In 80 Tagen um die Welt (2021)

Der Brite Phileas Fogg lässt sich zu der Wette hinreißen, er könne in nur 80 Tagen die Welt umrunden. Mit einem mit allen Wassern gewaschenen Diener und einer couragierten Reporterin im Schlepptau geht es zuerst auf den europäischen Kontinent, wo in Paris und bei der Zugfahrt durch Italien erste Abenteuer warten, und dann weiter durch den Orient, nach Indien, Hongkong und über eine Robinsonade auf einer einsamen Insel schließlich in die USA – immer im Wettlauf mit der Zeit. Die Serienadaption frei nach Jules Vernes Romanklassiker spielt genüsslich und mit aufwendigem Set-Design mit der Lust der Vorlage am Exotischen und deren Faszination für die im 19. Jahrhundert erschlossenen Möglichkeiten des Reisens, mischt aber die Figurenzeichnungen im Geist der „Diversity“ auf und modifiziert die Handlung so, dass sie krasse fremdenfeindliche Stereotypen aus der Kolonialzeit umschifft, stattdessen satirische Spitzen gegen die Kolonialherrn setzt und ein affirmativeres Bild fremder Kulturen zeichnet. Dabei setzt die Serie auf ein sympathisches Hauptdarsteller-Trio und die zwischenmenschlichen Reibungen zwischen ihren Figuren, lässt von Episode zu Episode verschiedene Genres von der Eisenbahn-Action übers Heist Movie bis zum Western anklingen und baut auf interessante Weise zeitgeschichtliche Themen und einige reale historische Figuren in den Plot ein. - Ab 12.