Shuo (Sun Xilun) und Wei (Lin Muran) spielen ein Take-Away-Spiel. Zehn Münzen liegen auf dem Tisch. Beide dürfen entweder eine oder zwei auf einmal nehmen. Wer die letzte Münze einsammelt, gewinnt. Shuo muss anfangen. Und verliert. Doch Shuo hat den Trick im zweiten Durchgang längst verstanden. Er lässt Wei die nächste Runde beginnen und wendet das Blatt. Shuo ist der schlauere der beiden Freunde, die sich erst vor Kurzem kennengelernt haben; er findet sich auch sehr schnell in fremder Umgebung zurecht. Auf den ersten Blick ist Weis Elternhaus exakt diese Umgebung. Ein luxuriöser Neubau, der seine elegante und kalte Symmetrie nackter Wände mit opulentem Holzdekor und teurem High-Tech-Gerät ausbalanciert. Die Tu-Familie ist erfolgreich und kultiviert.
Nur der Sohn hinkt den Standards hinter, die vor allem der Vater (Zu Feng), ein angesehener Biologe, setzt. Weis Leistungen reichen nicht aus für die Karriere, die der Vater für den Sohn im Sinn hat. Wei ist ein klassischer Teenager: Er liebt Videospiele, hasst Hausaufgaben