Mit jedem Schnitt wird Hutch Mansell (Bob Odenkirk) mehr von seinem tristen Alltag zermürbt. Immer schneller rasen die eingeblendeten Wochentage vorbei und damit auch die beständigen Wiederholungen seines geordneten Vorstadtlebens: die monotonen Busfahrten, der wenig erfüllende Job in der Metallfabrik des Schwiegervaters (Michael Ironside), die ständigen Sticheleien der Ehefrau (Connie Francis). Wie es der Titel nahelegt, präsentiert „Nobody“ einen scheinbar maximal angepassten Protagonisten, auf den so lange Druck ausgeübt wird, bis er innerlich zu zerbersten droht.
Die Eskalation beginnt nach einem Einbruch, bei dem Hutch als heldenhafter Retter versagt und die Demütigungen seines Umfelds nicht mehr länger erträgt. Allerdings führt der von Ilya Naishuller inszenierte Film den Zuschauer eine Weile an der Nase herum. Denn irgendwann zeichnet sich ab, dass der Protagonist in Wahrheit ein ehemaliger Auftragskiller des Geheimdienstes ist, der sich hinter der Fassade bürgerlicher Normalität zurückziehen wollte. Doch zunehmend drängt sich Hutch der Verdacht auf, dass sein neues Leben nur eine einzige Lüge ist, die seine wahre Natur unterdrückt.