© Ziegler Film/TOBIS/ Peter Hartwig

In einem Land, das es nicht mehr gibt

Persönlich gefärbtes Drama über eine junge Frau in der DDR - bis 6.10. in der arte-Mediathek

Veröffentlicht am
07. September 2024
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Im Sommer 1989 fliegt Suzie (Marlene Burow) kurz vor dem Abitur von der Schule. Statt zu studieren, muss sie sich nun als Arbeiterin in der sozialistischen Produktion der DDR bewähren. Ein zufälliges Foto in der Straßenbahn öffnet ihr die Tür in die glamouröse Modewelt des Volkseigenen Handelsbetriebs „Exquisit“ und wird für sie zur Chance, dem sozialistischen Fabrikalltag zu entkommen.

Sie landet auf dem Cover des DDR-Modejournals „Sibylle“, der „Vogue des Ostens“, und taucht in die schillernde Subkultur des Undergrounds ein, wo der extravagante Rudi (Sabin Tambrea) und seine Freunde mit Leidenschaft und Fantasie ihre eigene Mode aus Duschvorhängen und Leder erfinden. Sie verliebt sich in den rebellischen Fotografen Coyote (David Schütter), dessen Bilder alle verzaubern, aber trotzdem nicht unter seinem Namen gedruckt werden. Auf seiner „Indian“ fahren sie zusammen ans Meer. Suzie erlebt die Freiheit, von der sie immer geträumt hat. Doch während sie zum ostdeutschen Supermodel aufsteigt, will Coyote heimlich mit ihr in den Westen fliehen. Doch alles hat seinen Preis: Suzie soll ihre Freunde verraten.

Der Film basiert auf der Lebensgeschichte der Regisseurin Aelrun Goette. Wie Suzie im Film, wurde Goette wegen eines „Schwerter zu Pflugscharen“-Aufnähers festgehalten und durfte daraufhin in der DDR nicht studieren. Während ihrer späteren Ausbildung zur Krankenschwester in einer psychiatrischen Anstalt modelte sie für der Frauenzeitschrift „Sibylle“ und erhielt die staatliche Zulassung zum Mannequin. Nach der Wende studierte Goette Philosophie und Film und führte bei mehreren Spiel- und Dokumentarfilmen Regie. - Ab 14.

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