In dem Biodiversitätsreservat Indio Maíz in Nicaragua patrouillieren indigene Ranger durch den Regenwald, um Viehzüchter aufzuspüren, die hier illegal ihre Farmen betreiben. Der Dokumentarfilm begleitet die Touren mit ruhiger Hand. Ein melancholisch stiller, zärtlich ernster und eindrucksvoll schöner Film, der aus sich selbst heraus so kraftvoll ist, dass er auf Moralismus weitgehend verzichten kann. - Sehenswert ab 14.
Im Spannungsfeld von politischen und gesellschaftlichen Restriktionen, Freiheitswillen und Identitätssuche fotografiert Libuše Jarcovjáková Fabrikarbeit, tschechische Roma und vietnamesische Gastarbeiter, bevor sie in den 1980er-Jahren zur Chronistin und Akteurin der Prager und Berliner LGBTQ-Szene wird. Der Film erzählt das Leben der Künstlerin in ihren eigenen Worten und mit ihren eigenen Bildern. - Sehenswert ab 16.
Über sieben Jahre hinweg folgt der Dokumentarfilm vier Paaren mit der Kamera und porträtiert die Höhen und Tiefen ihrer Beziehungen. Die Langzeitstudie begleitet die Protagonistinnen und Protagonisten diskret und aus einer gewissen Distanz, von vielen Entwicklungen erfährt man erst im Nachhinein. Als Einblick in die Frage, was Liebe ausmacht, ist der Film gleichwohl aufschlussreich und trotz Überlänge sehr kurzweilig. - Ab 14.
Porträt des Oberstaatsanwaltes, Filmkritikers und Schauspielers Dietrich Kuhlbrodt, das sich zu einer Art Zeitreise durch die deutsche Nachkriegsgeschichte verdichten. Der 1932 geborene Jurist probierte immer etwas Neues aus und landet so als Darsteller bei Christoph Schlingensief oder im Theater. In seinen anekdotenreichen Erzählungen spiegelt sich eine schalkhafte Persönlichkeit und ein starker Gerechtigkeitssinn. - Ab 14.
Dreistündiger Essayfilm über Leben, Karriere und Leinwand-Image des US-Schauspielers Henry Fonda (1905-1982). In der sorgfältigen Analyse von Fondas Kinofilmen und Bild- und Ton-Archivmaterial sowie durch Interviews geht es um die Herausbildung der Persona „Henry Fonda“ und die Rolle des Kinos als Instrument der Verzauberung und Entzauberung der USA. - Sehenswert ab 14.
Ein außergewöhnlicher Dokumentarfilm, der sich über fünf Kapitel der Lebensgeschichte eines Mannes annähert, der nach Misshandlungen als Kind für sich selbst und nach außen hin die Identität eines Shoah-Überlebenden annahm. Ohne jede Relativierung gelingt es dem Film, das Verhältnis von psychischer Realität und historischer Wirklichkeit auszuloten.
- Sehenswert ab 16.