Ein Kommissar, der vom Tod seines eigenen Kindes traumatisiert ist, ermittelt in einer Mordserie, deren Ursachen er in der Kindheit des brutalen Hammermörders lokalisieren kann. Ein Psychothriller, der den Rahmen des Genres sprengt, um trotz seiner Genreverpflichungen auf gesellschaftliche Deformationen hinzuweisen, die im Bereich der Familie angelegt werden. Trotz einiger beklemmender Horrorszenen ein überzeugender Genreversuch über die "Abwesenheit des Guten".
- Ab 16.
Born To Kill - Tödliche Erinnerungen
Psychothriller | USA 1999 | 95 Minuten
Regie: John Flynn
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Filmdaten
- Originaltitel
- ABSENCE OF THE GOOD
- Produktionsland
- USA
- Produktionsjahr
- 1999
- Produktionsfirma
- Absence LLC
- Regie
- John Flynn
- Buch
- James Reid
- Kamera
- Ric Waite
- Musik
- Richard Marvin
- Schnitt
- Barry Zetlin
- Darsteller
- Stephen Baldwin (Caleb Barnes) · Robert Knepper (Glenn Dwyer) · Shawn Huff (Mary Barnes) · Allen Garfield (Polizeichef Paul Taylor) · Silas Weir Mitchell (Jack Gaskin)
- Länge
- 95 Minuten
- Kinostart
- -
- Fsk
- ab 16
- Pädagogische Empfehlung
- - Ab 16.
- Genre
- Psychothriller
- Externe Links
- IMDb | TMDB | JustWatch
Heimkino
Diskussion
Nach dem tragischen Tod seines sechsjährigen Sohns leidet Kommissar Barnes unter Albträumen. Hinzu kommt die Angst, dass sich seine depressive Ehefrau umbringen könnte. Trotzdem nimmt er seinen Dienst wieder auf und ermittelt in einer mysteriösen Mordserie, wobei es ihm gelingt, einige Gründe für die Wahnsinnsmorde herauszufinden: schwere seelische Verletzungen in der Kindheit. So kann er zwar das weitere Verhalten des vermummten Hammermörders vorhersehen, legt sich aber zu schnell fest, wer von den drei Geschwistern der Gesuchte ist. Schließlich muss ihm seine Ehefrau, die er vor einem Suizid bewahrte, das Leben retten. Die als Einleitung und Rahmenhandlung bieder und einfallslos erzählte Geschichte von der Bewältigung des Todes des eigenen Kindes dient dem Pay-TV-Produkt nur zur Charakterisierung des Kommissars; einen Bezug zu dem nur mühsam spannender werdenden Serienmörder-Krimi gibt es ansonsten ebenso wenig wie zur titelgebenden Reflexion über das Böse. Diese gerinnt zu einer Synthese eigentlich widersprechender Ansichten: Als Methodist glaubt der wenig überzeugend gespielte Kommissar nämlich, dass es von Gott vorherbestimmte gute und böse Lebenswege gibt. Im Disput mit der Polizeipsychologin dagegen definiert er - frei nach Augustinus - „das Böse“ als „die Abwesenheit des Guten“. Psychologisch wiederum beschreibt er das Täterprofil. „Das Böse“ an sich gibt es für ihn nicht, das mörderische Tun ist Folge seelischer Verletzungen. Mit ihrer Beschreibung in einigen beklemmenden Horrorszenarios verbindet sich eine indirekte Anklage gegen die Verschleierung der Gewalt gegen Kinder und Frauen, insbesondere innerhalb der Familie. - Ab 16.
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