Brücken bauen - Interview mit Rand Beiruty

Rand Beiruty ist Autorin, Regisseurin und Produzentin und lebt zwischen Amman und Berlin. Für ihren Dokumentarfilm „Über uns von uns“ hat sie eine Gruppe von Teenagerinnen mit Migrationshintergrund im brandenburgischen Eberswalde fünf Jahre lang begleitet. Die jungen Frauen nehmen an von ihr angeleiteten Workshops teil, in denen sie mit Malerei, Theater, Musik und Film ihre eigenen Befindlichkeiten und Träume ausdrücken.

Das Gespräch führte Wolfgang Hamdorf

Ganz normale Menschen - Edward Berger über „Konklave“

Der Thriller „Konklave“ nach dem gleichnamigen Roman von Robert Harris erzählt von der Wahl eines neuen Papstes. Hinter verschlossenen Türen entbrennen zwischen dem Gästehaus Santa Marta und der Sixtinischen Kapelle erbitterte Macht- und Richtungskämpfe. Im Gespräch berichtet Regisseur Edward Berger über sein Interesse an dem Stoff, seine Perspektive auf die Kirche und die Herausforderung, den Vatikan jenseits von Klischees in Szene zu setzen.

Das Interview führte Wolfgang Hamdorf

Die Kunst des Knetens - Nick Park

Ein britischer Käseliebhaber mit Erfindergeist und sein treuer Beagle geraten ständig in neue Abenteuer. Obwohl die vielfach ausgezeichnete Stop-Motion-Reihe „Wallace & Gromit“ bislang nur auf vier Kurzfilme, einen Spielfilm plus einige Ableger kommt, hat sie sich in der britischen Medienkultur festgesetzt. Nun bringen Nick Park und das Aardman-Studio einen weiteren Teil heraus; bei Netflix startet am 3. Januar „Wallace & Gromit: Vergeltung mit Flügeln“.

Von Felix Knorr

Extreme Herausforderung - Jorgo Narjes über „Zeit Verbrechen“

Um die vierteilige Anthologie-Serie „Zeit Verbrechen“ hat es in den letzten Monaten viel Aufsehen gegeben. Nach ihrer gefeierten Premiere bei der Berlinale versanken die jeweils rund einstündigen Filme im Nirwana, als Paramount+ seine europäischen Aktivitäten einstellte. Jetzt sind die vier „True Crime“-Filme als Streaming bei RTL+ zu sehen. Ein Gespräch mit dem Produzenten Jorgo Narjes über die Schwierigkeiten einer unkonventionellen Adaption.

Das Interview führte Jörg Taszman

An den Rändern der Gesellschaft - Ein Porträt von Sean Baker

Der US-Amerikaner Sean Baker dreht seit fast 25 Jahren Filme über die sozialen Randgebiete seines Landes, in denen er mit großer Zuneigung Figuren aus dem gesellschaftlichen Abseits porträtiert. Damit, wie er von Armut, Migration und Sexarbeit erzählt, ohne sie für Elendsgeschichten auszuschlachten, hat er sich als einer der konsequentesten US-Independent-Filmemacher profiliert. Mit „Anora“ hat er 2024 beim Filmfestival in Cannes die „Goldene Palme“ gewonnen; am 31.10. startet der Film nun in den deutschen Kinos.

Von Karsten Munt

Friederike Pezold - Abenteuer der Autarkie

Die österreichische Filmemacherin und Videokünstlerin Friederike Pezold, die auch unter dem Pseudonym pezoldo arbeitet, wurde ab den 1970er-Jahren mit ihren kompromisslosen Filmen bekannt. In den letzten Jahren kommt es zu einer neuen Würdigung ihrer Arbeiten. Nach wie vor beeindruckt, wie sie mit den Mitteln von Film und Video gegen fremdbestimmtes Schauen aufbegehrt.

Von Philipp Stadelmaier

Haltung zeigen gegen das Unrecht - Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“

„Ich wollte zeigen, dass hinter den Widerstandskämpfern keine Heroen stecken, sondern ganz normale Menschen", sagt Andreas Dresen über seinen Film „In Liebe, Eure Hilde“, der die vom NS-Regime hingerichtete Hilde Coppi porträtiert. Im Gespräch berichtet Dresen, wie er und sein Team an das Sujet herangegangen sind, um es nicht zu enthistorisieren, zugleich aber für die Gegenwart anschlussfähig zu machen.

Das Interview führte Wolfgang Hamdorf

Der Schöne und das Biest - Udo Kier

Am 14. Oktober 2024 wurde Udo Kier, Schauspieler, Weltstar und queere Ikone, 80 Jahre alt. 1944 geboren in Köln-Mülheim als Udo Kierspe, zog es den Mann mit den hypnotischen blauen Augen früh über die Grenzen seiner Heimat hinaus und in die abseitigeren, morbiden Ecken des internationalen Kinos, wobei seine Erkundungen der dunklen Seiten des Menschseins oft auch eine Auseinandersetzung mit den dunklen Seiten des Deutschseins waren. Eine Hommage.

Von Daniel Moersener