Das fantastische Leben des Ibelin

Dokumentarfilm | Norwegen 2024 | 106 Minuten

Regie: Benjamin Ree

Als der Norweger Mats Steen, der an Duchenne-Muskeldystrophie leidet, 2014 im Alter von 25 Jahren stirbt, glauben Eltern und Schwester, der an den Rollstuhl gefesselte, mehr und mehr in seiner Beweglichkeit eingeschränkte junge Mann sei als vereinsamter Mensch gestorben, weil er sich seit rund zehn Jahren von der Außenwelt zurückgezogen und in die virtuelle Welt des Spiels „World of Warcraft“ geflüchtet hatte. Doch werden sie eines Besseren belehrt, als die Gefährt:innen, die Mats in „World of Warcraft“ (WoW) kennenlernten, Kontakt zu ihnen aufnehmen, ihre Freundschaften mit dem Toten Revue passieren lassen und sich die virtuelle Gilde als tragfähiges soziales Netz entpuppt. Aus Home Videos, Fotos, von einer Off-Stimme gelesenen Passagen aus dem Blog des Toten, Interviews mit Freunden und Familie sowie Animationen, die Mats virtuelles Leben in WoW rekonstruieren, entsteht ein faszinierendes dokumentarisches Porträt, das zugleich eine Art Apotheose der Gaming-Community ist und die Spielewelt als Möglichkeitsraum zeigt, in dem Spieler zwar via Avataren agieren, ihre Persönlichkeiten aber mitnehmen und Verbindungen zu anderen aufbauen können, die ins reale Leben zurückwirken. Dabei ist der Film zwar offen parteiisch, wirft aber zugleich spannende Fragen nach Kriterien von „echten“ und „unechten“ Beziehungen und nach dem Verhältnis von „Ich“, physischem Körper und seinen virtuellen Erweiterungen auf. - Ab 12.

Filmdaten

Originaltitel
IBELIN
Produktionsland
Norwegen
Produktionsjahr
2024
Produktionsfirma
Medieoperatørene/VGTV
Regie
Benjamin Ree
Buch
Benjamin Ree
Kamera
Tore Vollan
Musik
Uno Helmersson
Schnitt
Robert Stengård
Länge
106 Minuten
Kinostart
-
Pädagogische Empfehlung
- Ab 12.
Genre
Dokumentarfilm
Externe Links
IMDb | TMDB | JustWatch

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