© ZDF/Joss Barratt ("Sorry, we missed you" von Ken Loach)

Sorry We Missed You

Drama über die falschen Versprechen der neoliberalen Arbeitswelt - bis 21.10. in der 3sat-Mediathek

Veröffentlicht am
22. September 2024
Diskussion

Ricky (Kris Hitchen), Abby (Debbie Honeywood) und ihre beiden fast erwachsenen Kinder leben in Newcastle im Nordosten von England. In ihrer liebevollen Familie steht jeder für den anderen ein. Während Ricky sich mit Gelegenheitsjobs durchschlägt, arbeitet Abby mit Hingabe als Altenpflegerin. Doch so sehr sich die beiden auch anstrengen, wissen sie doch, dass sie nie so viel verdienen werden, um ihr kleines Häuschen zu erwerben.

Dann aber bietet sich Ricky die Gelegenheit, als selbständiger Kurierfahrer durchzustarten. Der Verdienst ist mehr als verlockend. Seine Frau ist zunächst eher skeptisch und verkauft nur widerwillig ihr Auto, damit Ricky sich einen eigenen Lieferwagen leisten kann. Doch die Zukunft scheint vielversprechend.

Allerdings erweisen sich die Versprechungen der neoliberalen Arbeitswelt recht schnell als zwiespältig und ausbeuterisch. Das wirkt sich bald auch auf die gesamte Familie aus.

Einmal mehr erweist sich Regisseur Ken Loach als ein Meister der emotional packenden Darstellung aktueller Lebensverhältnisse. In „Sorry We Missed You“ zeichnet er gemeinsam mit seinem langjährigen Drehbuchautor Paul Laverty das exemplarische Bild der neuen digitalen Ökonomie und ihrer Errungenschaften.

Das Drama mag in seiner Gesellschaftskritik zwar etwas schlicht ausfallen; äußerst treffend ist es aber durch seine Einfühlsamkeit in die Welt der Figuren und wie der Zusammenhalt in der Familie darin verloren zu gehen droht. - Sehenswert ab 14.

Zur Filmkritik Zum Streaming
Kommentar verfassen

Kommentieren