Wilde Wiedergeburt: Filmfest München 2024

Das Filmfest München steckt in einer Übergangsphase bis zur Neubesetzung der Festivalleitung 2026. Im ersten Jahr unter Interimsleiter Christoph Gröner präsentiert sich das Festival mit seiner 41. Ausgabe aber kaum verändert: Neben Uraufführungen deutscher Filme und Serien finden sich die bekannte Mischung aus Übernahmen von Festivals wie Cannes, Venedig und Sundance, das fortgesetzte Experiment einiger internationaler Weltpremieren und Glamour durch Stargäste wie Jessica Lange und Kate Winslet. Ein Ausblick.

Von Marius Nobach

Cannes 2024 - Im Jahr der Frauen

Der iranische Regisseur Mohammad Rasoulof und sein Film „The Seed of the Sacred Fig“ hielten das Politische doch nicht ganz von Cannes fern, was dem Festival einen bewegenden Abschluss bescherte. Nachhaltiger aber war das Bemühen, Filme zu zeigen, in denen die Perspektive von Frauen ins Zentrum rückt – und sei es in das der bravourösen Sexarbeiterinnen-Komödie „Anora“ von Sean Baker, die mit der „Goldenen Palme“ geehrt wurde.

Von Josef Lederle

Goldene Palme für „Anora“

Das 77. Filmfestival in Cannes war bis zum Schluss spannend wie ein Thriller und endete mit einem aufregenden Finale. Die „Goldene Palme“ gewann das US-amerikanische Drama „Anora“ von Sean Baker; der iranische Film „The Seed of the Sacred Fig“ wurde mit einem Spezialpreis geehrt und erhielt den Ökumenischen Preis sowie den Preis der Filmkritik.

Von Josef Lederle

Cannes 2024: Punk & Chansons

Zur Mitte des 77. Cannes-Festivals werden bereits die ersten Palmen-Kandidaten gehandelt, was für einen guten, sogar starken Wettbewerb spricht, aber noch mehr mit zwei herausragenden Filmen zu tun hat: „Emilia Perez“ von Jacques Audiard und „Limonov – The Ballad“ von Kirill Serebrennikow. Allerdings endet das Festival erst am kommenden Samstag, 25. Mai; weitere Überraschungen sind also nicht ausgeschlossen.

Von Josef Lederle

Cannes 2024: Ich auch!

Das 77. Filmfestival in Cannes (14.-25.5.2024) laviert in den ersten Tagen geschickt zwischen der zweiten #MeToo-Welle in Frankreich und den Versuchen, nicht für politische Zwecke missbraucht zu werden. Die Lösung für das Versprechen von Cannes-Chef Thierry Frémaux, „ein Festival ohne politische Kontroversen“ zu veranstalten, besteht bislang in ambitionierten Filmen, die aus einer Frauenperspektive erzählt werden.

Von Josef Lederle

Internationale Kurzfilmtage Oberhausen: Rückblick

Die Welt als Kaleidoskop konkurrierender Perspektiven: Während auf den Podien der 70. Kurzfilmtage Oberhausen die Sehnsucht nach einem neuen Universalismus laut wurde, der die Scherben der Partikularinteressen wieder zu einem großen Ganzen formt, liefen in den Kinosälen hemmungslos individualperspektivische Projekte. Ein Streifzug durch auseinanderstäubende Bildwelten.

Von Lucas Barwenczik

Cannes 2024 - Das Programm

Der 85-jährige Francis Ford Coppola hat es nach Jahrzehnten wieder in den Wettbewerb von Cannes geschafft, wo er sein Langzeitprojekt „Megalopolis“ vorstellt. Daneben präsentiert das Filmfestival in seiner 77. Ausgabe (15.-24.5.2024) neue Werke von Yorgos Lanthimos, Jacques Audiard, David Cronenberg, Andrea Arnold und Kevin Costner. Es dominieren englischsprachige und französische Arbeiten, für Filme aus Deutschland und Österreich ist auch dieses Jahr wieder kein Platz.

Von Jörg Taszman

Träume & Realitäten

Die Sektion „Generation“ mit ihrem Kinder- und Jugendprogramm „Kplus“ und „14plus“ strahlt weit über die Berlinale hinaus. Denn dort sind Filme aus aller Welt zu sehen, in denen junge Menschen im Mittelpunkt stehen. Die müssen ihren Platz in der Welt erst noch finden: Wer bin ich? Was will ich? Wen will ich lieben? Es geht um Beziehungen zu anderen Menschen, aber auch darum, wie man die eigenen Lebensziele und Träume verwirklichen kann.

Von Kirsten Taylor

Mehr wäre möglich gewesen

Mit viel Publikumszuspruch und einem überdurchschnittlichen Wettbewerb hat sich das Berlinale-Führungsduo Mariette Rissenbeek & Carlo Chatrian nach fünf Jahren verabschiedet. Der „Goldene Bär“ für den Dokumentarfilm „Dahomey“ konnte dabei wie manche andere Jury-Entscheidung nur bedingt überzeugen. Viele ambitionierte Filme sorgten aber dennoch für einen versöhnlichen Abschied.

Von Marius Nobach

"Shahid" gewinnt den Caligari-Preis

Die deutsche Produktion „Shahid“ der Regisseurin Narges Kalhor gewinnt den 39. Caligari-Filmpreis, der jährlich im Rahmen der Berlinale vergeben wird. Damit wählte die Jury aus den 30 Filmen des Internationalen Forums einen Film aus, der Dokumentarisches und Fiktionales verbindet und die Geschichte einer deutsch-iranischen Frau erzählt, die ihren Namen ändern lassen will.