Better Call Saul

Drama | USA 2015 | 451 (10 Episoden) (Staffel 1) 459 (10 Episoden) (Staffel 2) 498 (10 Episoden) (Staffel 3) 490 (10 Episoden) (Staffel 4) Minuten

Regie: Vince Gilligan

Spin-off als Prequel zur Serie "Breaking Bad", das die Nebenfigur des Winkeladvokaten Saul Goodman näher ausleuchtet und schildert, wie sich Goodman seinen Status als windiger Anwalt des organisierten Verbrechens erarbeitet. Daraus entsteht die tragikomische Fabel einer gescheiterten Existenz: Bei den Versuchen, ein honoriger Diener der Gerechtigkeit zu sein, fällt Saul ein ums andere Mal auf die Nase. Um ihn sowie andere Charaktere webt die Serie einen unterhaltsam-bissigen Reigen, der nicht nur den Erzählkosmos von "Breaking Bad" interessant erweitert, sondern auch dem Genre der Anwaltsserie eine erfrischend sarkastische Erweiterung verpasst. - Sehenswert ab 16.
Zur Filmkritik

Filmdaten

Originaltitel
BETTER CALL SAUL
Produktionsland
USA
Produktionsjahr
2015
Produktionsfirma
High Bridge Prod./Crystal Diner/Gran Via/Sony Pic. Television/AMC
Regie
Vince Gilligan · Michelle MacLaren · Terry McDonough · Colin Bucksey · Nicole Kassell
Buch
Vince Gilligan · Peter Gould · Thomas Schnauz · Gennifer Hutchison · Bradley Paul
Kamera
Arthur Albert
Musik
Dave Porter
Schnitt
Skip Macdonald · Kelley Dixon · Curtis Thurber · Chris McCaleb
Darsteller
Bob Odenkirk (Jimmy McGill/Saul Goodman) · Jonathan Banks (Mike Ehrmantraut) · Michael McKean (Chuck McGill) · Rhea Seehorn (Kim Wexler) · Patrick Fabian (Howard Hamlin)
Länge
451 (10 Episoden) (Staffel 1) 459 (10 Episoden) (Staffel 2) 498 (10 Episoden) (Staffel 3) 490 (10 Episoden) (Staffel 4) Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 0; f (Folge 7
8)
ab 12; f (Folge 3-5,9
10)
ab 16; f (Folge 1,2,6)
Pädagogische Empfehlung
- Sehenswert ab 16.
Genre
Drama | Krimi

Heimkino

Verleih DVD
Sony (16:9, 1.78:1, DD5.1 engl./dt.)
Verleih Blu-ray
Sony (16:9, 1.78:1, dts-HDMA engl., DD5.1 dt.)
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Seit der »Berlinale« 2015 spielen Serien hierzulande in derselben Liga wie Kinofilme. Zumindest hegen Vertreter der Medienbranche diesen Wunsch. Denn im Rahmenprogramm des größten deutschen Filmfestivals feierte »Better Call Saul« internationale Premiere. Das Niveau von »Breaking Bad« auch nur annähernd zu halten, schien aussichtslos.

Diskussion
Seit der »Berlinale« 2015 spielen Serien hierzulande in derselben Liga wie Kinofilme. Zumindest hegen Vertreter der Medienbranche diesen Wunsch. Denn im Rahmenprogramm des größten deutschen Filmfestivals feierte »Better Call Saul« internationale Premiere. Das Niveau von »Breaking Bad« auch nur annähernd zu halten, schien aussichtslos. Die grundsätzliche Dramaturgie erinnert an den Vorgänger. Vergleichbar Walter Whites Wandlung vom langweiligen Chemielehrer zum gewieften Verbrecher, entwickelt sich hier der sich mehr schlecht als recht über Wasser haltende Rechtsanwalt James McGill zu Saul Goodman, dem einflussreichen Advokaten des organisierten Verbrechens, den man aus »Breaking Bad« kennt. Je mehr er sich müht, ein erfolgreicher und gesetzestreuer Vertreter der Gerechtigkeit zu werden, desto schmerzhafter scheitert er daran. Was ihn später für Walter trotz seiner Berater-Qualitäten zur Nervensäge machen wird: Es steckt schon hier in ihm, charakterisiert ihn aber anders. Von Bob Odenkirk mit Gespür für gescheiterte Existenzen als »Underachiever« mit großer verzweifelter Klappe angelegt, will er seinem älteren Bruder Chuck, der als Anwalt Karriere gemacht hat, beweisen, dass er kein Nichtsnutz, sondern dazu in der Lage ist, ihm nachzueifern. Doch Chuck, der infolge eines psychischen Zusammenbruchs unter Elektrosensibilität leidet und nie das Haus verlässt, zweifelt an seines Bruders Willen und Fähigkeiten. Bis sie gemeinsam an einem Fall zu arbeiten beginnen. Es ist nicht nur Saul Goodmans Geschichte, die hier erzählt wird, sondern auch die von Mike Ehrmantraut, der hochprofessionellen rechten Hand des Drogenbosses Gustavo Fring. Auch Jonathan Banks gelingt es, seiner Nebenfigur aus »Breaking Bad« noch mehr Leben einzuhauchen, ja diesem stoischen Killer eine existenzialistische Tiefe zu verleihen. Ohne Übertreibung: Die von Vince Gilligan und Peter Gould produzierte Serie »Better Call Saul« ist eines der besten je entstandenen Serien-Spin-Offs. Zugleich handelt es sich um eine originelle Variation des für das US-amerikanische Fernsehen bedeutsamen Genres der Anwaltsserie.
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