Fast alle Filme des französischen Regisseurs
Stéphane Brizé drehen sich um Figuren aus dem Arbeiter- und Angestelltenmilieu,
die sich nach etwas sehnen, das in ihrem Dasein bislang keinen
Platz gefunden hat. Ihre Versuche, diese Defizite zu füllen, sind in den
jüngeren Werken des Filmemachers aber zunehmend zum Scheitern verurteilt. Im
kantigen Gesicht seines bevorzugten Darstellers Vincent Lindon, der auch in
Brizés jüngstem Film „Streik“ (jetzt im Kino) die Hauptrolle spielt,
widerstreiten Illusion und Realität, Lebenswille und Lebensenttäuschung aufs
Eindringlichste.
Von Stephan Ahrens
Stephan Ahrens | 26.04.2019