Acht Zeichentrickgeschichten um den kleinen Maulwurf, der sich mit Hilfe seiner Freunde spielerisch die Welt aneignet und dabei stets die Erfahrung macht, dass es für alle Probleme eine Lösung gibt. Ein kindgerechtes Zeichentrickfilmprogramm, bestehend aus acht Maulwurf-"Klassikern", die mit viel Witz und liebenswürdigem Charme ihre pädagogischen Botschaften vermitteln. (Episoden: 1. "Maulwurf & Lutschbonbon" ("Krtek a lizatko", 1970); 2. "Maulwurf im Zoo" ("Krtek v Zoo", 1969); 3. "Maulwurf & Auto" ("Krtek a auticko", 1963); 4. "Maulwurf & Karneval" ("Krtek na karnevalu", 1975); 5. "Maulwurf & Bulldozer" ("Krtek a buldozer", 1975); 6. "Maulwurf & Kaugummi" ("Krtek a zvykacka", 1967); 7. "Maulwurf & Weihnachten" ("Krtek o vanovich", 1975); 8. "Maulwurf als Maler" ("Krtek malirem", 1972)
- Sehenswert ab 6.
Der kleine Maulwurf
- | Tschechien/Deutschland 2002 | 69 Minuten
Regie: Zdenek Miler
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Filmdaten
- Produktionsland
- Tschechien/Deutschland
- Produktionsjahr
- 2002
- Produktionsfirma
- Kratky Film/Studio Bratri v triku
- Regie
- Zdenek Miler
- Musik
- Vadim Petrov · Milos Vacek
- Länge
- 69 Minuten
- Kinostart
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- Pädagogische Empfehlung
- - Sehenswert ab 6.
- Externe Links
- TMDB
Diskussion
Er hat es wieder einmal allen gezeigt: Man kann noch so klein sein, wenn man nur fest an sich glaubt, auf Freunde vertrauen kann und die kleine rote Knopfnase nicht beim ersten Anzeichen eines Problems in den Sand steckt, dann kann man (fast) alles erreichen ? und sogar Filmstar werden. Der kleine Maulwurf, der 1957 mit ?Wie der kleine Maulwurf seine Hose bekam? das Licht der Zeichentrick- und Kinderbücherwelt erblickte, das Filmfest von Venedig besuchen durfte und Generationen von Kindern Freude bereitete (in Deutschland ist er in regelmäßigen Abständen Bestandteil der ?Sendung mit der Maus?), hat nun endlich den Sprung auf die Kinoleinwand geschafft. Gemeinsam mit seinen Freunden, der Maus, der Grille oder dem Hasen, trotzt er nun im großen Format den Unbillen des Alltags und macht schon den kleinsten Kindern vor, dass es für alle Probleme mindestens eine Lösung gibt und alles leichter fällt, wenn viele Freunde an einem Strang ziehen. Dabei ist er keineswegs besserwisserisch, muss wie seinen kleinen Zuschauer auch, viele Dinge erst lernen. Da benutzt er ein Lutschbonbon zunächst als Fliegenklatsche oder Löffel, bevor er die süße Bedeutung des Fundes zu würdigen weiß, oder hat mit den klebrigen Tücken eines Kaugummis zu kämpfen, denen auch die anderen Tiere ausgeliefert sind. Zu großer Form läuft der kleine Maulwurf immer dann auf, wenn es gilt, den Gefahren des Alltags zu trotzen. Dann kann mit List eine Bulldozer umgeleitet werden, der das lieb gewonnene Gemüsebeet bedroht, eine riesige Bulldogge mit Hilfe einer Karnevalsmaske in Angst und Schrecken versetzt und sogar der Fuchs mit ein wenig Farbe in die Flucht geschlagen werden ? ein Erfolgserlebnis auch für den (Angst-)Hasen.
Es ist die Pfiffigkeit, die den kleinen Kerl mit den großen Händen in erster Linie auszeichnet. Oft fallen ihm Erfahrungen in den Schoß, und es gelingt ihm, einmal gewonnene Erkenntnisse sofort in seinen Alltag zu integrieren, sie für sich und seine Freunde nutzbar zu machen. Diese spielerische ?Praxisnähe? macht wohl den putzigen Kerl für kleine Kinder auch so attraktiv macht. Da macht es nichts, wenn sich die Verständigung auf ein gelegentliches ?Ahoj? oder ?Hallo?, auf ?Jui? und ?Oh? beschränkt, denn verstehen tut man sich auch ohne Worte, und der Freundschaft tut das allemal keinen Abbruch. Zeichnerisch sind die besten Abenteuer des kleinen Maulwurfs betont schlicht, die Bewegungen fallen ohne große Hektik aus, Speed Lines hat der kleine bedächtige Kerl, der sich mit jedem Abenteuer die Welt mehr erschließt, ebenso wenig nötig wie eine nach außen gekehrte pädagogische Botschaft. Vielleicht ist es diese liebenswürdige Natürlichkeit, gepaart mit Neugier, die die Leser der tschechischen Zeitschrift ?Lidové noviny? dazu bewogen, hat Milers unspektakuläre Zeichentrickschöpfung zur sympathischsten Figur des Jahrhunderts zu wählen. Eine Wahl, der viele Kinder zustimmen dürften, wenn sie nun die acht Geschichten, die jeweils mit einer klassischen Kreisblende beendet werden, im Kino erleben.
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