Heimliche Spiele

Seit drei Jahren, seit „Baise-moi“ (fd 34 542), gibt es im französischen Kino eine neue Welle von Spielfilmen durchaus ernsthafter Regisseure, die sich mit dem Verhältnis von Sex, Macht und Gewalt auseinander setzen. Dazu gehören u.a. Catherine Breillat („Romance“, fd 34 299), Bertrand Bonelle („Der Pornograph“, fd 35 676) und zuletzt Gaspard Noé mit „Irreversibel“ (fd 36 120). Doch all diese Filme verfügen nur über ein oder zwei Sex-Szenen, die zur Diskussion herausfordern, und tendieren ansonsten dazu, sich in ihrer künstlichen Konstruktion zu verlieren. Auch „Heimliche Spiele“, der neue Film von Jean-Claude Brisseau (Jahrgang 1944), ist nicht frei davon, aber er macht beide Geschlechter zu Tätern wie Opfern – und lässt sie nicht immer so handeln, wie man es erwartet.

Die Geschichte beginnt provokativ: Eine nackte Frau räkelt sich mit eindeutigen Posen am Boden und masturbiert zu klassischer Musik im Halbdunkeln. Zuerst denkt man, sie sei allein zuhause,