Im Kreuzfeuer

Krimi | USA 1947 | 88 Minuten

Regie: Edward Dmytryk

Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg wird in einer amerikanischen Garnison ein jüdischer Soldat zu Tode geprügelt. Drei Kriegsheimkehrer werden der Tat verdächtigt, doch ein findiger Polizist ermittelt den wahren Täter; die Untersuchung fördert die antisemitischen Motive des Täters zutage. Im Rahmen eines bravourös gespielten und herausragend inszenierten Kriminalfilms prangerte Regisseur Dmytryk erstmals öffentlich den auch in Amerika vorkommenden Antisemitismus an; er macht die Verwerflichkeit und Ungerechtigkeit dieser Form des Rassenhasses durch klare, logische Beweisführung deutlich. Dabei verdichtet sich der Film zu einem Plädoyer gegen jede Art von Diskriminierung. Im zugrundeliegenden Roman waren Ressentiments gegen Homosexuelle das Tatmotiv, im Jahre 1947 allerdings noch ein "unverfilmbares" Tabu-Thema für die Studios. (Videotitel: "Kreuzfeuer") - Sehenswert ab 14.
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Filmdaten

Originaltitel
CROSSFIRE
Produktionsland
USA
Produktionsjahr
1947
Produktionsfirma
RKO/Dore Schary
Regie
Edward Dmytryk
Buch
John Paxton
Kamera
J. Roy Hunt
Musik
Roy Webb
Schnitt
Harry Gerstad
Darsteller
Robert Young (Captain Finlay) · Robert Mitchum (Sergeant Keeley) · Robert Ryan (Montgomery) · Gloria Grahame (Ginny) · Paul Kelly (Ginnys Mann)
Länge
88 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 12
Pädagogische Empfehlung
- Sehenswert ab 14.
Genre
Krimi | Literaturverfilmung
Externe Links
IMDb | TMDB

Diskussion
Joseph Samuels wird umgebracht. Er war Jude und befand sich kurz vor seinem Tod in Begleitung der Soldaten Montgomery, Mitchell und Bowers. Mitchell, dessen Brieftasche die Polizei in der Wohnung des Toten entdeckt, ist tatverdächtig, kann sich aber verstecken. Sergeant Keeley hilft dem betrunkenen Kameraden, weil er an dessen Unschuld glaubt. Als Mitchells Frau auftaucht, gibt Keeley das Versteck des Verdächtigen preis, der kurz darauf sein Alibi bestätigen kann. Inzwischen wird auch Bowers ermordet aufgefunden, und Polizist Finlay lockt den wahren Schuldigen in eine Falle. Edward Dmytryks klassischer Diskurs über Fanatismus wirkt wie ein Ausblick auf McCarthys anbrechende, für den Regisseur bald so schicksalhafte Kommunistenjagd, obwohl Judenhass das Thema ist. In Form eines spannenden Krimis gewährt der Film Einblicke in den Antisemitismus auch unter Amerikanern, zumal ehemaliger Nazi-Bekämpfer. Es sind menschlich ernüchterte, entwurzelte Heimkehrer, deren Innenleben so düster aussieht wie die Räume, in denen sie sich aufhalten. Gleichnishaft taucht Dmytryk das Geschehen in finstere Nacht. Erst wenn Finlay die Auslösung dämmert, bricht der Tag an. Als der Mörder ins Netz geht, ist es schon wieder dunkel. Der gut gespielte Film, in dem geschickte Rückblenden die Spannung erhöhen, weitet sich zum Plädoyer gegen jede Art von Diskriminierung, deren ungebrochene Perfidie ihn auch heute noch schmerzlich aktuell sein lässt. - Sehenswert ab 14.
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