Die Stadt Brüssel präsentiert sich als schroffer Gegensatz aus Renommier-Bauten und historischer Gebäudesubstanz. Kalte, sich in ihrem Marmor spiegelnde Büroviertel sterben jeden Abend aus, um sich am Morgen als belgische Haupt- und europäische Verwaltungsstadt zu beleben. In multikulturell lebendigen Vierteln verfallen ganze Straßenzüge, zukünftige Prachtbauten gestalten großzügig gewachsene Stadtprofile um. Die Kinostadt Brüssel spiegelt solche Gegensätzlichkeit auf der einen Seite in einem der ältesten und renommiertesten Filmarchive, auf der anderen im größten und erfolgreichsten Multiplex der Welt, dem Kinepolis. Hier werden weitreichende Pläne für die europäische Kinolandschaft der nächsten Jahrzehnte geschmiedet -und gleichzeitig findet der tägliche Kampf zur Rettung des filmischen Gedächtnisses der Menschheit statt.
DAS KÖNIGLICHE FILMARCHIV
An dem kleinen Seiteneingang zwischen dem Königlichen Park und der Galerie Ravenstein fällt zunächst ein Automat mit ungewöhnlicher Füllung auf: für ein 20-Franc-Stück (ca. eine Mark) gibt es hier das