Die Wache (1992)

Ein 25jähriger Diplomatensohn verläßt Deutschland, um in Paris Medizin zu studieren. Während der Reise im Zug beschimpft ihn völlig unvermittelt ein Fremder, verschwindet dann so plötzlich wie er aufgetaucht ist, hinterläßt jedoch ein makabres Paket im Koffer des jungen Reisenden: den nach Indianerart präparierten Kopf eines Mannes. Angewidert und fasziniert zugleich, begibt sich der Student auf die Suche nach den Hintergründen und stößt auf die Spuren eines gescheiterten Schwarzhandels, bei dem die intellektuelle Spitze der ehemaligen UdSSR außer Landes gebracht werden sollte. Eine "Spionagechronik", die reale politische Ereignisse zum Anlaß für eine irritierende fiktive Geschichte mit ironischen Seitenhieben nimmt. Ein vielschichtiger, vielfältig ausdifferenzierter Diskurs über "Kino und Leben", zugleich die faszinierende Talentprobe eines jungen Regisseurs. (O.m.d.U.) - Sehenswert.