Wie ein Puzzlespiel - RP Kahl zu „Die Ermittlung“

„Die Ermittlung“ (ab 25.7. im Kino) ist eine originalgetreue Adaption des Theaterstücks von Peter Weiss, in dem der erste Frankfurter Auschwitz-Prozess von 1963-1965 mit Mitteln des dokumentarischen Theaters dargestellt wurde. Für den Spielfilm wurde mit einem großen Ensemble gezielt in einem Film- und Fernsehstudio gedreht, in dem vor allem TV-Shows produziert werden. Entstanden ist ein Kinofilm, der in Zeiten des zunehmenden Antisemitismus in Deutschland von erschütternder Relevanz ist. Ein Gespräch mit dem Regisseur RP Kahl.

Das Gespräch führte Thomas Klein

Letzte Refugien - Thomas Arslan

Mit seinem neuen Film „Verbrannte Erde“ knüpft Thomas Arslan an seine frühere Regie-Arbeit „Im Schatten“ von 2010 an: Der kriminelle Einzelgänger Trojan, erneut gespielt von Mišel Matičević, kehrt noch einmal für einen Gemälderaub nach Berlin zurück. Doch mit seinem spezifischen Moralkodex steht er mehr und mehr allein da. Ein Gespräch über Trojans späte Rückkehr, die Aneignung von Film-noir-Prinzipien und die Möglichkeit einer weiteren Fortsetzung.

Das Gespräch führte Kira Taszman

Die Renaissance der Seele - Hans Block und Moritz Riesewieck

In dem Dokumentarfilm „Eternal You – Vom Ende der Endlichkeit“ (ab 20.6. im Kino) geht es um Möglichkeiten, für trauernde Angehörige über den Tod hinaus greifbar zu bleiben. Der Einsatz Künstlicher Intelligenz hat in bestürzend kurzer Zeit viele verblüffende Neuerungen hervorgebracht. Damit sind viele psychische, aber auch gesellschaftliche Fragen verbunden. Es führt nicht nur zu einem neuen Glauben an die Seele, sondern tangiert auch grundlegende Vorstellungen vom Menschsein.

Das Gespräch führte Wolfgang Hamdorf

Vier Filme für den Frieden - Marcus Vetter

Das Werk des Filmemachers Marcus Vetter ist auf vielfache Weise mit der palästinensischen Stadt Jenin im Westjordanland verbunden. Drei seiner Filme entstanden dort und kreisen um Versuche, den Teufelskreis aus Gewalt, Vergeltung, Hass und Rache zu durchbrechen. Zusammen mit seinem jüngsten Film „War and Justice“ sind sie jetzt im Kino zu sehen und sollen demnächst mit Live-Musikbegleitung zu einer Welttournee aufbrechen.

Das Gespräch führte Josef Lederle

Wo die Musik sich auflöst - Interview mit Lorenz Dangel

Lorenz Dangel ist ein Komponist mit vielen Facetten: Neben Filmmusik schafft er auch Konzert- und Bühnenmusik und wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem „Deutschen Filmpreis“. Aktuell spielen Klänge von ihm eine zentrale Rolle in Matthias Glasners Drama „Sterben“. Ein Gespräch über die Herausforderungen einer zeitgenössischen Konzertmusik für einen Film, stilistische Gratwanderungen, die Arbeit mit Schauspielern und eine authentische Einstudierung am Set.

Von Kirsten Liese

Authentische Erfindungen - Christof Weigold

Der Schriftsteller Christof Weigold machte sich in den 1990er-Jahren als Schreiber für die „Harald Schmidt Show“ einen Namen und war als Drehbuchautor für Film und Fernsehen tätig. Nach ernüchternden Erfahrungen in der Branche wandte er sich Hollywood-Kriminalromanen zu, die im Goldenen Zeitalter der Traumfabrik spielen und reale Fälle zum Vorbild haben.

Das Gespräch führte Sofia Glasl

In einer Landschaft der Götter - Rodrigo Moreno

Der argentinische Regisseur Rodrigo Moreno hat mit „Die Missetäter“ ein Werk geschaffen, das sich über drei Stunden Laufzeit nicht in Schubladen pressen lässt. Es verbindet eine Bankräuber-Geschichte mit Aussteigerfantasien, einer Dreiecksromanze und dokumentarischen Einsprengseln. Ein Gespräch über die Entstehung des Films aus dem Geist der argentinischen Filmgeschichte heraus und das Spiel mit Realität und einer Fiktion, die überraschen soll.

Das Gespräch führte Michael Ranze

Die Welt verändern - Helke Sander

Die 1937 in Berlin geborene Filmemacherin und Publizistin Helke Sander war eine der wichtigsten Pionierinnen des feministischen Films in Deutschland. Der kommerzielle Erfolg blieb ihr zwar verwehrt; dafür aber gab es künstlerische Anerkennung und den Respekt der nachfolgenden Generationen. Aktuell blickt der Dokumentarfilm „Helke Sander: Aufräumen“ auf ihr Werk zurück. Anlass für ein Werkstattgespräch mit einer Filmschaffenden, die gegen Widerstände eine Menge in Bewegung gesetzt hat.

Das Gespräch führte Bettina Hirsch

Viel Raum zum Atmen - Isabel Herguera

Eine junge Frau begibt sich auf eine Initiationsreise durch Indien, auf der Suche nach „Ladyland“, dem utopischen Reich der Frauen. Wie die Protagonistin in „Sultanas Traum“ stammt auch die Regisseurin Isabel Herguera aus dem Baskenland und verbrachte ebenfalls mehrere Jahre in Indien. Für ihren vielschichtigen Animationsfilm wählte sie ganz unterschiedliche stilistische Techniken.

Von Wolfgang Hamdorf

Neue Frauen - Léa Todorov

„La Nouvelle Femme“ heißt der Debütfilm der französischen Regisseurin Léa Todorov im Original, der in Deutschland als „Maria Montessori“ (ab Donnerstag, 7. März) in die Kinos kommt. Darin geht es nicht nur um die berühmte Reformpädagogin, sondern um die grundlegendere Bewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts, mit der Frauen ihr Recht auf ein gesellschaftliches Leben einforderten.

Das Gespräch führte Wolfgang Hamdorf