Biopic über den Anlagebetrüger Bernard Lawrence „Bernie“ Madoff: Der scheinbar gediegene ältere Geschäftsmann mit Bilderbuchfamilie, der als Wertpapierhändler und Vorsitzender der Technologiebörse NASDAQ hohes Ansehen genoss, brachte mit windigen Praktiken seine Kunden um gut 65 Milliarden Dollar. Der Finanzskandal wird als Tragödie eines Mannes aufgerollt, der angesichts der Geldströme, mit denen er jongliert, die moralische Bodenhaftung verliert, und kokettiert dabei ein wenig mit der Sympathie für einen "Teufel". Neben der atemberaubenden Kameraführung beeindruckt vor allem das Schauspieler-Ensemble.
- Sehenswert ab 16.
The Wizard of Lies - Das Lügengenie
Biopic | USA 2017 | 127 Minuten
Regie: Barry Levinson
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Filmdaten
- Originaltitel
- THE WIZARD OF LIES
- Produktionsland
- USA
- Produktionsjahr
- 2017
- Produktionsfirma
- HBO/Tribeca Prod.
- Regie
- Barry Levinson
- Buch
- Sam Levinson · Samuel Baum · John Burnham Schwartz
- Kamera
- Eigil Bryld
- Musik
- Evgueni Galperine · Sacha Galperine
- Schnitt
- Ron Patane
- Darsteller
- Robert De Niro (Bernie Madoff) · Michelle Pfeiffer (Ruth Madoff) · Alessandro Nivola (Mark Madoff) · Hank Azaria (Frank DiPascali) · Nathan Darrow (Andrew Madoff)
- Länge
- 127 Minuten
- Kinostart
- -
- Fsk
- ab 12
- Pädagogische Empfehlung
- - Sehenswert ab 16.
- Genre
- Biopic | Drama
- Externe Links
- IMDb | TMDB | JustWatch
Heimkino
Diskussion
Der heute 79-jährige Bernard Lawrence „Bernie“ Madoff war ein unauffälliger Geschäftsmann, wie sie zuhauf durch Manhattan chauffiert werden – bis er ins Gefängnis kam, wo er noch bis zum Jahr 2139 sitzen soll. Schon dieser Umstand ist Regie-Altmeister Barry Levinson einen HBO-Primetime-Eventfilm wert. In „The Wizard of Lies“ sieht man den grauhaarigen „Bernie“ (Robert De Niro) mit Brille im Kreis einer Bilderbuchfamilie, mit seiner anmutigen Frau Ruth (Michelle Pfeiffer) an der Seite. Eine Familie, die langsam von innen her zerbricht. Seinen Job verrichtet der alte Patriarch an der Börse, wo seine windigen Praktiken seine Kunden letztlich gut 65 Milliarden Dollar kosteten. Eine obszöne Summe, die er mit einer komplexen Art des „Schneeballsystems“ pulverisierte. Levinson zeigt die Tragödie eines distinguierten Betrügers als ganz normalen Wahnsinn mit bestechender Suggestion und kokettiert dabei ein wenig mit der Sympathie für einen Teufel. Es ist aber – neben der atemberaubenden Kameraführung – vor allem das Ensemble, das den Film trägt. Robert De Niro und Michelle Pfeiffer hat man in ihren Rollen als „Monster“ lange nicht so aufgeräumt, so brillant gesehen.
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