Es war eine dumme Idee, das Haus von Oma Nan hinter dem Rücken der alten Dame zu entrümpeln. Ihre erwachsenen Kinder haben es zwar gut gemeint, aber einmal mehr gezeigt, dass sie ziemlich gedankenlos mit den Gefühlen anderer Familienmitglieder umgehen. Die Idee, dass Nan an ihrem „Plunder“ hängen könnte, ist ihnen gar erst nicht gekommen. Allerdings geht es nicht nur um Nostalgie: Nan hat in ihrer Matratze, die der Renovierung ebenfalls zum Opfer fiel, die nicht unbeträchtlichen Ersparnisse eines langen Lebens gebunkert. Also macht sich der zerstrittene Clan auf eine verbissene Jagd durch die Wertstoffhöfe und Müllhalden von Dublin, um das Vermögen zu bergen. Die einzige, die dabei im Blick behält, auf was es wirklich ankommt, ist Enkelin Emma. Der Teenager ergreift die Chance, während der Suche Zeit mit seiner Großmutter zu verbringen und der alten Frau zuzuhören.
Der Familienfilm von Lance Daly ist, trotz der absurden Ausgangssituation, für eine Feel-Good-Komödie eine Spur zu realistisch. Die Verwerfungen zwischen Nan und ihren Kindern, insbesondere mit dem arbeitslosen Colm, der bei ihr wohnt, sind beträchtlich. Fionnula Flanagan ist als Nan eine scharfkantige Figur, der Enttäuschung und eine gewisse Bitterkeit ins Gesicht geschrieben stehen. Nichtsdestotrotz und obwohl die im Film entfesselte, schließlich ganz Dublin ansteckende Jagd nach dem verschwundenen Geld eines gewissen Zynismus nicht entbehrt, triumphiert am Ende die vielgerühmte irische Herzlichkeit, wenn sich Emma daran macht, die Dinge wieder ins Lot zu bringen und ihrer Familie aus dem selbstverschuldeten Schlamassel zu helfen. Die Glaubwürdigkeit der Figuren ist das Pfund, mit dem der Film wuchert, mit seiner Hilfe rundet er sich zu einer vergnüglich-nachdenklichen Dramödie.