18 Jahre nach der Ermordung des spanischen Dichters Federico Garcia Lorca (1898 - 1936) gelingt es einem exil-spanischen Autor, die Hintergründe der Tat zu recherchieren, trotz falangistischer Bewachung mit Zeitzeugen zu reden und den verantwortlichen Offizier des damaligen Mordkommandos zu einem Geständnis zu bewegen. Eine in verschachtelten Rückblenden erzählte fiktive Filmrecherche, die sich zu einer Totenehrung von hoher Qualität verdichtet. Ein hervorragend inszenierter Film, der zugleich eine bemerkenswerte Rekonstruktion des autoritären Franco-Spaniens liefert.
- Ab 16.
Lorca - Mord an der Freiheit
Drama | USA/Puerto Rico/Spanien 1996 | 104 Minuten
Regie: Marcos Zurinaga
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Filmdaten
- Originaltitel
- LORCA | MUERTE EN GRANADA | THE DISAPPEARANCE OF GARCIA LORCA
- Produktionsland
- USA/Puerto Rico/Spanien
- Produktionsjahr
- 1996
- Produktionsfirma
- Triumph/Miramar/Esparaza
- Regie
- Marcos Zurinaga
- Buch
- Marcos Zurinaga · Juan Antonio Ramos · Neil Cohen
- Kamera
- Juan Ruiz Anchía
- Musik
- Mark McKenzie
- Schnitt
- Carole Kravetz
- Darsteller
- Andy Garcia (Federico Garcia Lorca) · Esai Morales (Ricardo Fernandez) · Edward James Olmos (Lozano) · Jeroen Krabbé (Colonel Aguirre) · Giancarlo Giannini (Taxifahrer)
- Länge
- 104 Minuten
- Kinostart
- -
- Fsk
- ab 16
- Pädagogische Empfehlung
- - Ab 16.
- Genre
- Drama
- Externe Links
- IMDb | TMDB
Heimkino
Diskussion
Eine Totenehrung von hoher filmischer Qualität. Sie gilt dem Dichter Federico Garcia Lorca (1998-1936), der wichtigsten Persönlichkeit der modernen spanischen Literatur. Lorca wurde in den Bergen bei Granada am 19. August 1936, zu Beginn des Bürgerkrieges, unter ungeklärten Umständen von den Falangisten umgebracht. Was passierte vor seinem Tod, wer hat ihn erschossen? Um das Rätsel an Ort und Stelle aufzuklären, bricht 18 Jahre später – so die Filmhandlung – der an einer Lorca-Biografie arbeitende Autor Ricardo Fernandez von seinem Emigrationsort im Puerto Rico in die ehemalige Heimat auf, wo er als 16jähriger den Dichter bei der Uraufführung von dessen provokativer Tragödie „Yerma“ (Dezember 1934) persönlich kennengelernt hatte. Bei riskanten Recherchen gelingt es Ricardo, seinen falangistischen Bewachern mehrmals zu entkommen, zu den beteiligten Zeitzeugen vorzudringen und schließlich, obwohl festgenommen und mißhandelt, den verantwortlichen Offizier des damaligen Mordkommandos zum Geständnis zu bewegen. Der mit erstaunlichem Aufwand an Menschen und Ausstattungsmaterial produzierte, vorzüglich ins Bild gesetzte und hervorragend inszenierte Film bietet nicht zuletzt ein bemerkenswerte Rekonstruktion des Lebens im autoritären Franco-Spanien. Seine rückblendenreiche Erzähltechnik mag bisweilen ein sofortiges Verständnis des Handlungsverlaufs erschweren. Alles in allem jedoch: ein lohnendes Erlebnis für anspruchsvolle Interessenten der europäischen Zeitgeschichte. – Ab 16.
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