Bei einem Abendessen unter Freunden erleidet der wesentlich jüngere Partner des homosexuellen Gastgebers einen Hirnschlag. Während die Gäste in den Gängen eines römischen Spitals um sein Leben bangen, beginnen sie, ihr eigenes Leben zu überdenken. Der von einem vorzüglichen Darsteller-Ensemble getragene Film rutscht trotz des Themas nie ins Melodramatische ab und nutzt die Geschichte, um die Tragkraft von Freundschaft und Liebe ins Gedächtnis zu rufen. (O.m.d.U.)
- Ab 16.
Saturno Contro - In Ewigkeit Liebe
Drama | Italien/Frankreich/Türkei 2007 | 110 Minuten
Regie: Ferzan Özpetek
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Filmdaten
- Originaltitel
- SATURNO CONTRO
- Produktionsland
- Italien/Frankreich/Türkei
- Produktionsjahr
- 2007
- Produktionsfirma
- R&C Prod./Faros-Film/UGC YM /AFS Film
- Regie
- Ferzan Özpetek
- Buch
- Ferzan Özpetek · Gianni Romoli
- Kamera
- Gianfilippo Corticelli
- Musik
- Neffa
- Schnitt
- Patrizio Marone
- Darsteller
- Pierfrancesco Favino (Davide) · Margherita Buy (Angelica) · Stefano Accorsi (Antonio) · Luca Argentero (Lorenzo) · Ambra Angiolini (Roberta)
- Länge
- 110 Minuten
- Kinostart
- -
- Fsk
- ab 6 (DVD)
- Pädagogische Empfehlung
- - Ab 16.
- Genre
- Drama
- Externe Links
- IMDb | TMDB | JustWatch
Heimkino
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Mit einem Schlag, unerwartet und unvorbereitet, wird eine Gruppe von Freunden mit der Fragilität ihres Lebens konfrontiert. An einem Abend wie vielen anderen bekocht der erfolgreiche Schriftsteller Davide seinen Partner Lorenzo, einen ambitionierten Werbefachmann. Eingeladen sind auch einige Gäste. Die Stimmung ist gehoben und locker, das Haus in der italienischen Hauptstadt gemütlich. Die Teilnehmer des Abendessens sind allesamt alte Bekannte des Paares, die trotz unterschiedlichster Biografien noch immer Gemeinsamkeiten teilen. Viele von ihnen gehen auf die 40 zu, nur Lorenzo ist deutlich jünger – und doch ist er es, der inmitten der Feier mit einem Hirnschlag umfällt. In den kalten Gängen des römischen Spitals beginnt für den Rest der eingeschworenen Bande eine lange Wache, die für alle Beteiligten Überraschungen bereit hält.
Dass „Saturno contro“ mit Pedro Almodóvars „Sprich mit ihr“ (fd 35 514) mehr als nur flüchtige Gemeinsamkeiten teilt, ist nicht zu übersehen; nicht nur deshalb, weil sich beide Filme um Liebe, Freundschaft und Ohnmacht angesichts eines komatösen Mitmenschen drehen. Wie in dem spanischen Film, der oft als Meisterwerk Almodóvars gelobt wird, zeigt auch „Saturno contro“ in der Umsetzung des Themas eine bemerkenswerte Reife. Regisseur Ferzan Özpetek, 48 Jahre alt, in der Türkei geboren und seit 1976 in Italien lebend, choreografiert seine Geschichte mit Eleganz und Finesse. Dabei vermeidet er es jederzeit, die tragische Situation seiner Protagonisten zum plumpen Melodram zu verwässern, bewegt sich vielmehr auf der Ebene von schlichten, gleichwohl glaubhaften Emotionen. Im Gegensatz zu dieser Schlichtheit sind die Bilder von Gianfilippo Corticelli, in Kombination mit der etwas dick auftragenden Musik, manchmal doch etwas schwerfällig. Dagegen packt und begeistert dieses klassische Kammerstück durch seine Schauspieler, die präzise Präsenz des gesamten Ensembles. Trotz seines mythologisch und astrologisch verankerten Titels ist „Saturno contro“ freilich nicht allzu vielschichtig, besonders im Vergleich zum verhältnismäßig tiefer lotenden „Sprich mit ihr“. Özpeteks Film wirkt weniger irritierend als Almodóvars, ist leichter zu „verdauen“ und sanfter im Abgang. Der Film konfrontiert seine Charaktere und Zuschauer zwar mit der oft geleugneten Unzuverlässigkeit des Lebens, betont wird schließlich aber die Tragkraft von Freundschaft und Liebe. Gerade wenn sich der Mensch ohnmächtig fühlt, so die Botschaft, kommt er ohne Zugehörigkeitsgefühl einfach nicht weiter.
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