Mrs. Stone und ihr römischer Frühling

Drama | USA 2003 | 114 Minuten

Regie: Robert Allan Ackerman

Nach dem Tod ihres Mannes will sich eine alternde amerikanische Schauspielerin bei einer Italien-Reise zerstreuen. In Rom gerät sie in den Bannkreis einer dubiosen Gräfin, von der sie sich mit jungen Gigolos verkuppeln lässt. Als sich die Schauspielerin in einen dieser Männer verliebt, droht diese Leidenschaft nicht nur ihren Geldbeutel zu gefährden. Die atmosphärisch dichte Neuverfilmung eines Romans von Tennessee Williams fängt vor dem Hintergrund opulenter Interieurs glaubhaft die Furcht vor Einsamkeit und Alter ein. Neben der fulminanten Helen Mirren können auch die übrigen Darsteller überzeugen. - Ab 14.
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Filmdaten

Originaltitel
THE ROMAN SPRING OF MRS. STONE
Produktionsland
USA
Produktionsjahr
2003
Produktionsfirma
Showtime Networks
Regie
Robert Allan Ackerman
Buch
Martin Sherman
Kamera
Ashley Rowe
Musik
John Altman
Schnitt
Melissa Kent
Darsteller
Helen Mirren (Karen Stone) · Olivier Martinez (Paolo di Lio) · Anne Bancroft (Contessa) · Rodrigo Santoro (junger Mann) · Brian Dennehy (Tom Stone)
Länge
114 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 12
Pädagogische Empfehlung
- Ab 14.
Genre
Drama | Literaturverfilmung
Externe Links
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Heimkino

Verleih DVD
Tiberius (16:9, 1.78:1, DD5.1 engl./dt., dts dt.)
Verleih Blu-ray
Tiberius (16:9, 1.78:1, dts-HDMA engl./dt.)
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Bereits von 2003 stammt diese fulminante, fürs Fernsehen inszenierte Neuverfilmung von Tennessee Williams' gleichnamigem Roman. 1961 war er mit Vivien Leigh schon einmal für die Leinwand adaptiert worden – große Fußstapfen, die Helen Mirren aber meisterlich ausfüllt.

Diskussion
Bereits von 2003 stammt diese fulminante, fürs Fernsehen inszenierte Neuverfilmung von Tennessee Williams' gleichnamigem Roman. 1961 war er mit Vivien Leigh schon einmal für die Leinwand adaptiert worden – große Fußstapfen, die Helen Mirren aber meisterlich ausfüllt. Ihre Karen Stone ist eine Erscheinung, nach der sich die Männer in Rom umdrehen: eine wahre Diva, als Broadway-Star geschult im großen, stilvollen Auftritt – allerdings jenseits der 50 etwas in die Jahre gekommen. Schauen die Männer noch der schönen Frau nach? Oder ziehen die Pelzmäntel und teuren Kleider, die deutlich Karens Reichtum demonstrieren, die Blicke an? Karens Mann Tom hat sie nach einem Herzinfarkt als materiell bestens versorgte Witwe zurückgelassen; nach seinem Tod und dem Ende ihrer Schauspiel-Karriere weiß sie nicht recht, was sie mit sich anfangen soll, und lässt sich durch Rom treiben. Eine dubiose italienische Gräfin (in ihrer letzten Rolle: Anne Bancroft) bemüht sich nach Kräften, diesem Treiben eine konkrete Richtung zu geben: hinein in die Arme junger, gutaussehender, von der Contessa gemanagter Männer, die der reichen Amerikanerin mit Liebesdiensten Geld aus den Rippen leiern sollen. Karen ist durchaus klug genug, um zu verstehen, dass es sich bei den ihr von der Gräfin zugeführten Galanen um männliche Huren handelt; das bewahrt sie aber trotzdem nicht davor, dem Charme des jungen Paolo zu erliegen. Sie lässt sich auf einen emotionalen Höhenflug ein, für den freilich ein Preis droht, der mit Geld allein nicht zu begleichen ist. Gegenüber der älteren Verfilmung hat die neue Adaption von Regisseur Robert Allan Ackerman den Vorteil, dass sie unverblümter mit dem „anstößigen“ Sujet der männlichen Prostitution umgehen und die sexuelle Faszination Mrs. Stones für ihren römischen Gigolo als das zeigen kann, was sie ist – ohne das, was in dieser Frau vorgeht, freilich aufs Erotische zu reduzieren. Die Auflehnung gegen das Altern und die Jagd nach dem „süßen Vogel Jugend“, die Furcht vor der Einsamkeit, die Selbstinszenierung als weiterhin begehrenswerte Frau vor den neugierigen Augen der römischen Klatsch-und-Tratsch-Gesellschaft: all das spielt in Mrs. Stones römische Affäre hinein. So überragend Helen Mirren in dieser Rolle ist, lässt die Regie doch auch Platz, ihr männliches Gegenüber, gespielt von Olivier Martinez, jenseits der Oberfläche des aalglatten Gigolos, der nur auf seinen finanziellen Vorteil aus ist, mit emotionalen Untiefen und Verletzlichkeiten auszustatten. Ackermans Film verlässt sich vor allem auf die Kompetenz seiner Darsteller, Williamsʼ verlorene Figuren auf diesem Gefühls-Kreuzweg zwischen Leidenschaften, materiellen Notwendigkeiten und gesellschaftlichen Spielregeln zu navigieren. Die Inszenierung unterstützt sie nicht zuletzt, indem sie atmosphärisch die Straßenlandschaften Roms und die opulenten, aber auch oppressiven Interieurs der Palazzi mit ins Spiel bringt.
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