Die Autorinnen und Autoren des Filmdienst küren einen Adam-Sandler-Film zum Favoriten des Jahres: „Der schwarze Diamant“. Außerdem auf Spitzenplätzen: das russische Drama „Bohnenstange“, die surreale Tragikomödie „I’m Thinking of Ending Things“ und das französische Gesellschaftsdrama „Die Wütenden“
Es war ein irrwitziges Jahr! Die Corona-Krise hat sämtliche Planungen, die man Anfang 2020 noch hatte, über den Haufen geworfen – auch die Planungen der Kinobranche, für die die vergangenen Monate angesichts des Pandemie-Lockdowns zum Debakel wurden. Da passt es wie die Faust aufs Auge, dass die Autorinnen und Autoren von filmdienst.de einen ebenfalls irrwitzigen Film zum Sieger des Jahres küren: „Der schwarze Diamant“ von Ben und Joshua Safdie. Nach ihrem Erfolgsfilm „Good Time“ liefert das Regie-Duo einen weiteren energetischen, von einer Art rasendem Stillstand geprägten Höllenritt: Adam Sandler jagt als windiger New Yorker Juwelier mit der Hyperaktivität eines Duracell-Hasen seiner eigenen, ziemlich trashigen Version des American Dream nach, verheddert sich aber, je mehr er sich bemüht, umso unrettbarer in ein aus seiner Spielsucht und krummen Geschäften gewebtes Unglücksnetz. Pulsbeschleunigend-schweißtreibendes Kino als sinnliche Polemik gegen die destruktive „Immer-mehr-immer-schneller“-Logik der westlichen Consumer Culture.
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„Der schwarze Diamant“ startete am 31.1.2020 bei Netflix. Während in den vorherigen Jahren für die Liste der besten Filme eine Kinoauswertung Vorbedingung war, damit ein Film überhaupt gezählt werden konnte, haben wir in diesem Jahr angesichts der zahlreichen ausgefallenen, verschobenen und ins Netz verlagerten Starts die Regularien geändert und sämtliche Filme für die Wahl zugelassen, die eine wie auch immer gearteten deutsche Veröffentlichung hatten. Das Ergebnis ist eine besonders breit gefächerte Auswahl, der man anmerkt, dass Kinos und Festivals als Plattformen, die die Aufmerksamkeit auf bestimmte Spitzenfilme bündeln, im Jahr 2020 nicht wie gewohnt ihren Dienst tun konnten.
Kritikerlieblinge, die so ziemlicher jeder oder jede gesehen hat und die deswegen besonders gute Chancen auf einen Top-20-Platz haben, sind vergleichsweise rar gesät: Christopher Nolans Zeit-Thriller „Tenet“, schaffte es nur auf Platz 8; Christian Petzolds modernes Märchen „Undine“, die Döblin-Neuverfilmung „Berlin Alexanderplatz“ von Burhan Qurbani und das Abtreibungsdrama „Niemals Selten Manchmal Immer“, die im Februar 2020 noch das Glück einer von der Pandemie ungetrübten „Berlinale“ hatten, sind auf Platz 4, 5 und 6 gelandet.
Neben Filmen, die vor ihren deutschen Kinostarts bereits 2019 bei den Festivals in Cannes und Venedig liefen, wie „Bohnenstange“ (Platz 2), „Die Wütenden - Les Miserables“ (Platz 3), „Ein verborgenes Leben“ (Platz 9) und „Intrige“ (Platz 20) sind es nicht zuletzt bei Netflix gestartete Filme, die genug Stimmen bündeln konnten, um unter die besten 20 Filme das Jahres 2020 gewählt zu werden. Charlie Kaufmanns zwischen surrealem Gedankenspiel, Beziehungskomödie und Albtraum changierender „I’m Thinking of Ending Things“ hat es neben „Bohnenstange“ sogar auf Platz 2 gebracht; Spike Lees „Da 5 Bloods“ rangiert auf Platz 15, der erst kürzlich gestartete „Mank“ von David Fincher auf Platz 17.
Im Folgenden präsentieren wir zunächst die aus allen Votings ermittelten besten Filme des Jahres und im Anschluss die einzelnen Nennungen unserer Autor*innen. Einige davon haben neben ihren zehn Lieblingsfilmen auch noch andere Favoriten des Jahres gekürt – etwa die aus ihrer Sicht besten Serien, herausragende Filmbücher oder DVD/BD-Editionen.
Wir würden uns freuen, wenn die Auswahl nicht nur als Ranking betrachtet würde, sondern vielmehr als Anregung zum Entdecken, Nach- oder Wiedersichten. 2020 mag kein gutes Jahr für die Kinos gewesen sein – aber es gab sehr viele gute Filme. Die viele aufmerksame Zuschauer und Zuschauerinnen verdienen.
Die besten Filme des Jahres 2020
Platz 1
Der schwarze Diamant
USA 2019. Regie: Ben & Joshua Safdie. Mit Adam Sandler, Julia Fox. 135 Min.
Ein New Yorker Juwelier stürzt durch seine Spielsucht und krumme Geschäfte bis über beide Ohren ins Chaos. Das fesselnde Porträt eines dem Nervenkitzel und dem schnellen Geld nachjagenden Mannes. - Sehenswert ab 16.
Platz 2
Bohnenstange
Russland 2019. Regie: Katemir Balagow. Mit Viktoria Miroschnitschenko. 137 Min. FSK: ab 12; f
Drama um
zwei russische Soldatinnen, die sich nach dem Ende des Zweiten
Weltkriegs im Hungerwinter des Jahres 1945 in Sankt Petersburg
wiedertreffen. - Sehenswert ab 14.
I’m Thinking of Ending Things
USA 2020. Regie: Charlie Kaufman. Mit Jessie Buckley, Jesse Plemons, Toni Colette. 134 Min.
Ein
junges Paar besucht im tiefsten Winter die Eltern des Mannes auf deren
Hof im ländlichen Nirgendwo, doch dann zieht sich der Besuch unerwartet
in die Länge, und der Aufenthalt entwickelt sich zunehmend wunderlich. - Sehenswert ab 16.
Platz 3
Die Wütenden – Les Misérables
Frankreich 2019. Regie: Ladj Ly. Mit Damien Bonnard, Alexis Manenti. 105 Min. FSK: ab 16
Ein
meisterlich inszenierter Film über die explosive Gemengelage an Fronten
und Fraktionen in den französischen Banlieues, angelehnt an Victor
Hugos Romanklassiker "Les Misérables". - Sehenswert ab 16.
Platz 4
Undine
Deutschland 2020. Regie: Christian Petzold. Mit Paula Beer, Franz Rogowski. 89 Min. FSK: ab 12; f
Liebesdrama
um eine Berliner Stadthistorikerin, das den Mythos der verlassenen
Wasserfrau durchbricht und in ein spielerischeres Verhältnis überführt. - Sehenswert ab 14.
Platz 5
Berlin Alexanderplatz
Deutschland 2020. Regie: Burhan Qurbani. Mit Welket Bungué, Jella Haase. 183 Min. FSK: ab 12
Adaption
des Romanklassikers von Alfred Döblin, angelegt als schicksalhafte
Odyssee eines aus Guinea-Bissau Geflüchteten durch das Berlin der
Gegenwart. - Sehenswert ab 16.
Platz 6
Niemals Selten Manchmal Immer
USA 2019. Regie: Eliza Hittman. Mit Sidney Flanigan, Talia Ryder. 102 min. FSK: ab 6; f
Minimalistisches Drama um eine ungewollt schwangere 17-Jährige aus Pennsylvania, die in New York eine Abtreibung durchführen lassen will. - Ab 16.
Platz 7
Little Women
USA 2019. Regie: Greta Gerwig. Mit Saoirse Ronan, Emma Watson, Eliza Scanlen. 135 Min. FSK: ab 14
Romanverfilmung über die
Lebensgeschichte von vier Schwestern im Amerika des späten 19.
Jahrhunderts. - Ab 14.
Der See der wilden Gänse
China 2019. Regie: Diao Yinan. Mit Hu Ge, Liao Fan, Kwei Lun-Mei. 111 Min. FSK: ab 16; f
Bestechende Mischung aus knallhartem Action-Neo-Noir, Bikerfilm
und dem Porträt einer heruntergekommenen Gesellschaft, in dem sich ein
Gangster in der chinesischen Provinz der Polizei stellen will, aber
nicht weiß, wem er vertrauen kann. - Sehenswert ab 16.
Platz 8
Tenet
USA 2020. Regie: Christpher Nolan. Mit John David Wasington. 150 Min. FSK: ab 12; f
Filmischer Hybrid zwischen Spionage- und Science-Fiction-Thriller, in
dem Gegenwart und Zukunft miteinander in Konflikt geraten und ein
namenloser Held den Untergang der Welt verhindern soll. - Ab 14.
Kajillionaire
USA 2019. Regie: Miranda July. Mit Evan Rachel Wood, Gina Rodriguez. 105 Min. FSK: ab 0
Bonbonbunt-surreales Drama über die emotional missachtete Tochter einer
erfolglosen Trickbetrüger-Familie und ihr Aufleben durch ein neues Mitglied im Gauner-Team. - Sehenswert ab 14.
Platz 9
Ein verborgenes Leben
USA 2019. Regie: Terrence Malick. Mit August Diehl, Valerie Pachner. 174 min. FSK: ab 12; f
Die
Geschichte des österreichischen Wehrdienstverweigerers Frank
Jägerstätter, der 1943 von den Nazis hingerichtet wurde, in einer
Aneignung des US-Filmemachers Terrence Malick als Bekenntnis für eine
Ethik des Widerstands und des reinen Gewissens. - Sehenswert ab 16.
Platz 10
Zombi Child
Frankreich 2019. Regie: Bertrand Bonello. Mit Louise Labeque. 103 Min. FSK: ab 16; f
Vielschichtiges
Drama um eine elitäre Teenie-Gruppe aus Paris, die einen Voodoo-Zauber
ausprobiert und damit unvorhersehbare Ereignisse lostritt. - Sehenswert ab 16.
Monos – Zwischen Himmel und Hölle
Kolumbien 2019. Regie: Alejandro Landes. Mit Sofia Buenaventura. 103 Min. FSK: ab 16; f
Virtuos
inszeniertes Drama um acht Kindersoldaten, die in der Einsamkeit der
kolumbianischen Bergwelt eine US-Geisel bewachen und sich darüber
gegenseitig zerfleischen. - Sehenswert ab 16.
Il Traditore – Als Kronzeuge gegen die Cosa Nostra
Italien 2019. R: Marco Bellocchio. Mit Pierfrancesco Favino, Luigi Lo Cascio. 153 Min. FSK: ab 12; f
Ein
detailreiches Drama über Tommaso Buscetta, der in den 1980er-Jahren als
hochrangiges Mitglied der sizilianischen Cosa Nostra verhaftet wurde
und als Kronzeuge mehrere hundert Mafiosi belastete. - Ab 14.
Platz 11
Über die Unendlichkeit
Schweden 2019. Regie: Roy Andersson. Mit Martin Serner, Jessica Louthander. 77 Min. FSK: ab 12; f
Ein
tragikomischer Erzählteppich des Schweden Roy Andersson über die
„conditio humana“, mit kurzen, nur lose verbundenen Szenen zwischen
Banalität, Tragik und kleinen Glücksmomenten. - Sehenswert ab 14.
Platz 12
The King of Staten Island
USA 2020. Regie: Judd Apatow. Mit Pete Davidson, Marisa Tomei. 137 Min. FSK: ab 12; f
Dramatische
Komödie um einen vom frühen Tod des Vaters traumatisierten jungen Mann,
der passiv vor sich hinlebt, bis ein neuer Partner seiner Mutter ihn
aus seiner Bahn wirft. - Ab 14.
Platz 13
What You Gonna Do when the World’s on Fire?
Italien/USA 2018. Regie: Roberto Minervini. 123 Min. FSK: ab 12; f
Mit eindringlichen Schwarz-Weiß-Bildern porträtiert der Dokumentarfilm
den schweren Alltag von Afroamerikanern in New Orleans zwischen
Rassimus, Trotz und Revolte. - Sehenswert ab 14.
Milla Meets Moses
Australien 2019. Regie: Shannon Murphy. Mit Eliza Scanlen, Ben Mendelsohn. 118 Min. FSK: ab 12; f
Die
Adaption einen Bühnenstücks um ein krebskrankes Teenager-Mädchen, das
sich in einen Junkie verliebt und damit für große Aufregung bei ihren
Eltern sorgt. - Sehenswert ab 16.
Ema
Chile 2019. Regie: Pablo Larraín. Mit Mariana Di Girolamo, Gael García Bernal. 102 Min.
Experimentelles
(Tanz-)Drama um eine chilenische Tänzerin, die sich nach einem
leiblichen Kind verzehrt, im Kampf um einen adoptierten Jungen dann aber
über sich hinauswächst. - Sehenswert ab 16.
Platz 14
Rojo - Wenn alle schweigen, ist keiner unschuldig
Argentinien 2018. Regie: Benjamin Naishtat. Mit Darío Grandinetti. 109 Min. FSK: ab 12; f
Drama
um einen angesehenen Rechtsanwalt in der argentinischen Provinz, der
ein Jahr vor dem Militärputsch in Notwehr ein Verbrechen begeht. Als ein
undurchsichtiger Ermittler in die Stadt kommt, gerät der Anwalt unter
Druck. - Ab 16
Platz 15
Da 5 Bloods
USA 2020. Regie: Spike Lee. Mit Chadwick Boseman, Delroy Lindo. 154 Min.
Vier
afroamerikanische Kriegsveteranen, die einst im Vietnamkrieg dienten,
kehren Jahrzehnte später nach Vietnam zurück. Ein Meta-Kriegsfilm von
Spike Lee. - Sehenswert ab 16.
Platz 16
Vitalina Varela
Portugal 2019. Regie: Pedro Costa. Mit Vitalina Varela, Ventura, Manuel Tavares Almeida. 124 Min.
Eine Frau von den Kapverden trauert um ihren toten Ehemann, der sie vor
vielen Jahren allein zurückgelassen hat, um in Lissabon für eine
bessere Zukunft zu sorgen. - Sehenswert ab 16.
Vergiftete Wahrheit
USA 2019. Regie: Todd Haynes. Mit Mark Ruffalo, Anne Hathaway, Tim Robbins. 128 Min. FSK: ab 6; f
Drama über den bald 20 Jahre währenden Kampf des Rechtsanwalts Robert
Bilott, der einen der größten Umweltskandale der USA aufdeckte und am
Ende siegreich gegen den Chemiekonzern DuPont zu Gericht zog. - Ab 14.
The Trial of the Chicago 7
USA 2019. Regie: Aaron Sorkin. Mit Sacha Baron Cohen, Eddie Redmayne. 129 Min. FSK: ab 16
Ein Gerichtsdrama um den spektakulären Prozess aus den späten 1960ern
gegen die sogenannten "Chicago Seven", Polit-Aktivisten, die 1968 an
Großdemonstrationen gegen den Vietnamkrieg teilnahmen und u.a. wegen
Aufhetzung zu einem Volksaufstand angeklagt wurden. - Sehenswert ab 16.
La Gomera
Rumänien 2019. Regie: Corneliu Porumboiu. Mit Vlad Ivanov, Catrinel Marlon. 97 Min. FSK: ab 16.
In
Rumänien und auf der kanarischen Insel La Gomera spielender
Gangsterfilm mit vielen doppelten Böden und Anspielungen auf die
Filmgeschichte. - Ab 16.
Corpus Christi
Polen 2019. Regie: Jan Komasa. Mit Bartosz Bielenia, Aleksandra Konieczna. 115 Min. FSK: ab 16; f
Drama
um einen jungen Mann, der nach seiner Haftentlassung in die Rolle eines
polnischen Dorfpfarrers schlüpft und Gutes bewirkt, weil er mit einer
Tragödie auf seine unkonventionelle Weise umgeht. - Sehenswert ab 16.
Platz 17
The Wild Pear Tree
Türkei 2018. Regie: Nuri Bilge Ceylan. Mit Dogu Demirkol, Murat Cemcir. 188 Min. FSK: ab 6; f
Ein
junger Türke kehrt nach dem Ende seines Studiums ins Dorf zu seiner
Familie zurück und hofft auf finanzielle Unterstützung, um sein erstes
Buch veröffentlichen zu können. - Sehenswert ab 16.
Space Dogs
Deutschland/Österreich 2019. Regie: Elsa Kremser, Levin Peter. 91 Min
Essayistischer
Dokumentarfilm, der auf den Spuren der Weltraumhündin Laika dem Mythos
ihres Ruhms und den mit ihm verknüpften Ideen der Menschen nachgeht. - Sehenswert ab 14.
Mank
USA 2020. Regie: David Fincher. Mit Gary Oldman, Lily Collins, Amanda Seyfried. 131 Min.
Eine
Ode an den kreativen Schaffensprozess: David Finchers Film übers
Hollywood der 1930er-Jahre und die Entstehung des Filmklassikers
„Citizen Kane“ durch die konfliktreiche Zusammenarbeit des
Drehbuchautoren Herman J. Mankiewicz mit Regisseur Orson Welles. - Ab 14.
Für Sama
Syrien/Großbritannien 2019. Regie: Waad al-Kateab, Edward Watts. 104 Min. FSK: ab 16; f
Tagebuchartige
Aufnahmen aus der Belagerung von Aleppo, die eine Journalistin an ihre
neugeborene Tochter adressiert, weshalb sie neben albtraumartigen
Bildern viele Momente voller Humor und Zärtlichkeit enthalten. - Sehenswert ab 16.
Als wir tanzten
Georgien 2019. Regie: Levan Akin. Mit Levan Gelbakhiani, Bachi Valishvili. 114 Min. FSK: ab 12; f
Drama um einen jungen Tänzer an der Akademie des georgischen Nationalballetts, der sich in einen neuen Mitschüler verliebt. - Sehenswert ab 14.
Platz 18
Schlingensief – In das Schweigen hineinschreien
Deutschland 2019. Regie: Bettina Böhler. 130 Min. FSK: ab 12; f
Dokumentarisches
Porträt des einzigartigen multimedialen Künstlers Christoph
Schlingensief, in dem Bildmaterial aus vier Jahrzehnten sein Leben und
Werk greifbar macht. - Sehenswert ab 16.
Platz 19
Wolfwalkers
Irland 2020. Regie: Tomm Moore. 103 Min.
Außergewöhnlicher
Animationsfilm über zwei Mädchen und ihre Sehnsucht nach einem freien,
ungebundenen Leben, der visuell und erzählerisch glänzend mit irischer
Geschichte und Folklore spielt. - Sehenswert ab 8.
Oeconomia
Deutschland 2020. Regie: Carmen Losmann. 89 Min. FSK: ab 0; f
Ein
aufschlussreicher Dokumentarfilm über die Funktionsweisen des
Finanzmarktes, bei dem scheinbar simple Fragen an Experten eine
angeblich kaum fassbare Materie greifbar machen. - Sehenswert ab 16.
Der Unsichtbare
USA 2019. Regie: Leigh Whanell. Mit Elisabeth Moss. 125 Min. FSK: ab 16; f
(Horror-)Thriller
über die psychischen Qualen einer Frau, die ihrem übergriffigen Freund
entkommen will, der ihr in unsichtbarer Gestalt weiter nachstellt. - Ab 16.
Bacurau
Brasilien 2019. Kleber Mendonça Filho. Mit Barbara Colen, Sonia Braga, Udo Kier. 131 Min.
Die Geschichte eines brasilianischen Dorfes als Utopie einer besseren Gesellschaft auf dystopischem Terrain. - Ab 16.
Platz 20
Intrige
Frankreich/Italien 2019. R: Roman Polanski. Mit Jean Dujardin, Louis Garrel. 132 Min. FSK: ab 12
Historienfilm
über die sogenannte „Dreyfus-Affäre“ aus Sicht eines Militärermittlers,
der Beweise für die Unschuld des als Landesverräters verurteilten
französisch-jüdischen Offiziers Alfred Dreyfus findet und auf erhebliche
Widerstände trifft, als er das Urteil revidieren lassen will. - Sehenswert ab 16.
Ich bin Greta
Schweden 2020. Regie: Nathan Grossman. 101 Min. FSK: ab 0; f
Ein
Porträt der schwedischen Umwelt-Aktivistin Greta Thunberg, das
öffentliche Auftritte und private Momente miteinander verbindet. - Ab 12.
Days
Taiwan 2019. Regie: Tsai Ming-Liang. Mit Lee Kang-sheng, Anong Hougheuangsy, 127 Min.
Hybrid
aus Dokumentar- und Spielfilm über den Alltag zweier einsamer
Großstädter, der durch seine rigide Form mit langen Plansequenzen und
unverständlichen Dialogen eine enorme Wirkung erzielt.
Die Top-Ten-Listen der Autor*innen
Sven von Reden
1. Monos
2. See der wilden Gänse
4. Little Women
5. Rojo
6. Oeconomia
7. La Gomera
8. Bohnenstange
10. The Climb
Lieblingsfilm dieses Jahr ist eigentlich Wisemans "City Hall", aber der hatte ja leider keinen Start.
Wolfgang Hamdorf
1. Rojo
3. Vom Gießen des Zitronenbaums
4. Die obskuren Geschichten eines Zugreisenden
7. Falling
8. Away- Vom Finden des Glücks
9. Sunburned
Arne Koltermann
1. Il Traditore
4. I‘m Thinking of Ending Things
6. Undine
8. Die schönsten Jahre eines Lebens
10. Enfant Terrible
Filmliteratur
In dem Buch „Anarchie - oder was?“
unterhält sich der kürzlich verstorbene David Graeber sehr intelligent (auch)
über Filme, ist aber kein Filmbuch.
Serientipp
Esther Buss
1. Zombi Child
3. What You Gonna Do when the World’s on Fire?
4. Jeanne d’Arc
6. Bohnenstange
8. Nackte Tiere
10. Ema
Weitere Favoriten
„The Works and Days (of Tayoko Shijiori in the Shiotani Basin) von C. W. Winter & Anders Edström
(Berlinale)
„If It were Love“, Regie: Patric Chiha (Filmwoche Duisburg)
„Film about a Father Who“, Regie: Lynne Sachs (Sheffield Doc)
Retrospektiven zu Kenji Mizogushi und „Black Light“ (Kino Arsenal)
„La Deuxième Souffle“ (Filmfestival Mannheim/Heidelberg)
„Family Romance LLC“, Regie: Werner Herzog (MUBI)
„La maison des bois“ (1971), Regie: Maurice Pialat (arte Mediathek)
Rainer Gansera
1. Undine
2. Little Women
5. Das geheime Leben der Bäume
6. Mank
7. Tenet
10. La france contre les robots
Filmliteratur
Das schönste Filmbuch der letzten Jahrzehnte heißt „The Architecture of Image: Existential Space in Cinema“, ist 2001 in einem Architekturverlag (Building Information Limited) erschienen, stammt von dem finnischen Architekten und Architektur-Professor Juhani Pallasmaa, der in Filmen von Hitchcock, Antonioni, Kubrick und Tarkowski jene Raum-Sphäre untersucht, die Kino, bildende Kunst und Architektur gemeinsam haben.
Marius Nobach
1. Die Wütenden – Les Misérables
2. Intrige
4. Mein Liebhaber, der Esel & Ich
5. Eine Geschichte von drei Schwestern
6. La Gomera
7. Monos
Streaming-Premierentipp: Bacurau (Mubi)
10 herausragende Spielfilmpremieren im Fernsehen:
10 Festival-Highlights für bessere Zeiten:
À l’abordage (Berlinale, Französische Filmtage Tübingen-Stuttgart)
Beginning (Cannes-Label, Mannheim-Heidelberg)
Doch das Böse gibt es nicht (Berlinale)
First Cow (Berlinale)
Gagarine (Cannes-Label, Französische Filmtage Tübingen-Stuttgart)
Gunda (Berlinale)
Servants (Sluzobníci) (Berlinale)
Slalom (Cannes-Label, Hofer Filmtage)
Un triomphe (Cannes-Label, Französische Filmtage Tübingen-Stuttgart)
The Woman Who Ran (Domangchin yeoja) (Berlinale)
Jens Hinrichsen
1. Undine
4. What You Gonna Do When The World's On Fire?
5. Mank
6. Tenet
7. Niemals Selten Manchmal Immer
8. Eine Geschichte von drei Schwestern
10. Ema
Simon Hauck
1. Bohnenstange
2. Die Wütenden - Les Misérbales
3. Monos - Zwischen Himmel und Hölle
7. Jeanne d’Arc
8. Days
9. Niemals Selten Manchmal Immer
5 Lichtblicke für 2021 von verschiedenen Filmfestivals:
Die besten Dokumentarfilme
2. Space Dogs
3. Schlingensief - In das Schwiegen hineinschreien
4. Ein Mädchen
5. Für Sama
6. Regeln am Band, bei hoher Geschwindigkeit
7. Kunst kommt aus dem Schnabel wie er gewachsen ist
8. Fireball: Visitors From Darker Worlds
5 Doku-Lichtblicke für 2021 von verschiedenen Filmfestivals
Der beste Kinderfilm
Meine Freundin Conni - Geheimnis um Kater Mau
Die beste Serie
Fawlty Towers (2020 restauriert erstmals auf BD erschienen)
Die beste BD-/DVD-Edition:
Komm und sieh (Bildstörung)
Die beste Filmmusik:
Mica Levi für Monos - Zwischen Himmel und Hölle
Das beste Filmbuch:
Bert Rebhandl. Jean-Luc Godard (Zsolnay Verlag)
Michael Kohl
1. Ema
3. Bacurau
4. Waves
5. Futur Drei
7. Undine
10. Tenet
Serien
3. The New Pope
4. Ratched
5. Watchmen
6. Tanz
7. Fosse/Verdon
8. Love, Victor
10. Devs
Bester Kurzfilm
In My Room, Regie: Mati Diop
Beste Regie
Ema – Pablo Larraín
Bestes Drehbuch
Kajillionaire – Miranda July
Bester Soundtrack
Ema – Nicolas Jaar
Bester Score
Tenet – Ludwig Göransson
Beste Kamera
Tenet – Hoyte van Hoytema
Ema – Sergio Armstrong
Bestes Production Design
Tenet – Nathan Crowley
Thomas Klein
1. I'm Thinking of Ending Things
2. Tenet
3. Undine
4. Da 5 Bloods
5. Adù
8. Queen & Slim
10. Little Women
Serien
2. Stateless
3. Hollywood
Doris Kuhn
1. Die Wütenden - Les Misérables
5. Für Sama
7. Yummy
8. Niemals Selten Manchmal Immer
10. Ruben Brandt
Ulrich Kriest
1. Zombi Child
2. La Gomera
3. Monos - Zwischen Himmel und Hölle
4. Schlingensief – In das Schweigen hineinschreien
5. Regeln am Band, bei hoher Geschwindigkeit
6. Oeconomia
7. Die Wütenden – Les Misèrables
9. Banden von Marseille
Filmliteratur
Mark Fisher: k-punk. Ausgewählte Schriften (2004–2016). Edition Tiamat.
Danièle Huillet / Jean-Marie Straub: Schriften. Vorwerk 8.
Kevin Whitehead: Play the Way You Feel. The Essential Guide to Jazz Stories on Film. Oxford Univ. Press.
Johannes Beringer: Minoritäre Filme. Die eigenen Angelegenheiten. Offenes Feld.
Drehi Robnik: Ansteckkino. Eine politische Philosophie und Geschichte des Pandemie-Spielfilms von 1919 bis Covid-19. Neofelis.
Werner Rappl (Hg.): Guy Debord. Das filmische Gesamtwerk. Schriften, Fotos und Notizen. (Synema)
Bert Rebhandl: Jean-Luc Godard. Der permanente Revolutionär (Zsolnay)
Frederik Lang: Hartmut Bitomsky. Die Arbeit eines Kritikers mit Worten und Bildern. Synema.
Hans Jürgen Wulff / Michael Fischer (Hg.): Musik gehört dazu. Der österreichisch-deutsche Schlagerfilm 1950-1965. Waxmann. (2019, aber komplett verpasst)
Augenblick. Konstanzer Hefte zur Medienwissenschaft #75/76. Christian Petzold. Ein Gespräch. Schüren (anregender als die dazu gehörigen Filme).
Michael Kienzl
3. A Quiet Passion – Das Leben der Emily Dickinson
4. Il Traditore – Als Kronzeuge gegen die Cosa Nostra
6. Tommaso und der Tanz der Geister
8. Tenet
9. Martin Margiela – Mythos der Mode
10. Onward: Keine halben Sachen
Kirsten Taylor
2. Niemals Selten Manchmal Immer
4. Little Women
7. Mank
8. Mignonnes
10. Mein etwas anderer Florida-Sommer
Irene Genhart
4. Little Women
5. Yalda
7. Judy
10. Bruno Manser – Die Stimme des Regenwaldes
Weitere Lieblinge:
Lucas Barwenczik
1. Days
5. Bohnenstange
7. Lovers Rock
8. Il Traditore –Als Kronzeuge gegen die Cosa Nostra
10. Futur Drei
Sofia Glasl
1. Niemals Selten Manchmal Immer
3. What You Gonna Do when the World’s on fire?
4. Bacurau
5. Für Sama
7. Little Women
8. Giraffe
Zugleich meine Festivalliebe, die unbedingt ins Kino müsste, und der Film, der rückblickend das Jahr am besten zusammenfasst: „Bloody Nose, Empty Pockets“, gesehen auf der Berlinale.
Der Beweis dafür, dass man Kinofilme genau dann sehen muss, wenn sich die Gelegenheit bietet und nicht wenn man glaubt, Zeit dafür zu haben: „First Cow“, auf der Berlinale verpasst, im Glauben, dass er sehr sicher bald ins Kino kommt, deshalb immer noch ungesehen.
Als Lockdown-Seelenbalsam und wehmütiger Blick in die zugesperrte Welt wiedergesehen: die Filme von Frederick Wiseman, vor allem „Ex Libris“ und „National Gallery“.
Serien
2. The Last Dance
4. Kidding (2. Staffel)
9. Devs
10. Hausen
Stefan Stiletto
1. Wolfwalkers
2. Meine wunderbar seltsame Woche mit Tess
3. Mein etwas anderer Florida-Sommer
4. Romys Salon
5. Mignonnes
6. Binti
Und weil er erst an Weihnachten 2019 gestartet ist, sollte hier eigentlich auch noch "Als Hitler das rosa Kaninchen stahl" gelistet werden, der in den Bestenlisten 2019 nicht berücksichtigt wurde...
Serien:
Chris Schinke
2. Der Unsichtbare
5. I‘m Thinking of Ending Things
6. Für Sama
7. Da 5 Bloods
10. On the Rocks
Serien 2020
5. The Outsider
7. Perry Mason
8. The Last Dance
10. Normal People
Rüdiger Suchsland
1. Zombi Child
2. Bohnenstange
4. Ema
5. Space Dogs
6. Rojo
7. Tenet
9. Das Vorspiel
10. Weathering With You - Das Mädchen, das die Sonne berührte
Josef Lederle
1. Bohnenstange
5. Space Dogs
6. Oeconomia
7. Ema
Filmbuch:
Bert Rebhandl. Jean-Luc Godard (Zsolnay)
Katharina Zeckau
1. Il Traditore
2. Johanna - eine (un-)typische Heldin
3. Enola Holmes
4. Der Maulwurf - Ein Detektiv im Altersheim
9. Eurovision Song Contest: The Story of Fire Saga
10. Die unglaubliche Geschichte der Roseninsel
Olaf Möller
2. Jesus Shows Youthe Way to the Highway
3. Police
4. Ruben Brandt
5. Die schönsten Jahre eines Lebens
6. Siberia
7. Sword of God – Der letzte Kreuzzug
9. Weathering With You – Das Mädchen, das die Sonne berührte
10. Yalda
Karsten Munt
3. Da 5 Bloods
4. Niemals Selten Manchmal Immer
6. Space Dogs
10. The Assistant
Kathrin Häger
1. I'm Thinking of Ending Things
2. I am Greta
4. Tenet
5. Der Sommer der Krüppelbewegung
8. His House
9. Die andere Hälfte der Geschichte
Felicitas Kleiner
1. I’m Thinking of Ending Things
6. Wolfwalkers
7. Intrige
8. Undine
9. Mank
Jörg Gerle
3. Die Wütenden - Les Misérables
4. Soul
6. Knives Out - Mord ist Familiensache
8. Sword of God
9. Waves
10. Eurovision SongContest: The Story of Fire Saga
Silvia Bahl
1. Bohnenstange
3. Für Sama
4. Ema
5. Exil
6. Yalda
10. Die Kordilliere der Träume
Josef Schnelle
1. Undine
3. Crescendo
7. Tenet
9. Gott, du kannst ein Arsch sein
10. Der Rausch
Cosima Lutz
1. Giraffe
2. First Cow (Berlinale)
3. The Nest
4. Nackte Tiere
7. Sunburned
8. Orphea
9. Kokon
10. Port Authority
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