Berlinale 2025: Tilda Swinton, BDS & die Geiseln der Hamas

Bei der Pressekonferenz zur Verleihung des Goldenen Ehrenbären sorgte die sonst so stilsichere Tilda Swinton mit einer Sympathiekundgebung für die anti-israelische BDS-Kampagne für Missklänge. Im Berlinale-Programm eröffnet hingegen der Dokumentarfilm „Holding Liat“ einen differenzierteren Blick auf die Lage in Nahost.

Von Felicitas Kleiner


Berlinale 2025: Der Auftakt

Mit Tom Tykwers „Das Licht“ ist die 75. Berlinale eröffnet worden. Das 162-minütige Werk strotzt vor Ideen und will hochrelevante Themen von Flüchtlingsschicksalen bis zum Klima-Aktivismus mit immer neuen filmischen Wendungen zum Überwältigungskino aufblasen. Doch die Ambitionen stehen sich gegenseitig im Weg und bringen einen bizarr überkonstruierten Film hervor. Über einen holprigen Start in die Berlinale-Ära der neuen Intendantin Tricia Tuttle.

Von Marius Nobach


Das Programm der 75. Berlinale

Das Programm für die 75. Ausgabe der Berlinale (13.-23.2.) verspricht keine Revolution, aber einen interessanten Jahrgang. Neben internationalen Filmgrößen wie Richard Linklater, Michel Franco und Lucile Hadzihalilovic und vielen eher unbekannten Regisseur:innen sind auch zwei deutsche Filme in der Auswahl gelandet.

Von Marius Nobach

SKS-Essayreihe "Kuchenfilm": Die Kunst, Vergnügen zu bereiten

Der Abschluss der Essayreihe kehrt noch einmal an ihren Ausgangspunkt zurück. Ausgehend von der Gedankenverknüpfung des „Kuchenfilms“ mit einem füllenden, aber schalen Genuss denkt der Essay über das Vermögen des Kinos nach, stets aufs Neue Vergnügen zu bereiten. Dabei bleibt es ein affektiver Zustand, der sich von den Sehnsüchten der Zuschauer nährt und ein Gegengift zur Traurigkeit bietet.  

Von Leo Geisler


Kunst oder KI?

Um den Kinofilm „Der Brutalist“ ist in Hollywood eine Debatte über den Einsatz von KI entbrannt, die aus den sozialen Medien jetzt auch in die publizistische Öffentlichkeit schwappt. Die Diskussion ist symptomatisch dafür, wie ambivalent und verunsichert die Filmbranche auf die neuen technischen Möglichkeiten reagiert. Dabei ist „Der Brutalist“ eher ein Beispiel dafür, wie KI sinnvoll genutzt werden kann, ohne menschliche Kreativität zu ersetzen.

Von Chris Schinke

Extreme Körper

Die Darstellung von Körperlichkeit ist immer politisch. Erst recht in Jugendfilmen zum Thema Rechtsextremismus. Mal folgen die Bilder der Riefenstahl-Tradition und verzichten zugunsten klarer Zuordnungen auf Mehrdeutigkeiten, mal brechen sie Stereotype auf – auch wenn die Versuchung bestehen bleibt, schönen Körpern eine Bühne zu bereiten.

Von Rochus Wolff


60. Solothurner Filmtage: Im Blick des anderen

Vom 22. bis 29. Januar fanden die 60. Solothurner Filmtage statt. Sie überraschten mit einer Retrospektive zum Juragebiet als filmischer Landschaft, widmeten sich der Attraktion biografischer Filme und boten 24 Weltpremieren. Vorherrschende Themen waren Familien- und Lebensgeschichten, Vergangenheitsbewältigung und (Zukunfts-)Träume. In Erinnerung bleiben vor allem die Arbeiten junger Filmschaffender, die sich durch ihre originelle Gestaltung auszeichnen.

Von Irene Genhart

Leders Journal: „Jenseits des Rechts“

In der „Polizeiruf 110“-Reihe erzählt Dominik Graf mit „Jenseits des Rechts“ einen vertrackten Krimi, dessen klassischer Whodunit so konsequent zu Ende gebracht und zugleich so ad absurdum geführt wird, dass am Ende die Verhaftung dem Täter möglicherweise sogar das Leben rettet. Mit Johanna Wokalek hat Graf dabei eine neue Kommissarin gefunden, die seiner Eigenwilligkeit in keiner Weise nachsteht.

Von Dietrich Leder