Eine kleine Weihnachtsgeschichte

- | Schweden 1999 | 57 Minuten

Regie: Asa Sjöström

Im Gedränge einer U-Bahn-Station geht ein Teddy-Bär verloren und lässt seine kleine Besitzerin untröstlich zurück. Nach einer wahren Odyssee landet der kleine Stoffbär doch wieder in ihren Armen - als Weihnachtsgeschenk des großen Bruders, der aus Amerika zurück kommt. Zauberhafter Kinderfilm mit märchenhaftem Charme, der die Geschichte eines großen Verlustes ohne Rührseligkeiten erzählt und mit großem Gespür kindliches Wahrnehmungsvermögen nachempfindet. - Sehenswert ab 6.
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Filmdaten

Originaltitel
EN LITEN JULSAGA
Produktionsland
Schweden
Produktionsjahr
1999
Produktionsfirma
FilmHaus
Regie
Asa Sjöström · Mari Marten-Bias Wahlgren
Buch
Asa Sjöström · Mari Marten-Bias Wahlgren
Kamera
Peter Östlund
Musik
Ale Möller
Schnitt
Roger Sellberg
Darsteller
Lisa Malmborg (Ina) · Jesper Salén (großer Bruder) · Thomas Hedengran (Vater) · Gunilla Röör (Mutter) · Jörgen Lantz (Onkel im Trödelladen)
Länge
57 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 0; f
Pädagogische Empfehlung
- Sehenswert ab 6.
Externe Links
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Heimkino

Verleih DVD
Lighthouse & atlas (16:9, 1.78:1, DD2.0 dt.)
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Diskussion
Die Odyssee eines Gegenstands ist in beinahe allen Genres ein beliebtes Motiv. So zeigte Helmut Käutners Nachkriegsfilm „In jenen Tagen“ (fd 25), wie ein Auto die Besitzer wechselt, und in Anthony Manns Western „Winchester 73“ (fd 5664) ging ein Gewehr durch mehrere Hände. Auch die Kinderliteratur kennt solche Sujets. 1975 erzählte Michael Ende in einem Bilderbuch die Irrfahrt vom „kleinen Lumpenkasperle“. Darin wirft ein Junge die Puppe fort, um sich dann doch nach ihr zu sehnen. Nachdem das Kasperle diverse Stationen durchwandern musste, bekommt er es schließlich durch wundersamen Zufall wieder zurück. Auch Ina sehnt sich in diesem schwedischen Kinderfilm nach einem Wesen aus Stoff. Freilich hat sie ihren heiß geliebten Teddybären Noonoo nicht weggeworfen, sondern im Gedränge auf der Metro-Station verloren. Das Kind ist untröstlich, sogar das nahende Weihnachtsfest büßt etwas von seinem Glanz ein. Inzwischen tritt Noonoo eine unfreiwillige Reise durch das halbe Land an. Sein Finder vergisst ihn auf dem Postamt, wo der Teddy irrtümlicherweise verschickt wird. Bald geht er im Schneesturm verloren, wird wieder gefunden und an eine Fernsehanstalt geliefert, die Noonoo seinem rechtmäßigen Besitzer zuführen soll. Dort landet er jedoch wiederum irrtümlich im Mülleimer und geht noch mehrmals von Hand zu Hand, bis er in einem Trödelladen in Inas Nachbarschaft strandet. Mittlerweile ist es Heiligabend und Inas großer Bruder Jakob aus Amerika eingetroffen. Weil ihm sein Gepäck mit den Geschenken auf dem Flug abhanden gekommen ist, sucht er beim Trödler nach Ersatz und stößt zufällig auf Noonoo. So erhält Ina ihren lang vermissten Bären doch noch zurück.

Dieser zauberhafte, knapp einstündige Film erzählt seine herzzerreißende, aber nicht rührselige Geschichte wohl tuend unspektakulär. Dafür bürgt das natürliche Spiel der kleinen Hauptdarstellerin genauso wie die leise Inszenierung, die ihre Szenen liebevoll miteinander verknüpft. Noonoos Schicksal und Inas Leben nach dem Verlust ihres Teddys werden parallel erzählt, während geöffnete Fenster im Adventskalender des Kindes Bildsymbole freigeben, die auf Noonoos aktuellen Aufenthaltsort verweisen. Von Beginn an bringt der Film die enge Beziehung zwischen Ina und ihrem kleinen Bären ins Bild. Ohne es zu ahnen, hat sie ihn verschiedene Male fast wieder, doch kommt immer etwas dazwischen. Wunderbar unaufgeregt spürt die Regie der kindlichen Wahrnehmung von Enttäuschung über Zorn bis zur langsam wiederkehrenden, wenn auch getrübten Normalität nach. Der dezente Puppentrick verleiht dem Alltag einen märchenhaften Charme, und im Bilderbuch sieht Ina vorgezeichnet, was am Heiligabend wirklich geschieht: Ein großer Bruder überreicht den Teddy.
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