Venedig 2024: Terror live

Das Münchner Olympia-Attentat vom 5. September 1972 war der erste Terrorakt, der live im Fernsehen übertragen wurde. Palästinensische Terroristen nahmen damals Mitglieder der israelischen Mannschaft als Geiseln und töteten elf von ihnen. In dem Thriller „September 5“, der bei Filmfestival Venedig uraufgeführt wurde, beleuchtet Tim Fehlbaum den Anschlag ganz aus der Sicht der verantwortlichen Journalisten des US-Senders ABC.

Von Felicitas Kleiner

Venedig 2024: Von Göttlichen & Gefallenen

Mit der Premiere von Pablo Larraíns Maria-Callas-Porträt „Maria“ hat das Rennen um die „Goldenen Löwen“ des 81. Filmfestivals in Venedig mit großem Gefühlsüberschwang begonnen. Für Aufsehen sorgte aber auch Alfonso Cuarón mit der Serie „Disclaimer“, in der Cate Blanchett nach „Tár“ einmal mehr als Erfolgsfrau glänzt, der ein tiefer Fall droht.

Von Felicitas Kleiner

Venedig 2024: Käfersaft und Brutalismus

Tim Burtons „Beetlejuice Beetlejuice“ eröffnet am 28. August die 81. „Mostra internazionale d’arte cinematografica“ in Venedig. Und auch darüber hinaus prunkt das Programm einmal mehr mit Star-Glamour aus Hollywood. Neben internationalen Regiegrößen wie Luca Guadagnino, Pedro Almodóvar und Athina Rachel Tsangari hat es zwar kein deutscher Film in den Wettbewerb geschafft, doch in Nebensektionen laufen unter anderem Arbeiten von Andres Veiel und Tim Fehlbaum.

Locarno 2024 - Bilder & Metaphern

Beim 77. Locarno Film Festival beeindruckte eine Reihe von Filmen, die unter Zuhilfenahme magisch-surrealer Erzählstrategien (sozial-)politische Verhältnisse hinterfragen. Bei den „Leoparden“ hatten aber andere Filme die Nase vorne, die Befindlichkeiten und Schicksale von Frauen schildern. Insgesamt dominierte 2024 eher der europäische Autorenfilm.

Von Irene Genhart

Locarno 2024: Egozentrische Eltern & verstörte Kinder

Das Leid von Kindern und Heranwachsenden steht im Zentrum mehrerer Filme, die in Locarno für intensive Diskussionen sorgen. Mal eher verstörend, mal stärker analytisch kreisen die Dramen um seelische Traumata und tragische Verstrickungen. Unter den Erstlingswerken ragt „Der Fleck“ von Willy Hans heraus, weil er einfühlsam die Ängste und Freuden des (Jung-)Seins schildert.

Von Irene Genhart

Locarno 2024: Im Bann der Katze

Beim 77. Filmfestival in Locarno, das am Mittwoch, 7. August mit dem Historienfilm „Le Déluge“ von Gianluca Jodice auf der Piazza Grande eröffnet wird, laufen insgesamt 225 Filme, davon 104 als Weltpremieren. Bei den illustren Vorstellungen auf der Piazza Grande scheint für Wagemut und Lust auf experimentelles Abenteuer aber nicht viel Platz eingeplant zu sein. In den Wettbewerben könnte es indes spannend werden, unter anderem mit neuen Werken von Ramon Zürcher, Christoph Hochhäusler und Wang Bing.

Von Irene Genhart

Das Filmfestival Brüssel

Bereits vor 50 Jahren fand erstmals das Internationale Filmfestival in Brüssel statt. Nachdem es kurzzeitig eingestellt worden war, existiert es seit 2018 in der zweiten Auflage und hat sich zum Geheimtipp gemausert. Trotz vergleichsweise bescheidenem Budget kann das Festival bei seiner 7. Ausgabe (25.6.-3.7.2024) mit zahlreichen Entdeckungen aufwarten. Ein Schwerpunkt galt 2024 Filmen über Familien, Übergänge und der Suche nach den eigenen Wurzeln.

Von Josef Nagel

Von zärtlich bis verzweifelt: Filmfestival Karlovy Vary 2024

Beim 58. Filmfestival von Karlovy Vary (28.6.-6.7.2024) wurde an Franz Kafka erinnert, etwa mit der Wiederentdeckung von Werken wie Rudolf Noeltes „Das Schloss“ und Steven Soderberghs Neubearbeitung seines „Kafka“-Films als „Mr. Kneff“. Im Wettbewerb um den „Kristallglobus“ beeindruckten Annäherungen an die kindliche Erlebniswelt, Dramen über Beziehungsprobleme und Kolonialismus.

Von Michael Ranze

Filmfest München 2024: Selbstbewusster Gesamtauftritt

Das Filmfestival München lieferte auch in der Interimsphase vor der Ernennung einer neuen Festivalleitung ein verlässlich hohes Niveau. Dabei überzeugten nicht nur die Auswahl an internationalen Werken, die zuvor in Cannes, Venedig, Sundance und Co. gelaufen waren, sondern nicht zuletzt auch Entdeckungen wie die Weltpremiere „Allen Sunshine“ oder starke Arbeiten des deutschsprachigen Filmnachwuchses.

Von Marius Nobach

Rückgrat gegen das Regime: Fritz-Gerlich-Preis 2024

Im Rahmen des 41. Filmfest München wurde zum zwölften Mal der Fritz-Gerlich-Preis verliehen. Der Filmpreis, der an den von den Nazis ermordeten Journalisten Fritz Gerlich erinnert, geht 2024 an das Drama „Tatami“. Das israelisch-iranische Regie-Duo Guy Nattiv und Zar Amir erzählt darin von einer Judoka aus dem Iran, die bei der Weltmeisterschaft von Funktionären unter Druck gesetzt wird und sich zu einer Gewissensentscheidung gezwungen sieht.

Von Marius Nobach