Stephan Ahrens

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Was machte das Kino? Zwei Ausstellungen zur Nachkriegs-Kinokultur

Nach 1945 stießen im Kino in Westdeutschland die Widersprüche der Nachkriegskultur aufeinander. So traf der Wunsch nach eskapistischer Unterhaltung auf die Wiederbegegnung mit Filmschaffenden, die aus dem Exil zurückkehrten. Dazu gehörte die Schauspielerin Tilla Durieux, der aktuell eine Ausstellung in Berlin gewidmet ist; hier und in einer weiteren Ausstellung in Hannover zur Kinokultur der Nachkriegszeit ergeben sich aufschlussreiche Einblicke in eine Phase der Widersprüche.

Von Stephan Ahrens

Magier des Untergrunds - Kenneth Anger

Mit Filmen wie „Fireworks“ (1947) und „Scorpio Rising“ (1963) wurde Kenneth Anger zu einer der prägenden Figuren des filmischen Undergrounds; sein Buch „Hollywood Babylon“ machte ihn berühmt-berüchtigt: Indem er Legenden zerlegte, wurde er selbst zu einer. Mit ihm ist im Mai 2023 einer der letzten Vertreter des amerikanischen Experimentalfilms der Nachkriegszeit gestorben.

Von Stephan Ahrens

Guy Gilles und das Kino der Entwurzelung

Der 1938 in Algerien geborene Guy Gilles machte im Frankreich der 1960er- Jahre mit eigenwillig-poetischen Filmen auf sich aufmerksam, brachte es aber international nie zu dem Ruhm wie die Filmemacher der Nouvelle Vague. Drei seiner frühen Regiearbeiten, die einen eindrücklichen Einblick sein Werk geben, sind jetzt beim Streamingdienst MUBI zu entdecken.

Von Stephan Ahrens

In memoriam Sarah Maldoror

Die französische Filmemacherin wurde in den 1970er-Jahren mit ihren Filmen „Monangambée“ (1969) und „Sambizanga“ (1972) zur prägenden Regisseurin des neuen afrikanischen Kinos oder vielmehr eines Kinos für das neue Afrika bzw. einer schwarzen Identität. Das Bewegtbild-Medium nutzte sie nicht zuletzt als Mittel, um eingefahrene Bilder in den Köpfen herauszufordern und politisch-gesellschaftlich etwas in Bewegung zu bringen. Am 13. April ist sie an den Folgen von Covid-19 verstorben.

Von Stephan Ahrens

In memoriam Franco Zeffirelli

Shakespeare und die großen Opern des 19. Jahrhunderts waren der Stoff, aus dem die künstlerische Welt des italienischen Regisseurs Franco Zeffirelli erwuchs. Der Streit, den seine Werke oft auslösten, entzündete sich meist an der Kollision von Oper und Kino. Seine konservativen Positionen, auch als Abgeordneter für Berlusconis „Forza Italia“, sorgten ebenfalls für Aufregung. Doch 2017 widmete ihm Florenz ein Kulturzentrum, in dem sein Archiv für die Nachwelt erschlossen wird.

Von Stephan Ahrens

Eine andere Welt: Stéphane Brizé

Fast alle Filme des französischen Regisseurs Stéphane Brizé drehen sich um Figuren aus dem Arbeiter- und Angestelltenmilieu, die sich nach etwas sehnen, das in ihrem Dasein bislang keinen Platz gefunden hat. Ihre Versuche, diese Defizite zu füllen, sind in den jüngeren Werken des Filmemachers aber zunehmend zum Scheitern verurteilt. Im kantigen Gesicht seines bevorzugten Darstellers Vincent Lindon, der auch in Brizés jüngstem Film „Streik“ (jetzt im Kino) die Hauptrolle spielt, widerstreiten Illusion und Realität, Lebenswille und Lebensenttäuschung aufs Eindringlichste.

Von Stephan Ahrens

Moshé Mizrahi (5.9.1931-3.8.2018)

Der israelische Regisseur Moshé Mizrahi war ein Grenzgänger zwischen den Welten, der insbesondere weiblichen Figuren intime Momente des Innehaltens schenkte.

Ein Nachruf von Stephan Ahrens.