Michael Ranze

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Was Menschen zu Teufeln macht - Magnus von Horn

In seinem Historiendrama „Das Mädchen mit der Nadel“ taucht der schwedische Regisseur Magnus von Horn in die Zeit kurz nach dem Ersten Weltkrieg ein und entwickelt ein Szenario zwischen Drama und Horrorfilm um die dänische Serienmörderin Dagmar Overby, die vorgab, unehelich geborene Babys gegen Geld an Adoptiveltern zu vermitteln, diese aber tatsächlich ermordete. Ein Gespräch über die Konzeption seines düsteren Schwarz-weiß-Films und stilistische Vorbilder.

Von Michael Ranze

Wohlstand oder Freiheit - Mohammad Rasoulof über „Die Saat des Heiligen Feigenbaums“

Mit seinem Familien- und Gesellschaftsdrama „Die Saat des Heiligen Feigenbaums“ (Kinostart: 26.12.) ging der iranische Filmemacher Mohammad Rasoulof ein großes Risiko ein. Sein Film greift die Proteste nach dem Tod von Jina Mahsa Amini auf und zeigt ihre Auswirkungen auf eine Familie, in der sich ein Graben zwischen Eltern und Töchtern auftut. Nach Fertigstellung des ohne Drehgenehmigung realisierten Films floh Rasoulof aus dem Iran, um der Verhaftung und einem Berufsverbot zu entgehen.

Das Gespräch führte Michael Ranze

Beflügelte Verführung - Jacqueline Bisset

Der Kritiker Michael Althen bezeichnete Jacqueline Bisset als „definitiv schönste Frau der Welt“. Viele ihrer Kinofilme setzten auf die Attraktivität und die verführerisch-verletzliche Aura der 1944 geborenen britischen Schauspielerin. Schon bald nach Beginn ihrer Karriere in den 1960er-Jahren brillierte sie aber auch in anspruchsvollen Rollen von „Die amerikanische Nacht“ bis „Reich und berühmt“. Eine Hommage zum 80. Geburtstag am 13. September.

Von Michael Ranze

Schön, schweigsam & unbeweglich - Alain Delon

Alain Delon war der perfekte Darsteller, wenn es um Entfremdung oder den Tod ging. Von Jean-Pierre Melville bis Michelangelo Antonioni verließen sich die größten Filmemacher auf seine Ausstrahlung, diese einzigartige Mischung aus Einsamkeit und Attraktivität, Unerreichbarkeit und Kälte, Melancholie und Disziplin. Dass er vor der Kamera nie gelacht habe, ist allerdings eine Legende, die sich leicht widerlegen lässt.

Von Michael Ranze

Von zärtlich bis verzweifelt: Filmfestival Karlovy Vary 2024

Beim 58. Filmfestival von Karlovy Vary (28.6.-6.7.2024) wurde an Franz Kafka erinnert, etwa mit der Wiederentdeckung von Werken wie Rudolf Noeltes „Das Schloss“ und Steven Soderberghs Neubearbeitung seines „Kafka“-Films als „Mr. Kneff“. Im Wettbewerb um den „Kristallglobus“ beeindruckten Annäherungen an die kindliche Erlebniswelt, Dramen über Beziehungsprobleme und Kolonialismus.

Von Michael Ranze

Vollblut-Schauspielerin - Eva Marie Saint

Als enigmatische Blonde im Hitchcock-Klassiker „Der unsichtbare Dritte“ hat Eva Marie Saint bleibenden Eindruck hinterlassen. In den 1950er-Jahren fasste die US-Schauspielerin, die über das Talent einer Charakterdarstellerin und die kühle Schönheit einer Grace Kelly verfügte, in Hollywood Fuß. Doch in den 1960er-Jahren wurden gute Kinorollenangebote rar, weshalb sie auf Theater und Fernsehen auswich. Eine Hommage zum 100. Geburtstag am 4. Juli 2024.

Von Michael Ranze

In einer Landschaft der Götter - Rodrigo Moreno

Der argentinische Regisseur Rodrigo Moreno hat mit „Die Missetäter“ ein Werk geschaffen, das sich über drei Stunden Laufzeit nicht in Schubladen pressen lässt. Es verbindet eine Bankräuber-Geschichte mit Aussteigerfantasien, einer Dreiecksromanze und dokumentarischen Einsprengseln. Ein Gespräch über die Entstehung des Films aus dem Geist der argentinischen Filmgeschichte heraus und das Spiel mit Realität und einer Fiktion, die überraschen soll.

Das Gespräch führte Michael Ranze