Der als Sohn polnischer Eltern geborene Jean-Paul
Mokiejewski verkürzte seinen Nachnamen mit Beginn seiner Karriere auf „Mocky“
und stellte damit eine tonale Nähe zum französischen Verb „moquer“ her, die für
ihn Zeit seines Lebens Programm bleiben sollte: Jean-Pierre Mocky war der große
Spötter im französischen Kino – ein Satiriker, dem nichts und niemand heilig
sein durfte, der sich einer Form der bösartigen Farce verschrieb, die auf alles
und jeden feuerte und im Zweifel auch wirklich jeden vor den Kopf stoßen
konnte, und der sich dabei trotzdem als ernsthafter und kritischer Geist und
Aufklärer verstand. Bei über 60 Filmen (ein knappes Drittel davon fand seinen
Weg nach Deutschland) führte der Unermüdliche, der auch fast alle Drehbücher
allein schrieb, seit seinem Debüt 1959 Regie. Dieser fast ununterbrochene
Ausstoß bewirkte ein einzigartiges Oeuvre an Filmen, bei dem aber etliche künstlerische
Schlappen sowie Unsauberkeiten, schwache Einfälle und offensichtliche
Kompromisse auch bei vielen seiner besseren Filme die Wahrnehmung seines
unbestreitbaren Könnens erschwerten.