Lightning in a Bottle
Musikfilm | USA 2003 | 109 Minuten
Regie: Antoine Fuqua
Filmdaten
- Originaltitel
- LIGHTNING IN A BOTTLE
- Produktionsland
- USA
- Produktionsjahr
- 2003
- Produktionsfirma
- Vulcan/Cappa/Jigsaw
- Regie
- Antoine Fuqua
- Buch
- Antoine Fuqua · Steve Jordan
- Kamera
- Lisa Rinzler
- Schnitt
- Philip Shane
- Länge
- 109 Minuten
- Kinostart
- -
- Fsk
- ab 0; f
- Pädagogische Empfehlung
- - Sehenswert ab 12.
- Genre
- Musikfilm | Dokumentarfilm
- Externe Links
- IMDb | TMDB
Heimkino
„Salute to the Blues“ war ein Benefizkonzert, dessen Erträge in die musikalische Ausbildung flossen. Die Auswahl an Musikern ist bestechend – Hommage und Manifest zugleich. Eine Hommage sowohl an die Altstars, die selbst auftreten, als auch an die Pioniere, deren Stücke gespielt wurden, wobei sich der Bogen von den Ursprüngen im amerikanischen Süden bis zu den urbanen, elektrischen Interpretationen des Nordens spannte. Sie lässt sich als Manifest der Tatsache sehen, dass der Blues lebt – in seiner Urform, die regelmäßig von jeder Generation neu entdeckt wird, aber auch in den nachgewachsenen Formen Rhythm & Blues, Rock’n’Roll, Soul, Funk und Hip- Hop. Buddy Guy war dabei, ein früher Virtuose, der schon Jimi Hendrix beeinflusst hat – zum Beleg zeigt Fuqua einen kurzen Konzertausschnitt, in dem Guy vor einem staunenden Hendrix Gitarrenkunststücke aufführt; als Dank an seinen Epigonen wiederum spielte Guy ein Hendrix-Stück. B.B. King ist zu sehen, der Backstage von einem peinlichen frühen Auftritt erzählt, bei dem ihn niemand hören wollte. Selbst Robert Lockwood und Honeyboy Edwards geben sich die Ehre, beide 1915 geboren; auch von ihrem steinigen Wege zum Blues erzählt der Film. Hier einige Eindrücke von den Proben und den Wiedersehen nach langer Zeit, dort eine Anekdote – es sind Schlaglichter, die Fuqua setzt. Aber mit der sparsamen Dosierung gelingt es ihm, die großartige Konzertdramaturgie zu bewahren und sie dennoch mit Informationen zu füllen. Ein lehrreicher Dokumentarfilm über die Geschichte des Blues sollte auch dieser Film nicht werden, sondern selbst Entertainment – und das ist Fuqua gelungen.
Von denen, die den Blues weiter tradieren, waren Robert Cray, Bonnie Raitt und Dr. John dabei; letzterer tat sich mit seinem Louisiana-Klavieranschlag aus der Background-Bigband hervor. Aus den Zeiten der großen Rock- Bands sind Gregg Allman, John Fogerty (Creedence Clearwater Revival) sowie zwei Musiker von Aerosmith zu sehen, von den Erneuerern David Johansen (New York Dolls), John Spencer, Vernon Reid (Living Colour) und Chuck D., Mastermind von Public Enemy, der wohl einflussreichsten HipHop-Band überhaupt. Aus einer alten Blues-Nummer machte er ein Hip- Hop-Stück gegen den damals noch drohenden Irak-Krieg. Als Vertreter des Soul treten neben Burke auch Mavis Staples und Natalie Cole auf sowie einige ganz junge Musiker wie Mos Def und India.Arie. Aus den biografischen Schnipseln liest Fuqua heraus, dass viele Blues-Musiker, besonders der frühen Jahre, gewalttätig waren und einsaßen. Dies ist zweifellos keine Voraussetzung für diese Musik; geschadet hat es ihr aber offensichtlich auch nicht.