Filmliteratur: Gustaf Gründgens

Die Filmwissenschaftlerin Kristina Höch widmet sich in einem ausführlichen Band den filmischen Arbeiten von Gustaf Gründgens, der neben seiner florierenden Theaterkarriere bereits zur Zeit der Weimarer Republik auch für Kino als Schauspieler und Regisseur zu arbeiten begann. Dabei geht es auch um seine umstrittene Rolle in der Filmindustrie des Dritten Reichs.

Von Josef Nagel

Neu erschienen: Filmjahrbuch 2022/2023

Gerade ist der aktuelle Jahresband des „Lexikons des Internationalen Films“ erschienen, der das komplette Kinoangebot von 2022 sowie das Wichtigste aus dem Heimkino versammelt. Außerdem lässt eine Chronik das Filmgeschehen vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen Revue passieren, ergänzt durch eine Auswahl wichtiger Essays, Porträts und Interviews, die 2022 auf filmdienst.de publiziert wurden.

Von Marius Nobach

Judas: Ein Comic

Autor Jeff Loveness, der als Drehbuchautor in „Ant-Man: Quantumania“ und demnächst mit „Avengers: The Kang Dynasty“ den Hauptschurken für die „Multiverse Saga“ des Marvel Cinematic Universe konturiert, hat sich in einem Comic einem biblischen Bösewicht gewidmet: Judas Iskariot. Loveness und Zeichner Jakub Rebelka präsentieren ihn als zerquälten Antihelden, der mit seiner Rolle im göttlichen Heilsplan hadert.

Von Felicitas Kleiner

Der Verdammte: „Fritz Lang – Die Comic-Biografie“

Mit Filmen wie „Die Nibelungen“, „Metropolis“ und „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“ avancierte Fritz Lang in den 1920er-Jahren zu einem der wichtigsten Regisseure des deutschen Stummfilmkinos; nach der Machtergreifung der Nazis setzte er seine Karriere erfolgreich in Hollywood fort. Eine neue Comic-Biografie von Arnaud Delalande und Éric Liberge beleuchtet sein Leben und Werk und legt dabei erfreulich viel visuellen Gestaltungswillen an den Tag.

Von Christian Meyer-Pröpstl

Filmliteratur: „Filmzeit, Lebenszeit“

Der 90-jährige „Heimat“-Schöpfer Edgar Reitz lässt in seiner fast 700-seitigen Autobiografie die Stationen seines Lebens und Schaffens Revue passieren. Anekdotenreich erzählt er so episch wie persönlich und nahe an den Zeitläufen eines ganzen Jahrhunderts.

Von Alexandra Wach

Comic-Empfehlung: Mme Choi & die Monster

Ein Monster, eine Schauspielerin und eine Entführung nach Nordkorea: Das sind die Zutaten für den Comic „Mme Choi & die Monster“. Was nach einem Fantasy-Abenteuer klingt, besitzt allerdings ein reales Vorbild. Die Berliner Comic-Künstlerin Sheree Domingo und der Autor Patrick Spät haben aus der Geschichte von Choi Eun-hee und Shin Sang-ok, die von dem späteren nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-il verschleppt wurden, ein kurzweiliges Abenteuer über Menschen und Gesellschaften im Umbruch gemacht.

Von Christian Meyer-Pröbstl

"Cinema Speculation": Quentin Tarantino & das Kino der 1970er-Jahre

Quentin Tarantino hat mit „Cinema Speculation“ einen Band mit Essays zum Kino der1970er-Jahre, den Protagonisten von New Hollywood und seinen filmischen Nachfolgern geschrieben. Mit ausgiebigem Eifer nimmt der Regisseur die Arbeiten der großen Meister auseinander, erzählt aber auch von seinem eigenen Leben. Seine kritischen Auseinandersetzungen verknüpfen sich geschickt mit Erinnerungen an seine Jugend in Los Angeles.

Von Chris Schinke

Der Laurel-&-Hardy-Archipel: Zwei Bücher über die unsterblichen Komiker

Anfang der 1920er-Jahre standen Stan Laurel und Oliver Hardy erstmals gemeinsam vor der Kamera. Doch nicht einmal sie hätten sich träumen lassen, dass aus den beiden Schauspielern das zeitlose Komiker-Paar „Dick & Doof“ werden würde. Zwei spannende neue Bücher spüren mit vielen bislang unbekannten Details ihrem Geheimnis nach.

Von Jens Hinrichsen

Filmliteratur: "Memoria"

Der Berliner Verlag Fireflies Press hat ein Filmbuch herausgegeben, das Produktionsnotizen und Hintergrundinformationen zu Apichatpong Weerasethakuls neuem Film „Memoria“ (Kinostart: 5. Mai) versammelt. Das liebevolle gestaltete, reich bebilderte Buch zeigt den komplexen Entstehungsprozess des Werks und gibt reichhaltigen Einblick in Weerasethakuls persönliche Beweggründe für seinen Film.

Von Esther Buss

Filmliteratur: „Die Wahrheit des Ekstatischen“ – Werner Herzog

Werner Herzog ist einer der wichtigsten deutschen Filmemacher und im Ausland fast noch angesehener als in der Heimat. Der Filmjournalist Josef Schnelle hat einen „Reiseführer“ für Herzogs Oeuvre geschrieben, vom Debütfilm „Lebenszeichen“ (1968) bis hin zu heutigen Projekten. Dabei liefert der Autor in klarer Sprache mehr Analyseangebote als tiefgründige Wissenschaft und bietet damit einen guten Einstieg in das Werk.

Von Josef Nagel

Filmliteratur: Kino unter Druck

Ein Essay-Sammelband mit Beiträgen von Dominik Graf und Lisa Gotto über die politische wie gesellschaftliche Einflussnahme auf osteuropäische Filmschaffende während des sozialistisch geprägten 20. Jahrhunderts.

Von Ralf Schenk

Filmliteratur: Verfilmte Autorenschaft

Schriftstellerinnen und Schriftsteller erfreuen sich seit der Frühzeit des Kinos immer wieder gesteigerter Aufmerksamkeit. Eine Tagung und ein daraus hervorgegangener Sammelband nehmen prominente Beispiele dieser Gattung in den Blick und binden die Filme und ihre Ästhetiken in umfassende gesellschaftliche wie akademische Zusammenhänge ein.

Von Josef Nagel