Deutschland 1974: Bundeskanzler Willy Brandt befindet sich auf Wahlkampf-Tournee, in seiner Begleitung der persönliche Referent Günter Guillaume, der längst im Verdacht steht, Spion der DDR zu sein. Brandt spielt den "Ahnungslosen", um dem Geheimdienst Zeit zu verschaffen, weitere Indizien zu sammeln; doch er träumt den Gedanken des geeinten Europas, registriert nicht das Damokles-Schwert über ihm. Dokumentarisches Fernsehspiel über einen der größten bundesdeutschen Polit-Skandale, das in epischer Breite historische Zusammenhänge vermittelt, Karrieregedanken der Beteiligten zur Sprache bringt und auch innerparteiliche Animositäten anspricht. Eindrucksvoll fotografiert, gewährt der Film einen Blick hinter die Kulissen der Macht, wobei er sich von der vielfach aufgeworfenen Frage emanzipiert, ob Brandt der Wirklichkeit standhalten konnte. Seine Qualität ist seine Nachdenklichkeit, seine bewusste Rauch- und Nebelmacherei, die die Figuren in ein Möglichkeits- und Motivfeld einbettet, ohne sie durch Allwissenheit zu zerstören. Oberflächlich wirkt der Film wie aus einem Guss, doch seine (konstruktive) Zerrissenheit wird offenkundig, wenn man über ihn nachdenkt.
- Ab 16.
Im Schatten der Macht (2003)
- | Deutschland 2003 | 174 (88 & 86) Minuten
Regie: Oliver Storz
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Filmdaten
- Produktionsland
- Deutschland
- Produktionsjahr
- 2003
- Produktionsfirma
- mdr/NDR/Zieglerfilm/arte
- Regie
- Oliver Storz
- Buch
- Oliver Storz
- Kamera
- Hans Grimmelmann
- Musik
- Klaus Doldinger
- Schnitt
- Heidi Handorf
- Darsteller
- Michael Mendl (Willy Brandt) · Jürgen Hentsch (Herbert Wehner) · Barbara Rudnik (Ruth Brandt) · Dieter Pfaff (Hans-Dietrich Genscher) · Ulrich Mühe (Günther Gaus)
- Länge
- 174 (88 & 86) Minuten
- Kinostart
- -
- Fsk
- ab 6
- Pädagogische Empfehlung
- - Ab 16.
- Externe Links
- IMDb | TMDB