César (Hugo Silva) zählt sich zu den treuesten Fans des spanischen Rockmusikers Coque Malla (der im Film selbst auftritt). Schon seit seiner Kindheit vergöttert er den Lead-Sänger der Band Los Ronaldos. Doch dann gesteht seine Partnerin Teresa (Alexandra Jiménez), mit der er schon seit 17 Jahren zusammen ist, dass sie mit Coque in einem Hotel in Madrid eine leidenschaftliche Nacht verbracht hat. César ist erst entgeistert, dann geschockt über die Enthüllung seiner Liebsten. Gekränkt ist er nicht nur wegen ihrer Untreue, sondern vor allem, weil sie den Seitensprung ausgerechnet mit seinem großen Jugendidol begangen hat.
Spontan beschließt der Gehörnte, den Sänger zur Rede zu stellen. Doch der notorische Schwerenöter ist schon nach Miami geflogen, um an der Aufnahme eines neuen Songs zu arbeiten. César drängt seine Frau, eine erfolglose Schauspielerin, ebenfalls ihren Koffer zu packen. Denn er will, dass sie zusammen in die USA fliegen, um den Rivalen aufzuspüren, von dem er eine Erklärung für dessen niederträchtigen Verrat an einem treuen Fan haben will. Die planlose Suche erweist sich jedoch als schwieriger als gedacht, sodass eine hindernisreiche Odyssee durch die sonnige Metropole Floridas beginnt.
In humoristischer Hinsicht nicht gerade zimperlich
Das Regieduo Teresa Bellón und César F. Calvillo hat schon bei einigen Kurzfilmen und einer Miniserie zusammengearbeitet und sich dabei zwei Mal mit dem pikanten Thema des Seitensprungs mit einem Idol befasst. In ihrem Langfilmdebüt warten die beiden mit einer dialoglastigen Filmromanze auf, die vorhersehbar in den Genre-Bahnen einer gefälligen Romantic Comedy verläuft. Das schematisch aufgebaute Drehbuch reiht weitgehend eine Episode an die andere, ohne nennenswerte dramatische Höhepunkte aufzubauen. Auch die Möglichkeit, in Gestalt eines Lustspiels die soziale Diskrepanz zwischen dem Luxusleben von Stars und dem Alltag gewöhnlicher Menschen auszuleuchten, wird verschenkt.
In humoristischer Hinsicht geht das Duo nicht gerade zimperlich vor: Ein Großteil der plakativen Komik entsteht durch den Running Gag, dass César und Teresa auf der Suche nach Coque allen möglichen Mitmenschen und Bekanntschaften auf die Nase binden, warum sie sich auf die Fersen des Stars heften, seien es Teresas Schwester, ein Taxifahrer, eine Rezeptionistin, eine Kellnerin oder sein Jugendfreund, den die beiden auf der Strandpromenade in Miami zufällig treffen.
Alexandra Jiménez und Hugo Silva geben sich Mühe, ihren Figuren etwas Tiefe zu verleihen, stoßen aber immer schnell an die engen Grenzen der stereotypen Figurenzeichnung, die leider zuweilen auch noch repetitiv ausfällt. So enthüllt Silva in gleich mehreren Szenen, dass sein César ein veritabler Pfennigfuchser ist. Etwa wenn er wütend wird, als er und Teresa zu spät zum Frühstücksbuffet erscheinen, das er ja schließlich bei der Hotelbuchung bezahlt hat. Jiménez’ Figur wiederum wird nicht müde zu beteuern, wie sehr sie den verunsicherten César liebt, während sie sich in plumpen Erinnerungs-Rückblicken immer wieder in das erotische Feuerwerk mit Coque zurückdenkt.
Mut zur Selbstironie
Einen Pluspunkt bietet der Film immerhin in Gestalt des Rockstars mit reichlich Sex-Appeal. Der 55-jährige spanische Musiker, Sänger und Schauspieler Coque Malla, der auch einige seiner bekanntesten Songs zur Filmmusik beisteuert, spielt sich hier mit einer großen Portion Mut zur Selbstironie. Durch Äußerungen von Nebenfiguren und von ihm selbst werden genüsslich typische Starallüren auf die Schippe genommen. Bei einem Treffen mit César räumt er ein, dass er oft jahrelang braucht, um ein persönliches Erlebnis in einem Song zu verarbeiten.
Bei aller Vorhersehbarkeit nimmt die Romantikkomödie kurz vor Schluss dann doch noch eine dramatische Wendung, als das Paar auf dem Flughafen in Florida dem Star über den Weg läuft und den Eheleuten in einer sprachlosen Szene klar wird, dass ihre Beziehung einen größeren Schaden genommen hat als erwartet. Im Finale erweckt das Regieduo den Eindruck, dass es sich nicht so richtig entscheiden konnte zwischen einem traurigen, einem glücklichen und einem offenen Ende.