Nicht alles, was man auf Netflix zu sehen bekommen und nach Netflix Original aussieht, ist auch eine Eigenproduktion. Denn es gibt eine ganze Reihe von Projekten, die zunächst als Kinofilme konzipiert wurden, an deren Potenzial die Studios dann aber massive Zweifel hegen und die schließlich in den Untiefen des Streaming-Giganten landen, ohne dass Netflix auch nur im Geringsten an der Entwicklung beteiligt gewesen ist. Nur braucht das Unternehmen eben Unmengen an Content, und die halbgaren, schnell produzierten Nullnummern werden zum Treibstoff des Streaming-Stroms.
In diesen Kontext finden sich mitunter so großartige Titel wie Jeremy Saulniers „Wolfsnächte“ oder „Annihilation“ von Alex Garland, zwei Filme, die zweifellos erst auf der großen Leinwand zu ihrer wahren Größe gefunden hätten. Es ist manchmal eine durchaus bittersüße Freude, ein fürs Kino erdachtes Werk im Wohnzimmer genießen zu dürfen. Dann aber landen eben auch Projekte auf dem Bildschirm, die offenkundig auf halben Weg zur großen Leinwand verhungert sind. Ein solcher Film ist „The Man From Toronto“, ein seltsames Starvehikel für