Der
1972 in Jerusalem geborene, seit 2001 hauptsächlich in Deutschland lebende Omer Fast hat sich als Grenzgänger zwischen Videokunst und Spielfilmregie einen
Namen gemacht. „Abendland“ ist nach „Remainder“ (2015) und „Continuity“ (2016)
sein dritter Film fürs Kino. Darin gerät eine Aktivistin mit
Angela-Merkel-Maske in eine Waldkommune aus lauter Maskierten und mit seltsamen
Ritualen. Ein Gespräch über Wälder, Robinsonaden und die Sehnsucht, jemand
anders zu sein.
Ihr
neuer Film „Abendland“ spielt fast ausschließlich im Wald. Sind Sie persönlich
ein Wald-Typ?
Omer
Fast:
Am Rand von West-Jerusalem, wo ich aufgewachsen bin, liegt ein Waldgebiet, in
dem ich als Kind viel Zeit verbracht habe. Es ist ein künstlicher Wald, der
nach der Gründung des Staats angelegt wurd