In einem Tresor in Stockholm wurden mehr als 60.000 Filmnegative des südafrikanischen Fotografen Ernest Cole (1940-1990) gefunden. Der daraus montierte und mit den Worten des Fotografen unterlegte Dokumentarfilm entwirft weniger das Porträt eines Künstlers, als vielmehr den Versuch, durch Coles Augen auf sein Leben zur Zeit des Apartheid-Regimes in Südafrika und später im US-Exil zu blicken. Die Fotografien und Coles Reflexionen stehen damit im Mittelpunkt. - Ab 14.
Mehrere Jahre lang begleitet der Film eine Handvoll älterer Menschen, die sich seit ihrer Jugend dem Eiskunstlauf verschrieben haben und auf die Hobby-Weltmeisterschaft in Obersdorf vorbereiten. Dabei halten sich Ernst, Humor und Leidenschaft in etwa die Waage. Durch nüchtern-gewitzte Bildkompositionen ein übers Dokumentarische hinausgehendes melancholisch-beglückendes Essay über Träume, Liebe und Vergänglichkeit. - Sehenswert ab 14.
Hildegard Knef war eine der schillerndsten Entertainerinnen deutscher Sprache. Der Dokumentarfilm beleuchtet ihr ereignisreiches Leben zwischen beruflichen Erfolgen und Misserfolgen, ihren internationalen Ruhm und ihr Privatleben. Gegen die öffentliche Kritik setzte sie sich eloquent zur Wehr. Durch Ausschnitte aus zahlreichen gefilmten Interviews räumt der Film ihr die Deutungshoheit über ihr Leben und ihre Karriere ein. - Ab 14.
Im Dezember 2021 teilt der bald 77-jährige Robert Widmer nahestehenden Menschen mit, dass er an Lungenkrebs erkrankt sei und nicht mehr lange zu leben habe. Seine Einladung, ihn noch einmal zu besuchen, führt Freunde, Bekannte und Nachbarn in sein Haus. Aus diesen Begegnungen, vielen alten Super-8-Filmen und Tagebuchnotizen erwächst ein stiller, nachdenklicher Film über das Sterben und den Tod, aber mehr noch über die Liebe und das Leben. - Sehenswert ab 14.
In dem Biodiversitätsreservat Indio Maíz in Nicaragua patrouillieren indigene Ranger durch den Regenwald, um Viehzüchter aufzuspüren, die hier illegal ihre Farmen betreiben. Der Dokumentarfilm begleitet die Touren mit ruhiger Hand. Ein melancholisch stiller, zärtlich ernster und eindrucksvoll schöner Film, der aus sich selbst heraus so kraftvoll ist, dass er auf Moralismus weitgehend verzichten kann. - Sehenswert ab 14.
Im Spannungsfeld von politischen und gesellschaftlichen Restriktionen, Freiheitswillen und Identitätssuche fotografiert Libuše Jarcovjáková Fabrikarbeit, tschechische Roma und vietnamesische Gastarbeiter, bevor sie in den 1980er-Jahren zur Chronistin und Akteurin der Prager und Berliner LGBTQ-Szene wird. Der Film erzählt das Leben der Künstlerin in ihren eigenen Worten und mit ihren eigenen Bildern. - Sehenswert ab 16.