Berlinale 2025: Tilda Swinton, BDS & die Geiseln der Hamas

Bei der Pressekonferenz zur Verleihung des Goldenen Ehrenbären sorgte die sonst so stilsichere Tilda Swinton mit einer Sympathiekundgebung für die anti-israelische BDS-Kampagne für Missklänge. Im Berlinale-Programm eröffnet hingegen der Dokumentarfilm „Holding Liat“ einen differenzierteren Blick auf die Lage in Nahost.

Von Felicitas Kleiner


Berlinale 2025: Der Auftakt

Mit Tom Tykwers „Das Licht“ ist die 75. Berlinale eröffnet worden. Das 162-minütige Werk strotzt vor Ideen und will hochrelevante Themen von Flüchtlingsschicksalen bis zum Klima-Aktivismus mit immer neuen filmischen Wendungen zum Überwältigungskino aufblasen. Doch die Ambitionen stehen sich gegenseitig im Weg und bringen einen bizarr überkonstruierten Film hervor. Über einen holprigen Start in die Berlinale-Ära der neuen Intendantin Tricia Tuttle.

Von Marius Nobach


60. Solothurner Filmtage: Im Blick des anderen

Vom 22. bis 29. Januar fanden die 60. Solothurner Filmtage statt. Sie überraschten mit einer Retrospektive zum Juragebiet als filmischer Landschaft, widmeten sich der Attraktion biografischer Filme und boten 24 Weltpremieren. Vorherrschende Themen waren Familien- und Lebensgeschichten, Vergangenheitsbewältigung und (Zukunfts-)Träume. In Erinnerung bleiben vor allem die Arbeiten junger Filmschaffender, die sich durch ihre originelle Gestaltung auszeichnen.

Von Irene Genhart

Menschenrechts-Filmpreis 2024

Es ist nie genug, aber immer von Neuem wichtig, dass man sich für Menschenrechte engagiert. Der in den 1990er-Jahren ins Leben gerufene Menschenrechtsfilmpreis ehrt filmische Arbeiten, die zum Verständnis der Menschenrechte beitragen und sich in aktuelle Debatten einmischen. Bei den 2024 ausgezeichneten Beiträgen ging es nicht zuletzt um Fragen von Migration und Integration.

Von Martin Ostermann

Andere Perspektiven - Kinder- und Jugendfilme bei den 66. Nordischen Filmtagen

Handys und soziale Medien spielen im Leben von Kindern und Jugendlichen eine enorme Rolle. Das spiegelte sich auch in den Filmen für diese Altersgruppe, die in der „Young Audience“-Reihe bei den 66. Nordischen Filmtagen zu sehen waren. Auf recht unterschiedliche, so informative wie lustige oder auch erschreckende Weise reflektieren Filme aus den nordischen Ländern, welchen Herausforderungen und Gefahren sich Heranwachsende in der Gegenwart gegenübersehen.

Von Reinhard Kleber

DOK Leipzig 2024: In Bewegung versetzen

Vom 28. Oktober bis zum 3. November lief in Leipzig die 67. Ausgabe von „DOK Leipzig“, einem internationalen Festival für Dokumentar- und Animationsfilme. Zu den Highlights im Programm gehörte der essayistische Film „La Jetée, the Fifth Shot“, der für seine vielschichtige Auseinandersetzung mit Chris Markers Klassiker „La Jetée“ mit einer „Goldenen Taube“ geehrt wurde.

Von Anne Küper

Aha-Momente - Das Internationale Roma-Filmfestival AKE DIKHEA?

In der Kunst- und auch in der Kinogeschichte waren Roma und Sinti lange nur als „Zigeuner“ – mal als Feindbild, mal als romantische Projektion – präsent. Die alten antiziganistischen Klischees in den Köpfen mit neuen, vielfältigen Geschichten zu konterkarieren, ist das Ziel des internationalen Filmfestivals AKE DIKHEA?, das Filme von und mit Roma und Sinti zeigt. Ein Gespräch mit Hamze Bytyçi, dem künstlerischen Leiter, zur achten Festivalausgabe.

Das Gespräch führte Thomas Klein.

Momente der Wahrheit: Aus der SIGNIS-Jury von San Sebastián

Bei fast allen großen Filmfestivals der Welt gibt es immer noch kirchliche Jurys, die wichtige Filme aus dezidiert christlichen Augen heraus würdigen. Beim 72. Festival in San Sebastián diskutierte die SIGNIS-Jury am Ende über vier Filme, die auf packende Weise von menschlichen Nöten, Sorgen und Hoffnungen erzählen.

Von Thomas Kroll

San Sebastián 2024: Sterben und sterben lassen

Mit dem höchst kontroversen Dokumentarfilm „Tardes de soledad“ hat Albert Serra die „Goldene Muschel“ beim 72. Filmfestival in San Sebastián gewonnen. Darin wird das blutige Handwerk des Stierkämpfers Andrés Roca Rey aus nächster Nähe beobachtet. Ungewöhnlich viele Filme kreisten um das Sterben und den Tod. Der SIGNIS-Preis ging an „Los destellos“ von Pilar Palomero.

Von Wolfgang Hamdorf

San Sebastián 2024: Rot & Weiß

Ein Papst stirbt, ein neuer Pontifex muss gewählt werden. Nicht nur die katholische Welt hält den Atem an, bis endlich weißer Rauch über dem Vatikan aufsteigt. Doch wer soll künftig die Geschicke der Kirche lenken? In der Romanverfilmung „Konklave“ lotet Regisseur Edward Berger das Ringen um die Macht mit großer stilistischer Brillanz und den dramaturgischen Kniffen eines packenden Thrillers aus. Das wurde beim Filmfestival in San Sebastián wohlwollend aufgenommen.

Von Wolfgang Hamdorf