Years & Years

Drama | Großbritannien 2019 | 346 Minuten

Regie: Simon Cellan Jones

Im Jahr 2019 ändert sich das Leben einer buntgemischten Großfamilie aus Manchester und die Zukunft Großbritanniens aufgrund eines katastrophalen internationalen Zwischenfalls für immer. Die Serie verfolgt das Leben der Familie bis in die 2030er-Jahre, wobei die privaten Dramen unter dem Einfluss einer politischen Lage stehen, die von Instabilität geprägt ist, aufgrund von wirtschaftlichen und technologischen Entwicklungen wie auch durch den politischen Erfolg einer populistisch-nationalchauvinistischen Bewegung. Die Miniserie von Russell T. Davies spinnt gegenwärtige Probleme zum dystopischen After-Brexit-Zukunftsszenario aus; neben manch treffender Zuspitzung fallen dabei einzelne Figuren und Handlungsstränge aber leblos aus und bleibt das Szenario insgesamt etwas arg konstruiert. - Ab 16.

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Filmdaten

Originaltitel: YEARS AND YEARS
Produktionsland: Großbritannien
Produktionsjahr: 2019
Produktionsfirma: Red Production Company
Regie: Simon Cellan Jones · Lisa Mulcahy
Produzenten: Russell T. Davies · Michaela Fereday · Nicola Shindler
Buch: Russell T. Davies
Kamera: Tony Slater Ling · Stephen Murphy
Musik: Murray Gold
Schnitt: Billy Sneddon · Jonathan Lucas
Blu-ray-Verleih: Studiocanal
DVD-Verleih: StudioCanal
Erstaufführung: 5.3.2020 VoD (Starzplay) 8.10.2020 DVD & BD & digital 14.1.2021 zdf_neo

Darsteller: Emma Thompson (Vivienne Rook) · Rory Kinnear (Stephen Lyons) · Jessica Hynes (Edith Lyons) · Ruth Madeley (Rosie Lyons) · Russell Tovey (Daniel Lyons) · T'Nia Miller (Celeste Bisme-Lyons) · Jade Alleyne (Ruby Bisme-Lyons) · Lydia West (Bethany Bisme-Lyons) · Anne Reid (Muriel Deacon) · Glen McCready (Signor) · Maxim Baldry (Viktor Goraya) · Sharon Duncan-Brewster (Fran Baxter)
Länge: 346 Minuten
Kinostart: -
Pädagogische Empfehlung: - Ab 16.
Bewertung: (Keine Bewertung)
Fd-Nummer: 47416
Genre: Drama | Serie

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Heimkino

Verleih DVD: StudioCanal
Verleih Blu-ray: Studiocanal
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Russell T. Davies' neue Serie über ein dystopisches Großbritannien auf dem Weg in eine populistische Diktatur, gespiegelt im Leben einer außergewöhnlichen Familie aus Manchester, die im Angesicht des Unmenschlichen den „human touch“ nicht preisgeben will

Eine Filmkritik von

Karsten Essen

Diskussion

2 Kommentare

Welcome to the future! Treten Sie ein, schnallen Sie sich an. Aber Achtung: Die Fahrt mit dieser filmischen Geisterbahn in ein nicht allzu fernes dystopisches Großbritannien kann leichte Benommenheit und mildes Kopfschütteln auslösen! Bunt geht es trotzdem zu auf diesem Jahrmarkt der Möglichkeiten. „Years and Years“ ist ein Projekt des renommierten Autors Russell T. Davies („A Very English Scandal“), der den Versuch unternimmt, ein Post-Brexit-Szenario zu entwerfen. Zugleich handelt es sich um eine (affirmative) Auseinandersetzung mit politischem Aktivismus, insbesondere über die Migrationsthematik, und um ein filmisches Essay über das Thema Transhumanismus.

Eine buntscheckige Familie als Spiegel der Zeit

In sechs einstündigen Episoden erzählt die Serie über die Zeit zwischen 2019 bis 2035. Um die Vielzahl der politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen zu strukturieren und sinnlich anschaulich zu

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2 Kommentare einblenden

Simon von Gaißach | 04.11.2021

Offen gestanden hätte ich so eine miserable Kritik beim renommierten filmdienst.de nicht erwartet. Das Macbeth-Zitat am Schluss Ihres Artikels ist nicht nur unpassend, sondern mehr als unangebracht. Sie fokussieren sich sehr stark auf die Transhumanismus-Bestrebungen von Bethany, die nur ein Teil der Serie sind (den Schluss betrachtend natürlich ein maßgeblicher Teil). Doch die Serie beinhaltet so viel mehr. Mich persönlich hat sie sehr berührt, da internationale Entwicklungen anhand der Keimzelle von Gesellschaft, der Familie, verhandelt werden. Als mir zu Ende der Pilotfolge regelrecht der "Arsch auf Grundeis" ging, war mir klar, dass ich die komplette Staffel sehen wollte. Ich verstehe die Serie als Warnung vor einer düsteren Zukunft und als klarer Apell an jeden von uns (der Schlussmonolog der Matriarchin ist nicht zu lange, sondern trifft die Verwicklungen der Gesellschaft auf den Punkt), gemeinsam unsere Zukunft gestalten zu müssen und auch zu können, egal in welcher Position. Die letzte Folge führt vor Augen: es besteht Grund zur Hoffnung auf ein gutes Ende, auf einen Sieg der Menschlichkeit über die Banalität des Bösen. Danke, Russel T Davies, für diese Geschichte und dass es bei einer Staffel bleibt!

Clemens Radl | 21.01.2021

Die Geschichte lässt mich so zwiegespalten zurück, wie auch die Serie selbst zweigeteilt war: Die ersten vier Folgen waren eine beklemmende, in vielen Punkten durchaus realistisch erscheinende Zukunftsdystopie, die Angst macht. Man kann mit der Familie (egal wie man zu einzelnen Charakteren steht) insgesamt mitfühlen und Sympathie empfinden. Bei den Folgen 5 und 6 spüre ich einen merklichen Bruch: Die Zukunftsvision verlässt jetzt das, was man aus heutiger Sicht noch so ohne weiteres extrapolieren kann und nähert sich klassischeren Science-Fiction-Geschichten an, wodurch die Distanz größer wird. Die sich steigernde Handlung und die Aktivitäten der in den Widerstand abdriftenden Protagonisten sorgen für eine Auflösung der Beklemmung der ersten Folgen und lassen die Geschichte eher zu einem halbwegs spannenden Thriller werden, was aber zu Lasten der Intensität der Anfangsfolgen geht. Pluspunkt eindeutig: Emma Thompson. Auch interessant: die Geschlechterperspektive, wo die Männer eher auf (traditionellen) Aktionismus und Gewalt zurückgreifen, während sie den eigentlichen Entwicklungen eher hilflos und passiv gegenüber stehen (wenn auch nicht durchweg unsympathisch). Am Ende lässt der Autor durchblicken, dass man die Lyons-Familie vielleicht überfrachtet hat: So viel Diversität und am Ende so viel Widerstandskraft in einer eher durchschnittlichen Familie erscheint unglaubwürdig, sodass in einem Nebensatz extra betont werden muss, dass es offenbar viele Whistleblower und Widerstandskämpfer gegeben hat, die das System zum Einsturz bringen.

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Simon von Gaißach | 04.11.2021

Clemens Radl | 21.01.2021

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