Der X-Man: Das Kino-Comeback - Tom Tykwer

Mit „Das Licht“ meldet sich Tom Tykwer im Kino zurück. Der Filmemacher, der einst mit „Lola rennt“ für Furore sorgte und mit seinen Kollegen von X-Filme eine neue Ära des deutschen Films einläutete, hat seit „Ein Hologramm für den König“ (2016) nicht mehr fürs Kino inszeniert, sondern mit „Babylon Berlin“ Seriengeschichte geschrieben. Sein jüngstes Werk eröffnet am 13. Februar die 75. Berlinale.

Von Hanns-Georg Rodek


Man zahlt einen hohen Preis - Frauke Lodders über „Gotteskinder“

Evangelikale Christengemeinden sind bislang eher aus den USA bekannt. Doch inzwischen fassen sie auch in Deutschland Fuß. In dem Spielfilm „Gotteskinder“ (ab 30. Januar im Kino) taucht die Regisseurin Frauke Lodders in eine Familie ein, die in einer Freikirche verwurzelt ist. Aus der Sicht ihrer beiden Kinder skizziert sie deren Leben als Mischung aus Menschenfreundlichkeit und patriarchalem Autoritarismus.

Das Gespräch führte Wolfgang Hamdorf

Zwischen Misanthropie und Zärtlichkeit - Bertrand Blier

Der französische Regisseur Bertrand Blier verstand sich darauf, sein Publikum zu polarisieren. Die eine stöhnten über seinen Missmut, die andere lobten seine Zärtlichkeit und Originalität. Wie kaum ein anderer hatte er ein Gespür für das Abgründige, das er mit einer gehörigen Portion schwarzen Humors aufspießte. Im Alter von 85 Jahren ist er jetzt in Paris gestorben.

Von Josef Schnelle

Die Rückkehr des Rächers - Matthieu Delaporte zu „Der Graf von Monte Christo“

Als Team haben Matthieu Delaporte und Alexandre de la Patellière erfolgreiche Theaterstücke wie „Der Vorname“ und Drehbücher geschrieben. Nach den Skripten für die zweiteilige Neuverfilmung der „Drei Musketiere“ haben sie mit „Der Graf von Monte Christo“ einen weiteren Romanklassiker von Alexandre Dumas adaptiert und auch selbst Regie geführt. Ein Gespräch mit Matthieu Delaporte über den Film, der fast zehn Millionen Zuschauer in Frankreich hatte, und den Spagat zwischen Originaltreue und Modernisierungen.

Das Gespräch führte Jörg Taszman

Der Albtraum hinter dem American Dream - Interview mit Alonso Ruizpalacios

Alonso Ruizpalacios, Jahrgang 1978, ist einer der vielseitigsten Regisseure Mexikos. Seine Filme „Güeros“ (2014), „Museo“ (2018) und „Ein Polizei-Film“ (2021) wurden auch einem deutschen Publikum bekannt. Sein jüngster Film „La Cocina – Der Geschmack des Lebens“, der erste, der nicht in Mexiko spielt, lief im vergangenen Jahr im Berlinale-Wettbewerb und ist seit 16. Januar in den deutschen Kinos zu sehen.

Das Gespräch führte Wolfgang Hamdorf

Labyrinth der Gleichzeitigkeit - Zum Tod von David Lynch

Er war der große Surrealist des US-amerikanischen Kinos. Für seine auf Zelluloid gebannten Rätselfilme wie „Lost Highway“ oder „Mulholland Drive“ wurde er gleichermaßen verehrt wie gehasst. Mit „Twin Peaks“ hat er die Fernsehserie revolutioniert. David Lynch hat wie kaum ein anderer Filmemacher seinen eigenen mystischen Kosmos geschaffen, der trotz all der Dunkelheit von einer eigentümlichen Liebe durchzogen war.

Von Sebastian Seidler

Die Sprache des Universums - Thomas Riedelsheimer über „Tracing Light“

In „Tracing Light“ spürt der Dokumentarist Thomas Riedelsheimer dem Phänomen Licht nach und verbindet dabei wissenschaftliche Perspektiven mit künstlerischen Positionen. Im Interview spricht er über seine Faszination fürs Licht, das ein selbstverständlicher Bestandteil unserer Wahrnehmung ist, aber auch ein Mysterium, das an die Grenzen des Verstehens führt.

Das Gespräch führte Chris Schinke

Terror live - Tim Fehlbaum über „September 5“

Während der Olympischen Spiele in München nahmen am 5. September 1972 palästinensische Terroristen Mitglieder des israelischen Teams als Geiseln. In „September 5“ schildert Regisseur Tim Fehlbaum die Ereignisse aus Sicht von Sportjournalisten des US-Senders ABC und umkreist damit einen mediengeschichtlichen Markstein: Es war das erste Mal, dass live von einem Terroranschlag berichtet wurde. Der Film soll auch zum Nachdenken anregen, wie man selbst Nachrichten konsumiert, betont Fehlbaum im Interview.

Von Hanns-Georg Rodek