Die besten Serien 2024

2024 haben Streamingdienste, TV-Sender udn Mediatheken wieder eine Flut an neuen Serien aufs Publikum losgelassen. Die Filmdienst-Redaktion hat daraus eine kleine, feine Auswahl von 20 Neuerscheinungen zusammengestellt, bei denen sich das Hinschauen besonders gelohnt hat. Ganz vorn liegt die Serie "Lady in the Lake", aber auch die mit "Emmys" überschüttete Historienserie "Shōgun" oder das deutsche Serienhighlight "Die Zweiflers" finden sich in der Top-20-Liste.

Die Regisseurinnen der Familie Gogoberidse

Nuza Gogoberidse, Lana Gogoberidse und Salomé Alexi sind familiär und künstlerisch eng verbunden. Binnen hundert Jahren haben sie als drei aufeinanderfolgende Generationen von Regisseurinnen aus dem Hause Gogoberidse ein umfangreiches Filmwerk geschaffen. Das Filmmuseum München und das Österreichische Filmmuseum in Wien widmen ihnen im Dezember/Januar eine Retrospektive.

Von Sonka Weiss

Das portugiesische Kino beim Festival in Coimbra

„Mich kennt hier niemand“, kokettierte der portugiesische Regisseur João Pedro Rodrigues beim Filmfestival in Coimbra nicht ganz zu Unrecht, wo fast die gesamte Jahresproduktion des Landes zu sehen war. Während seine Filme oder die von Pedro Costa oder Miguel Gomes international Anerkennung erfahren, stoßen sie zuhause nur auf sehr verhaltenes Interesse. Allzu oft wird dabei aber übersehen, dass das Kino als visuelles Gedächtnis eines Landes Erinnerungen bewahrt, für die es keine anderen künstlerischen Gefäße gibt.

Von Josef Nagel

Neuer Kinotipp: „The Outrun“

Die Jury der Katholischen Filmkritik hat das Drama „The Outrun“ von Nora Fingscheidt zum neuen Kinotipp gekürt. Der Film handelt von einer jungen Frau von den schottischen Orkney-Inseln, die im Studium zur Alkoholikerin wird und sich lange dagegen wehrt, ihre Sucht beim Namen zu nennen. Erst die Rückkehr in ihre Heimat birgt die Chance auf einen Neuanfang, doch auch in der rauen Natur lässt sich die Sucht nicht einfach abschütteln.

Leders Journal (XXXV): Lars Becker und „Der gute Bulle“

Unter den deutschen Fernsehkrimis stechen die Filme des Regisseurs Lars Becker durch ihre ambitionierte Machart, ihre gebrochenen Figuren und ihre geradlinigen Plots heraus. Seit mehr als zwanzig Jahren schreibt und inszeniert Becker für das ZDF diverse Langzeitreihen, zuletzt lieferte er den vierten Teil um den von Armin Rohde gespielten „guten Bullen“. In „Heaven can wait“ bekommt es der von Leben und Arbeit gezeichnete Kommissar neben dem erwartbaren Mordfall auch mit einer fatalen Diagnose zu tun.

Neuer Kinotipp: „Vena“

Die Jury der Katholischen Filmkritik hat das packende Drama „Vena“ von Chiara Fleischhacker zum neuen Kinotipp gekürt. In dem Film steht einer jungen drogensüchtigen Mutter eine Haftstrafe bevor, obwohl sie wieder schwanger ist. Anfangs ist sie dem Kind gegenüber gleichgültig, doch durch den Zuspruch einer Hebamme beginnt sie mehr Verantwortung für das ungeborene Leben zu empfinden.

Mit 24 Filmen durch den Advent

Der Streamingdienst der Bibliotheken verkürzt die Adventszeit ab dem 1. Dezember jeden Tag mit einem Film für Jung und Alt. Darunter finden sich Spiel- und Dokumentarfilme, Thriller, Abenteuerfilme und Kinderfilme, die zwar nicht zwingend „adventlich“, jedoch auf jeden Fall gut sind.

Kurzfilmtipp: "Weihnachten im Anflug"

Mit dem kurzen Animationsfilm „Weihnachten im Anflug“ (bei Disney+) erfüllte sich Regisseur David Lowery mithilfe von Alfonso Cuarón als Produzenten einen Kindheitstraum und erweckte eine weihnachtliche Welt zum Leben, die so wirkt, als sei sie kunstfertig aus Pappe und Papier gefertigt. In Wahrheit ist handelt es sich aber um eine Computeranimation, was der Eigenwilligkeit des Looks und dem Flair des Films jedoch keinen Abbruch tut.

Ökumenische Jury Cottbus: „Good Children“

Zwei Geschwister treffen sich nach Jahren wieder, um das Haus der verstorbenen Mutter auszuräumen. Sie fremdeln miteinander, haben sich nichts zu sagen, verfallen aber wieder in die Rollen der Kindheit, um auf ihre jeweilige Weise mit dem Tod und ihrer Trauer umzugehen. Die Ökumenische Jury ehrte „Good Children des kroatischen Regisseurs Filip Peruzović beim 34. Filmfestivals Cottbus mit ihrem Preis.

Von Sonka Weiss

In der arte-Mediathek: Die Serie „La Mesías“

In Spanien gehen im Internet kitschige Videos einer katholischen Mädchengruppe viral, in denen fromme Lieder gesungen werden. Viele Menschen reden darüber, machen sich lustig oder fühlen sich von der Heilsbotschaft angesprochen. Für zwei Geschwister aber bricht die Welt zusammen. Denn die jungen Frauen in den Musikvideos sind ihre Halbschwestern, die von ihrer religiös-fanatischen Mutter instrumentalisiert werden. Erinnerungen an ihre eigene traumatische Kindheit lassen sich nicht länger verdrängen.