Filmklassiker: "Hotel Zum verunglückten Alpinisten"

Der 1979 erschienene estnische Science-Fiction-Film „Hotel ,Zum verunglückten Alpinisten“ fußt auf dem gleichnamigen Roman von Arkadi und Boris Strugatzki, die mit ihren fantastischen Büchern im sowjetischen Kino tiefe Spuren hinterlassen haben. Ein Inspektor soll in einem von der Außenwelt abgeschnittenen Gebirgshotel einen Mord aufklären, bei dem es nicht mit rechten Dingen zuzugehen scheint.

Filmklassiker: "Die schönste Frau - Recht und Leidenschaft"

Der italienische Regisseur Damiano Damiani, der am 23.7.2022 100 Jahre alt geworden wäre, arbeitete sich in seinen Filmen immer wieder an der Mafia, ihren Verstrickungen mit der Politik und an Möglichkeiten des Widerstands gegen das organisierte Verbrechen ab. So auch in seinem Film „Die schönste Frau – Recht und Leidenschaft“, in dem Ornella Muti nach realem Vorbild eine junge Frau verkörpert, die sich standhaft weigert, sich zu einer Ehe mit einem Mafioso nötigen zu lassen, der sie vergewaltigt hat.

Von Michael Ranze

Filmklassiker: "La dolce vita"

Vor rund 62 Jahren sorgte Federico Fellinis „La dolce vita“ („Das süße Leben“) für einen Skandal. Am 14.7.2022 kommt der Film über einen Klatschreporter und das Leben und Treiben der römischen High-Society Ende der 1950er-Jahre zurück ins Kino. Über ein zeitloses Panorama aus Rausch und Nüchternheit und das Misslingen von Verständigung.

Von Cosima Lutz

Filmklassiker: "Die ist nicht von gestern"

  • USA 1950
  • R: George Cukor
  • Mit: Judy Holliday

Der US-Schauspielerin Judy Holliday, die im Juni 100 Jahre alt geworden wäre, waren nur ein kurzes Leben und eine kurze Karriere, aber unvergessliche Filmauftritte vergönnt. Umwerfend ist sie in ihrer „Oscar“-gekrönten Rolle in der Komödie „Die ist nicht von gestern“ (1950) von George Cukor, wo sie die einfach gestrickte Geliebte eines reichen Industriellen spielt. Der Versuch, ihr durch einen Tutor Manieren und Bildung beibringen zu lassen, mündet in eine mitreißende Emanzipation der nur vermeintlich dummen Blondine.

Von Michael Ranze

Filmklassiker: "Der diskrete Charme der Bourgeoisie"

Mit Luis Buñuels „Tagebuch einer Kammerzofe“ begann 1964 eine der produktivsten Spätphasen eines Regisseurs in der Geschichte des Films. Wenn unter den bis 1977 entstandenen neun Meisterwerken eines besonders hervorsticht, dann ist das „Der diskrete Charme der Bourgeoisie“ (1972). Buñuels drittletzter Film, der zugleich so etwas wie eine Summe seines Schaffens ist, erscheint jetzt als 4k-Restaurierung in einer "50th Anniversary Edition" neu auf BD, 4k-UHD & digital.

Von Thomas Klein

Filmklassiker: "Der Mann, der lacht"

1927 verpflichtete der deutschstämmige Universal-Chef Carl Laemmle seine Landsleute Paul Leni und Conrad Veidt, um den Victor-Hugo-Roman „Der Mann, der lacht“ zu adaptieren, ein Melodram um einen Schausteller, dessen Gesichtszüge zu einem ewigen Grinsen entstellt sind. Das vergessene Meisterwerk des Stummfilmkinos, ein Bindeglied zwischen dem deutschen Expressionismus und den Universal-Horrorfilmen, erscheint jetzt als 4k-Restaurierung in einer mustergültigen Edition.

Von Jens Hinrichsen

Filmklassiker: "Carnal Knowledge"

  • USA 1970
  • R: Mike Nichols
  • Mit: Jack Nicholson

Nach seinem Erfolg „Die Reifeprüfung“ legte Regisseur Mike Nichols 1971 einen Film vor, in dem er zwei von Jack Nicholson und Art Garfunkel gespielte Männer über Frauen und ihre sexuellen Vorlieben palavern ließ. „Carnal Knowledge“ („Die Kunst zu lieben“), im April 2022 in einer „50th Anniversary Collection“ digital remastered auf DVD/BD und digital erschienen, hat auch heute noch schöne satirische Spitzen zu bieten, bleibt aber letztlich auch dem männlichen Blick verhaftet.

Von Sofia Glasl

Filmklassiker: Frederick Wisemans „High School“-Filme

Als Bildungsstätten für Kinder und Jugendliche sind Schulen die Keimzellen ihrer Gesellschaften. Auch deshalb hat sich der US-Dokumentarist Frederick Wiseman immer für sie interessiert. Unter seinen legendären Institutionen-Porträts finden sich auch zwei Filme über US-amerikanische High Schools, entstanden 1968 und 1994. Trotz ihrer methodischen Verwandtschaft sind es aber zwei sehr unterschiedliche Filme, schon allein wegen der Zeithintergründe, die in sie hineinwirken. Eine Wiederbegegnung im Rahmen der Frederick-Wiseman-Retro im Kino Arsenal in Berlin.

Von Lukas Foerster

Filmklassiker: "Eine ganz normale Familie"

„Alles ist an seinem richtigen Platz… Außer der Vergangenheit“ war der Slogan, unter dem Robert Redford 1980 sein Regiedebüt „Eine ganz normale Familie“ in die Kinos brachte. Die heile Kleinfamilie erweist sich in dem Drama als Trugbild, das nach dem Tod eines Sohnes nicht mehr aufrechterhalten werden kann. Schmerz und unausgesprochene Gefühlskonflikte drohen den überlebenden Bruder und seine Eltern ebenso zu entzweien wie das Ehepaar untereinander. Seit dem 14. April ist der Film, der vier „Oscars“ gewann, erstmals in Deutschland auf Blu-ray erhältlich.

Von Erika Haala

Filmklassiker: "Das eigensinnige Mädchen"

Die norwegische Schauspielerin Liv Ullmann wird bei der Verleihung der 94. Academy Awards mit einem Ehren-„Oscar“ für ihr Lebenswerk geehrt. Passend dazu zeigt die arte-Mediathek derzeit ihr schauspielerisches Kino-Debüt aus dem Jahr 1959, eine Arbeit der norwegischen Filmpionierin Edith Carlmar. Ein Film, der damals mit seiner Freizügigkeit und als Porträt einer jungen Frau provozierte, die unverblümt auf Konventionen pfeift.

Filmklassiker: "Der Nachtportier"

In den 1970er-Jahren sorgte die Italienerin Liliana Cavani mit ihrem Film „Der Nachtportier“ für einen Skandal. Eine Holocaust-Überlebende begegnet darin einem früheren SS-Mann wieder und beginnt mit ihm ein sadomasochistisches Liebesverhältnis. Eine neue Veröffentlichung auf DVD/Blu-ray hebt die damaligen Vorwürfe gegen den Film nicht auf, lässt aber dessen künstlerische Qualitäten und sein subversives Potenzial besser erkennt und glänzt nicht zuletzt durch sachkundiges Bonusmaterial.

Von Claus Löser

Filmklassiker: "La Strada – Das Lied der Straße"

Federico Fellinis erster Welterfolg „La Strada“ spaltete bei seiner Uraufführung 1954 die italienische Filmkritik, weil viele darin einen Verrat an den Idealen des Neorealismus sehen wollten. Für die internationale Auswertung wurde der ursprünglich 115 Minuten lange Film stark gekürzt; arte zeigt am Montag, 21. März, jetzt eine rekonstruierte Fassung mit 108 Minuten.

Von Josef Nagel