Pierre-Paul (Alexandre Landry) ist ein Musterbürger. Er stellt pünktlich seine Pakete zu, engagiert sich in seiner Freizeit für die Obdachlosenhilfe und käme nie auf die Idee, ein Verbrechen zu begehen. Doch soziale Interaktionen bringen ihn immer wieder ins Schleudern. Das liegt weniger an seinem langweilig-beständigen Lebensstil als an seinem tiefgreifenden Kulturpessimismus. Der hochbegabte Lieferwagenfahrer hat in Philosophie promoviert und gelernt, dass die wirklich Intelligenten einsam und verloren sind, während es stets die Idioten sind, die in die obersten Ränge der Eliten vordringen.
Idioten wie Dostojewski und Céline (der eine Spieler, der andere Faschist) müssen in langen Vorträgen, die er seiner Freundin bis zur Trennung hält, herhalten, damit Pierre-Paul mit der Welt abrechnen kann. Doch die Welt verschwört sich kurzerhand gegen den Außenseiter und wirft ihm am Tatort eines Raubüberfalls eine Tasche voll Bargeld vor den Lieferwagen. Wie im Märchen stolpert der hochgebildete und doch grenzenlos naive Pierre-Paul mit den geklauten Millionen von einem Fettnäpfchen ins nächste, bleibt dabei aber der Polizei und Montréaler Gangs stets einen Schritt voraus.