Der Mitinhaber einer maroden Künstleragentur für Kinder, selbst vom frühen Ruhm als Star einer Fernsehserie um seine Kindheit gebracht, erkennt das Schauspieltalent einer elfjährigen Taschendiebin. Mit Charme und Geschick steigt das hispanische Mädchen zum Star der nationalen Fernsehwerbung auf und krempelt zugleich das Leben ihres frustrierten Agenten um. Eine eng an einschlägigen Vorbildern orientierte sympathische, sorgfältig inszenierte Komödie, die bei aller Turbulenz auch nachdenkliche Töne anschlägt. Bis in die Nebenrollen treffend besetzt und überzeugend gespielt. (Auch Originalfassung als "Life With Mikey")
- Ab 10.
Hilfe! Jeder ist der Größte
Komödie | USA 1993 | 91 Minuten
Regie: James Lapine
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Filmdaten
- Originaltitel
- LIFE WITH MIKEY
- Produktionsland
- USA
- Produktionsjahr
- 1993
- Produktionsfirma
- Phoebe/Touchstone
- Regie
- James Lapine
- Buch
- Marc Lawrence
- Kamera
- Rob Hahn
- Musik
- Alan Menken
- Schnitt
- Robert Leighton
- Darsteller
- Michael J. Fox (Michael "Mikey" Chapman) · Christina Vidal (Angela "Angie" Vega) · Nathan Lane (Ed Chapman) · Cyndi Lauper (Geena Briganti) · David Krumholtz (Barry Corman)
- Länge
- 91 Minuten
- Kinostart
- -
- Fsk
- ab 0; f
- Pädagogische Empfehlung
- - Ab 10.
- Genre
- Komödie
- Externe Links
- IMDb | TMDB
Diskussion
Seit sein früherer Ruhm als Kinderstar der Fernsehserie "Life with Mikey" nach 16 Jahren verblaßt ist, versucht sich Michael Chapman als Agent. In der Künstler-Agentur für Kinder, die er mehr schlecht als recht mit seinem Bruder in New York betreibt, gibt es kleine Rapper und Stepper, Jongleure und Akrobaten, Tänzer und Sänger - Jungen und Mädchen in jeder Größe und (Haut-)Farbe. Was dagegen fehlt, ist ein Klient, der nicht nur talentiert ist, sondern für den maroden Laden auch lukrativ wäre. Kurz vor Weihnachten läuft dem ahnungslosen Mikey auf der Straße genau dieser Klient in Gestalt eines elfjährigen hispanischen Mädchens in die Arme, und da nach ihrer Begegnung seine Brieftasche fehlt, läuft Mikey hinterher. Staunend sieht er mit an, wie sich die abgebrühte Göre aus Brooklyn der drohenden Verhaftung entzieht, indem sie den aufgebrachten Passanten eine zwar an den Haaren herbeigezogene, aber wirkungsvoll rührende Geschichte auftischt. Als Mann vom Fach erkennt er ihr Talent ebenso schnell wie seine Chance und engagiert das Mädchen für eine neu zu besetzende Keksreklame, die landesweit ausgestrahlt werden soll. Wie vorausgesehen, sticht Angela mit ihrem natürlichen Charme und ihrer auf den Straßen der Stadt gesammelten Lebenserfahrung selbst professionelle Mitbewerber aus und bekommt den 250 000-Dollar-Job. Wie keineswegs vorausgesehen, quartiert sich das resolute Mädchen bei Mikey ein, mistet seine schlampige Wohnung aus und krempelt das Leben des frustrierten Junggesellen völlig um. Da sich bald herausstellt, daß Angie die für den Werbe-Vertrag erforderliche Unterschrift ihres Vaters, der in einer therapeutischen Anstalt erste vorsichtige Schritte in Richtung Entlassung macht, gefälscht hat, steht der schon sicher geglaubte Erfolg auf wackligen Beinen."Hilfe, jeder ist der Größte" ist eine Art "Broadway Danny Rose" (fd 24 710) für Kinder. Zwar kann der Regisseur die Geschichte des ewigen Jugendlichen Mikey, der nicht erwachsen werden kann, weil er keine Kindheit hatte, und der altklugen Angie, die schon mit Elf die Erwachsene spielen muß, nicht so genial mit dem Flair ihrer Heimatstadt, der typischen Atmosphäre in ihrer Branche und den individuellen Fähigkeiten und Marotten von zwei Dutzend ihrer "Kollegen" verbinden wie Woody Allen in seinem Meisterwerk; doch ist dem durch seine Theaterarbeit in Sachen Schauspielerführung versierten James Lapine in seinem zweiten Kino-Spielfilm durchaus eine warmherzige (Weihnachts-)Komödie gelungen, die nicht nur unterhält, sondern bei aller Turbulenz auch einige nachdenkliche sozial- und medienkritische Töne anschlägt. Hin und wieder wandelt der eng an einschlägigen Hollywood-Vorbildern orientierte Film zwar auf dem schmalen Grat zwischen Abklatsch und Zitat, sentimentalem Klischee und anrührender Realität, doch auch hier trifft manche übertriebene und vorhersehbare Pointe wegen der sorgfältigen Inszenierung und der effektsicheren musikalischen Paraphrasierung ihr schon verfehlt geglaubtes Ziel. Nicht nur in den beiden Hauptrollen treffend besetzt und überzeugend gespielt, dürfte der unterhaltsame Familienfilm hierzulande dennoch sang- und klanglos untergehen, da er ohne erhebliche Einbußen an Authentizität und Originalität praktisch nicht zu synchronisieren ist (etwa in den vielen schönen Probespiel-Szenen der kleinen Künstler in der Agentur). Bleibt zu hoffen, daß der sympathische Film dann wenigstens ins weihnachtlich-winterliche Fernsehrepertoire gelangt und dort ein Publikum findet.
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