Fly Me to the Moon 3D

Animation | Belgien 2008 | 80 Minuten

Regie: Ben Stassen

Drei Stubenfliegen schmuggeln sich im Jahr 1969 an Bord des ersten bemannten Mondflugs, wo sie viele Abenteuer erleben und sogar die gesamte Mission retten - unbemerkt von der (menschlichen) Geschichtsschreibung. Der erste ausschließlich für 3D produzierte Animationsfilm in Spielfilmlänge bedient sich der gängigen Handlungsmuster und Stereotypen, spielt jedoch in der Schwerelosigkeit des Weltraums den optischen Reiz seiner visuellen bestechenden Technik höchst geschickt aus. - Ab 8.
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Filmdaten

Originaltitel
FLY ME TO THE MOON
Produktionsland
Belgien
Produktionsjahr
2008
Produktionsfirma
nWave Pic./Illuminata Pic.
Regie
Ben Stassen
Buch
Domonic Paris
Musik
Ramin Djawadi
Länge
80 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 0; f
Pädagogische Empfehlung
- Ab 8.
Genre
Animation
Externe Links
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Diskussion
Ohne die fast schon obligate Reverenz an Stanley Kubrick und sein Meisterwerk „2001: Odyssee im Weltraum“ (fd 15 732) unternimmt kein Filmregisseur mehr einen Ausflug in die Weiten des Weltalls. Auch 3D-Filmer Ben Stassen macht da keine Ausnahme, der in einer der schönsten Szenen von „Fly Me to the Moon 3D“ den Klassiker zitiert und seine Hauptfiguren zu den Klängen von Johann Strauß’ berühmter Walzermelodie in der Schwerelosigkeit eines Raumschiffes einen äußerst komischen Schwebetanz hinlegen lässt. Komisch vor allem deshalb, weil es sich bei Stassens Protagonisten um drei Stubenfliegen handelt, die sich mit viel List und Abenteuerlust an Bord von Apollo 11, der ersten bemannten Mondmission, geschmuggelt haben. Nat, IQ und Scooter heißen die Freunde, die es zum Mond drängt und die den Zuschauer durch den ersten, ausschließlich für die 3D-Auswertung konzipierten abendfüllenden Animationsfilm führen. Da der Wiesengrund, in dem die drei halbwüchsigen Fliegen leben, nicht weit vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida entfernt liegt und die Augen der Welt im Sommer 1969 via Fernsehen, Radio und Zeitung gespannt auf die Vorbereitungen für den unmittelbar bevorstehenden Flug auf den Mond blicken, nimmt der Plan schnell handfeste Formen an: In der Lunch-Box eines NASA-Angestellten gelangen der wagemutige Nat, der belesene IQ und der verfressene Scooter ins Raumfahrtzentrum, wo sie in die Astronautenanzüge von Neil Armstrong, Michael Collins und Edwin Aldrin umsteigen. Doch nicht genug damit, dass es die drei auf diese Weise tatsächlich an Bord des historischen Flugs schaffen: Als das Raumschiff plötzlich einen unbekannten technischen Defekt aufweist, retten Nat, IQ und Scooter durch beherztes Eingreifen sogar die ganze Mission – unbemerkt von den drei Astronauten und damit auch von der (menschlichen) Geschichtsschreibung. Ähnlich heldenhafte Taten vollbringt derweilen unten auf der Erde Nats Großvater und ein paar Verbündete, die dem sowjetischen Fliegen-KGB das Handwerk zu legen versuchen. Denn der setzt alles daran, die erste Mondlandung durch US-Fliegen skrupellos zu torpedieren. Die Neuauflage des „Kalten Krieges“ zwischen USA und Sowjetunion bleibt freilich der schwächere Part eines ansonsten recht amüsanten 3D-Spektakels, da die stereotype Figurenzeichnung hier allzu platt und geradezu reaktionär ausfällt. Selbst für den Fall, dass Regisseur Stassen eine gewisse Ironie hinter seinen überzeichneten russischen Bösewichtern verstecken wollte – einem vorrangig jüngeren Zielpublikum dürfte sich diese kaum erschließen. Überhaupt setzt „Fly Me to the Moon 3D“ stark auf bekannte Figuren- und Handlungsmuster, die in der Zeichnung der reichlich hysterischen, ständig in Ohnmacht fallenden Fliegen-Mütter zwar überstrapaziert werden, bei den drei Hauptfiguren mit ihrer klassischen Rollenverteilung eines komödiantischen Helden-Trios aber gut funktionieren. Wichtiger als der Inhalt aber ist hier ohnehin die dreidimensionale Optik, die tatsächlich spektakuläre Bilder generiert. Am stärksten ist der Film in den Szenen, in denen er sich den Raum zu Eigen macht und in seiner ganzen Ausdehnung bespielt. Die Schwerelosigkeit im Weltall bietet dabei beste Voraussetzungen für wunderbare, raumgreifende Choreografien in alle Richtungen kosmischer Dimension. Da füllen dann Glassplitter den (Kino-)Raum, wenn die gefangen gesetzten Astro-Fliegen ihr „Gefängnis“, ein Reagenzglas, zum Bersten bringen. Oder man ist mittendrin, wenn sich Scooter an kreuz und quer durchs Raumschiff perlenden Tropfen von Orangensaft labt. Solche Sequenzen sowie die als witzige Sidekicks dienenden Geschwister Nats – die sich noch im babyrosa Madenstadium befinden und ansonsten vor allem durch Hyperaktivität glänzen – sind Momente, die für den mitunter allzu geballten Einsatz filmischer Versatzstücke und die insbesondere bei der Darstellung der Menschen etwas lieblose Animation entschädigen.
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