Der Fuchs stirbt nicht. Für sensible Naturen ist das eine nicht ganz unwichtige Information zu dem gleichnamigen Spielfilm von Adrian Goiginger. Doch es gibt hier ohnehin Schlimmeres als den Tod. Das legt sich bleischwer über eine Menschenseele, und wenn diese nicht geheilt wird, bleibt es ein ganzes Leben lang.
Vom Schlagen einer solchen Wunde erzählt das erste, etwa zwanzigminütige Kapitel in „Der Fuchs“, das in seiner Dichte und ungeschwätzigen Genauigkeit ein eigener, meisterhaft inszenierter Kurzfilm ist. Er spielt im Jahr 1927, in einer armseligen Bauernhütte im Pinzgau. Wie auf einem niederländischen Gemälde, nur ohne jede Nostalgie, sitzt die Bauernfamilie Streitberger im Kerzenschein zusammen. Viele Mäuler gibt es zu stopfen, zu viele. Es ist ein stilles, freudloses Beisammensein.
Eine Kartoffel unter dem Tisch
Das Abendessen, ein paar Kartoffeln, hat der achtjährige Franz (Maximilian Reinwald) draußen auf dem Feld gefunden. Er hat sich sogar einen Anflug von Freude erlaubt, als er den Schatz nach Hause brachte. Goiginger choreografiert die von