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Spielwiese des freien Denkens übers Kino. Letterboxd: Eine Verteidigung

Jüngst beleuchtete Patrick Holzapfel in einem Essay über die boomenden Plattform Letterboxd und deren Auswirkungen auf die Diskurse der Filmkritik. Lukas Foerster hält dagegen: Auch wenn viele der Einwände gerechtfertigt sind, ist Letterboxd derzeit einer der spannendsten Orte im Netz, um über Filme zu schreiben und zu lesen.

Letterboxd: Cinephilie-Segen oder Albtraum?

Die Online-Plattform Letterboxd, auf der Filme bewertet, kommentiert und in Listen verarbeitet werden, hat einen rasanten Aufstieg erfahren. Längst werden Letterboxd-Einträge für die Filmwerbung genutzt, Kritiker und Filmmagazine nutzen die Plattform und in den Nischen gedeiht der Austausch. Doch während sich die Website als Streiterin für die Filmkultur inszeniert, ist ihr Hang zu populären, emotionalen Meinungsäußerungen nicht weniger problematisch als bei anderen Online-Foren.

Von Patrick Holzapfel

Leders Journal: Raum für Vieles

Ein Jahrzehnt lang schienen die Streamer und das lineare Fernsehen geborene Todfeinde zu sein, die sich wechselseitig das Publikum abspenstig machen wollten. Inzwischen nivellieren sich die Gegensätze, und auch der Konkurrenzkampf hat sich modelliert. Das ist für Filme und Serien durchaus von Vorteil, wie die aktuelle dritte Staffel von „The Bear“ vor Augen führt.

Von Dietrich Leder

Replik „Wirkliches Verstehen“

Vor ein paar Tagen erschien auf filmdienst.de ein Artikel von Henk Drees mit dem Titel „Auschwitz erzählen“. Darin ging es um Überlegungen zur Darstellbarkeit des Holocaust am Beispiel von „The Zone of Interest“ und dem Essay „Das Verschwinden von Auschwitz“ von Patrick Holzapfel, das früher im Jahr ebenfalls auf filmdienst.de erschienen ist. Patrick Holzapfel hat dazu auf seinem Blog „Jugend ohne Film“ eine Erwiderung veröffentlicht.

Filme über Schule

Das Thema Schule erfreut sich im Kino einer enormen Beliebtheit, weil die Kinder und Jugendlichen in Filmen wie „Harry Potter und der Stein der Weisen“ oder „Mister Twister“ ihre eigene Lebenswelt in lustvoll-fantastischen Brechungen gespiegelt sehen. Zur Fülle der Schulfilme gehören aber auch sehr ernsthafte Auseinandersetzungen mit charismatischen wie dämonischen Pädagogen, Autoritäten und Strukturen.

Mut zum Ungewöhnlichen

Auch Hexen und Superhelden müssen die Schulbank drücken. Der Ritt auf dem Besen oder der Umgang mit magischen Fähigkeiten will schließlich gelernt sein. Neben allen Größenwahn- und Ermächtigungsfantasien geht es aber auch für die Zauberlehrlinge primär um das soziale Mit- und Gegeneinander, um Selbstfindung und um Wege, mit widerspenstigen Gefühlen und Energien klarzukommen. Wobei es für die Zöglinge von Vorteil ist, wenn sie nicht immer gleich die Welt retten müssen.

Von Rochus Wolff

Auschwitz erzählen

Filme über den Holocaust werden intensiv diskutiert. Auch an „The Zone of Interest“ von Jonathan Glazer hat sich die Kritik entzündet, dass er das wirkliche Verstehen behindere, weil ein fiktionalisierter Zugriff zwangsläufig der Illusionskultur zuarbeite. Doch diese Position verkennt die Notwendigkeit, auch von dem zu erzählen, das sich der Darstellbarkeit entzieht. Ein Plädoyer für Offenheit gegenüber Versuchen, das Unrepräsentierbare zu repräsentieren.

Von Henk Drees

Leders Journal: Robert Kramer und „Route One/USA“

In der arte-Mediathek ist gerade der Dokumentarfilm „Route One/USA“ von Robert Kramer zu sehen, der auch 35 Jahre nach seiner Entstehung noch immer viel über die USA zu erzählen hat. Ein vierstündiger Film, der nur mit Hilfe von drei Fernsehsendern, der Rai, Channel 4 und La Sept, entstehen konnte.

Von Dietrich Leder

Sie ist wieder da - Andres Veiels Dokumentarfilm „Riefenstahl“

Leni Riefenstahl (1902-2003) avancierte mit ihrem Parteitagsfilm „Triumph des Willens“ zu Hitlers Hofregisseurin und arbeitete nach dem Ende der NS-Diktatur intensiv daran, sich als „unpolitische“ Künstlerin darzustellen. In dem Dokumentarfilm „Riefenstahl“ von Andres Veiel geht es jedoch nicht darum, mit Hilfe von Riefenstahls Nachlass ihre Verstrickung ins Regime neu zu beleuchten, sondern vor allem darum, dem Weiterwirken ihrer Filme in der Gegenwart auf die Spur zu kommen.

Von Jens Hinrichsen

Auf der Haut geht unter die Haut - Kostümbild bei Yorgos Lanthimos

Bei den „Oscars“ 2024 ging der Preis fürs beste Kostümbild an Holly Waddington für ihre spektakulären Roben in Yorgos Lanthimos’ „Poor Things“. Und obwohl der darauffolgende Lanthimos-Film „Kinds of Kindness“ kein historischer „Kostümfilm“ ist, glänzte er erneut mit ausdrucksstark-ungewöhnlichen Outfits. Die Kostümbildnerin Abigél Szilas spürt zwischen seidigen Roben und engen Rollkragenpullis, Mega-Puffärmeln und Minikleidern den erzählerischen Qualitäten der äußeren Hüllen nach.

Von Abigél Szilas