rechristianisierung der Gesellschaft mitzuwirken. Notizen zu den ersten beiden Jahrzehnten des Filmdienstes bis Ende der 1960er-Jahre.

Von Johannes Horstmann

Kann Schönheit die Welt retten?

Kann Kunst die Welt retten? Mit dieser Frage beschäftigt sich das dokumentarische Essay „Tales of the Purple House“ von Abbas Fahdel, in dem sich ein Künstlerehepaar gegen die Hoffnungslosigkeit ihres zerrissenen Landes wehrt. Die Ökumenische Jury beim 75. Filmfestival in Locarno zeichnete den Film als eine „bildliche Arche Noah in Zeiten der Sintflut“ aus.

Von Charles Martig

„Und was ist daran katholisch?“

Der Filmdienst feiert in diesem Jahr sein 75-jähriges Bestehen. In ihrer wechselvollen Geschichte war die Publikation einem steten Wandel unterworfen. So wandelte sie sich von einer studentischen Initiative über ein kulturkonservatives Periodikum zur Filmzeitschrift und seit 2018 in ein Internetportal. Dabei ging es auch um Fragen nach Kriterien der Filmbetrachtung.

Von Josef Lederle

Da hilft nur noch beten!

Stell dir vor, ein Komet rast auf die Erde zu – und niemand tut etwas. Der Katastrophenfilm „Don’t Look Up“ von Adam McKay entfaltet dieses Szenario als bittere Satire auf die menschliche Handlungsunfähigkeit angesichts globaler Krisen. Dabei hegt der Film überraschenderweise auch Sympathien für Religion.

Von Joachim Valentin

Wunder über Wunder

In der heutigen Gesellschaft mögen viele Menschen keine enge Bindung mehr zur Religion haben, doch im Kino sind Fragen nach Glauben, Heil und Wunder an der Tagesordnung. Eine Sonderstellung nehmen die „Faith-based movies“ ein, die in den USA  große Erfolge feiern. Mit erprobten Mustern wollen diese Filme christliche Botschaften verbreiten.

Von Martin Ostermann

Master und Manipulatoren

Im Kino der letzten Jahre treiben vermehrt reale und erfundene Sekten ihr Unwesen und sind längst nicht auf Thriller und Horrorfilme beschränkt. Aktuell lotet der deutsch-griechische Regisseur Nikias Chryssos in seinem eigenwilligen Drama „A Pure Place“ die Untiefen einer Sekte aus, die auf einer griechischen Insel ihre Utopie einer Gesellschaft der „Reinheit“ vom „schmutzigen“ Rest der Welt abgrenzt. Eine Untersuchung des Kinoaufschwungs der Sekten.

Von Thomas Klein

Ökumenische Jury beim Filmfestival in Cottbus

Die christlichen Kirchen sind in vielfältiger Weise in der Filmarbeit engagiert, wozu die Entsendung ökumenischer Jurys zu Filmfestivals weltweit gehört. Wie etwa kürzlich zum 31. Festival des osteuropäischen Films in Cottbus (2.-7.11.2021), wo die ökumenische Jury den Film „Brighton 4th“ auszeichnete. Doch wie wirkungsvoll ist diese Arbeit noch? Josef Nagel, ehemaliger Filmredakteur beim ZDF, Filmdienst-Autor und Mitglied der ökumenischen Jury in Cottbus, geht dieser Frage nach – als Standortbestimmung und Diskussionsbasis.

Papst Franziskus: Betrachten, nicht sehen

An das Miteinander unterschiedlichster Entwicklungen ist man in Rom gewöhnt. Doch dass sich ausgerechnet der Vatikan als Hort der Filmkunst entpuppt, während ein römisches Kino nach dem anderen schließt, verwundert dann doch. Zumal sich auch noch Papst Franziskus jüngst mit einem Bekenntnis zum Kino als theologischer Inspirationsquelle zu Wort meldete.

Von Lars Henrik Gass

"The Chosen"

Die US-Web-Serie "The Chosen" handelt vom Leben Jesu, wie es in den Evangelien skizziert wird, greift erzählerisch aber weit: Im Stil einer Telenovela treten immer neue Figuren auf, zwischen denen kleinere oder größere Probleme thematisiert werden. Die insgesamt sieben Staffeln zielen auf ein evangelikales Publikum, das in seinem Glauben bestärkt wird. Das Christentum erscheint darin als „Feel Good“-Religion, deren Wahrheitsanspruch emotional mitempfunden, aber nicht kritisch hinterfragt werden soll. - Ab 14.

Christliche Identität in der Krise

Im Kino oder in Serien sind religiöse oder kirchliche Themen ziemlich populär, allen realen Skandalen zum Trotz. Fragen der Haltung und der inneren Überzeugung lassen sich in solchen Settings anscheinend klarer herausarbeiten. Ein Interview mit der Theologin Viera Pirker über eine derzeit stattfindende Tagung, die sich neuen Filmen und Serien mit Bezug zum Christentum widmet.

Das Gespräch führte Josef Lederle