Ein schüchterner Kranführer verliebt sich in einem Pariser Vorort in eine Bademeisterin. Er meldet sich in ihrem Schwimmkurs an, doch die Frau fühlt sich hintergangen und reist zu einem Kongress nach Island, was den Verliebten ebenso wenig bremsen kann wie diverse unvorhergesehene Zwischenfälle. Lakonische Liebeskomödie, die geschickt nüchterne Alltagsbeobachtungen mit märchenhaften Momenten und beeindruckenden Bildern isländischer Vulkanlandschaften verbindet. Mit vorzüglichen Darstellern und einer klug akzentuierten Filmmusik stimmt sie ein Hohelied auf die Kraft der Liebe an, die alle Hindernisse überwindet.
- Ab 14.
Der Effekt des Wassers
Drama | Frankreich/Island 2015 | 83 Minuten
Regie: Sólveig Anspach
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Filmdaten
- Originaltitel
- L' EFFET AQUATIQUE
- Produktionsland
- Frankreich/Island
- Produktionsjahr
- 2015
- Produktionsfirma
- Ex Nihilo/Zik Zak Filmworks
- Regie
- Sólveig Anspach · Jean-Luc Gaget
- Buch
- Sólveig Anspach · Jean-Luc Gaget
- Kamera
- Isabelle Razavet
- Musik
- Martin Wheeler
- Schnitt
- Anne Riegel
- Darsteller
- Florence Loiret Caille (Agathe) · Samir Guesmi (Samir) · Didda Jónsdóttir (Anna) · Philippe Rebbot (Reboute) · Estéban (Daniel)
- Länge
- 83 Minuten
- Kinostart
- 25.05.2017
- Fsk
- ab 6; f
- Pädagogische Empfehlung
- - Ab 14.
- Genre
- Drama | Komödie | Liebesfilm
- Externe Links
- IMDb | TMDB | JustWatch
Heimkino
Lakonische Filmkomödie um einen schüchternen Kranführer, der sich in einem Pariser Vorort in eine Bademeisterin verliebt
Diskussion
Das kommunale Schwimmbad als Austragungsort amouröser Verwicklungen wurde bislang sträflich unterschätzt. Dieser Gedanke drängt sich angesichts der naturalistischen Detailfreude geradezu auf, mit der die isländische Filmemacherin Solveig Anspach ihren Plot in den Alltag dieser mit kuriosen Zeitgenossen nicht geizenden Institution einbettet. Der Kranführer Samir stellt der Bademeisterin Agathe im Pariser Vorort Montreuil nach. Um ihr näher zu kommen, gibt er sich trotz exzellenter Kenntnisse als Schwimmanfänger aus und erduldet sogar die Schmach peinlicher Trockenübungen. Das Manöver fliegt auf, als er einer Ertrinkenden zur Hilfe eilt. Die sich anbahnende Liebe bekommt einen Dämpfer. Agathe, die Täuschungen hasst, reist kurzerhand nach Island ab, um an einem Kongress für Bademeister teilzunehmen.
Der enttäuschte Samir wächst über sich selbst hinaus, überwindet seine Schüchternheit und folgt ihr. Damit ist er aber noch lange nicht am Ziel. Er erleidet in Folge eines Stromschlags einen Gedächtnisverlust und gibt sich als israelischer Kongressabgeordneter aus. Es tauchen aber auch noch jede Menge Kolleginnen und zielgerichtete Beziehungssuchende auf, die das verhinderte Paar auf Trab halten.
Im Genre der Romantischen Komödie macht Anspach, die noch vor der Postproduktion im Sommer 2015 plötzlich gestorben ist, wenig falsch. Die traumähnlichen Wendungen geraten immer abstruser, Märchenmotive beanspruchen ausgiebig Raum, isländische Vulkanlandschaften sorgen für exotisches Urlaubsflair und die Filmmusik setzt dramaturgisch dankbare Akzente. Eine slapstickhaft-lakonische Komödie aus einem Guss, ein sympathisches Kleinod mit perfekt besetzten Darstellern und dem Vermächtnis, dass die alle Hindernisse überwindende Leichtigkeit des ewigen Wunders Liebe feiert.
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