Im britischen Geheimdienst ist ein "Maulwurf" im Dienst der Sowjetunion am Werk und hat sich bis in die Führungsetagen vorgewühlt. Geheimdienst-Veteran George Smiley soll den Schuldigen ausfindig machen. Die britische Mini-(Fernseh)Serie nach John le Carré überzeugt durch ihre dezent-unterkühlte Darstellung der Agenten-Arbeit, wobei es weniger um Action als ums geschickte Taxieren und Sondieren von Loyalitäten und Interessen geht. Den Episoden gelingt eine Übersetzung von le Carrés komplexer Erzählung in eine filmische Dramaturgie, ohne die Handlung allzu krass zu vereinfachen. Alec Guinness legt mit seiner Hauptrolle als "Anti-Bond" George Smiley einen Paradeauftritt hin.
- Ab 14.
Dame, König, As, Spion (1979)
Literaturverfilmung | Großbritannien 1979 | 291 (7 Episoden) Minuten
Regie: John Irvin
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Filmdaten
- Originaltitel
- TINKER TAILOR SOLDIER SPY
- Produktionsland
- Großbritannien
- Produktionsjahr
- 1979
- Produktionsfirma
- BBC/Paramount Pic.
- Regie
- John Irvin
- Buch
- Arthur Hopcraft
- Kamera
- Tony Pierce-Roberts
- Musik
- Geoffrey Burgon
- Schnitt
- Chris Wimble · Clare Douglas
- Darsteller
- Alec Guinness (George Smiley) · Michael Jayston (Peter Guillam) · Anthony Bate (Sir Oliver Lacon) · George Sewell (Mendel) · Bernard Hepton (Toby Esterhase)
- Länge
- 291 (7 Episoden) Minuten
- Kinostart
- -
- Fsk
- ab 12
- Pädagogische Empfehlung
- - Ab 14.
- Genre
- Literaturverfilmung | Spionagefilm
- Externe Links
- IMDb | TMDB
Heimkino
Das Spionage-Geschäft, wie es John le Carré in seinen Agenten-Romanen schildert und wie es auch die aus sieben Episoden bestehende britische Serien-Verfilmung von »Dame, König, As, Spion« aus dem Jahr 1979 zeigt, hat wenig mit dem Glamour eines James Bond zu tun. Melancholie weht durch die Flure des »Circus«, der Geheimdienstzentrale am Londoner Cambridge Circus: eine Ahnung davon, dass die glanzvollen Zeiten des Empire längst vorbei sind.
Diskussion
Das Spionage-Geschäft, wie es John le Carré in seinen Agenten-Romanen schildert und wie es auch die aus sieben Episoden bestehende britische Serien-Verfilmung von »Dame, König, As, Spion« aus dem Jahr 1979 zeigt, hat wenig mit dem Glamour eines James Bond zu tun. Melancholie weht durch die Flure des »Circus«, der Geheimdienstzentrale am Londoner Cambridge Circus: eine Ahnung davon, dass die glanzvollen Zeiten des Empire längst vorbei sind. Die gegenwärtige politische Situation im Kalten Krieg gestaltet sich als Tretminenfeld an Loyalitäten und Aversionen, an Machtinteressen und Zugeständnissen; sie erfordert keine auftrumpfenden Helden, sondern Männer wie George Smiley, den ultimativen Anti-007 – jemanden, der ohne großes Tamtam und persönliche Eitelkeit mit Fingerspitzengefühl, Menschenkenntnis und Diskretion handelt. Und das mehr denn je angesichts des ebenso peinlichen wie brisanten Jobs, mit dem der bereits in Rente abgeschobene Smiley hier betraut wird. Es gilt, einen Verräter in den eigenen Reihen ausfindig zu machen, der von den Russen direkt in die Führungsetage des »Circus« eingeschleust wurde. Gary Oldman hat seine Sache als George Smiley in der Spielfilm-Neuverfilmung von »Dame, König, As, Spion« (2011) durchaus gut gemacht; trotzdem ist und bleibt für viele Fans Sir Alec Guinness, der die Rolle in der kultisch verehrten Miniserie verkörperte, der ultimative Smiley – kein Wunder, hatte Guinness doch den Segen und die Unterstützung von Autor John le Carré höchstpersönlich und findet in dem Agenten-Stoff eine wunderbare Bühne für seine Understatement-Darstellungskunst. Ein Wiedersehen mit diesem Parade-Auftritt ermöglicht die DVD-Edition von Pidax; sie präsentiert die Serie im englischen Original wie auch mit der alten deutschen TV-Synchronisation (wobei die Szenen, die in der deutschen Fernsehfassung weggeschnitten wurden, im englischen Original mit Untertiteln eingefügt wurden).
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