Der
1975 geborene Israeli Nadav Lapid hat sich mit wenigen Werken international als
aufregender Filmemacher etabliert; für seinen dritten Spielfilm „Synonymes“ (seit
5.9. im Kino, zur Kritik) gewann er 2019 den „Goldenen Bären“. Lapids Filme prägen vielfach
gebrochene Blicke auf seine Heimat sowie Männlichkeits- und Gesellschaftsbilder,
die selbst in der Abneigung noch etwas Zärtliches haben. Eine Annäherung an den
Regisseur.
Es
ist komplizierter, als man auf den ersten Blick erkennen kann. Wird man mit
einem nackten Körper konfrontiert, lösen sich mögliche Vorurteile und
festgezurrte Meinungen in Luft auf. Die Körper können bedrohlich und zerbrechlich
zugleich wirken, Klassenunterschiede werden aufgehoben, religiöse Unterschiede
erst recht. In einem nackten Körper steckt Begehren, Verletzlichkeit, Offenheit
und Selbstbezogenheit. Man will ihn betrachten, aber traut sich nicht. Nadav Lapid zeigt nackte
Menschen. Sie tanzen, um zu beeindrucken, wie in seinem Debütfilm „Policeman